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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Anstrengungen unternahm, eigene Gesprächsthemen beizusteuern.
    Als sie gegessen hatten, schlenderten sie Seite an Seite in die Halle. Dann ging Francesca auf den Familiensalon zu.
    Plötzlich trat Wallace aus den Schatten und sagte zu Gyles: »Ich habe die Dokumente wunschgemäß in die Bibliothek gelegt, Mylord.«
    Francesca drehte sich um und sah Gyles an.
    Er begegnete ihrem Blick. »Du musst mich entschuldigen. Ich muss über gewisse Dinge, die mit dem Parlament zu tun haben, noch einige Nachforschungen anstellen.«
    Sie konnte seinen Blick nicht deuten, nichts aus seinem vagen Gesichtsausdruck herauslesen. Bis jetzt waren sie immer zusammen im Familiensalon gewesen, und normalerweise las sie ein Buch, während er die Londoner Zeitungen studierte.
    Eine Eiseskälte lief ihr den Rücken hinunter. »Vielleicht könnte ich dir helfen.« Als er nicht sofort antwortete, fügte sie hinzu: »Mit den Nachforschungen.«
    Sein Gesicht verhärtete sich. »Nein.« Nach einigem Zögern fügte er hinzu: »Mit derartigen Dingen braucht sich meine Gräfin nicht zu befassen.«
    Francesca verschlug es den Atem. Ungläubig stand sie da, unfähig zu reagieren. Erst als sie sicher war, dass ihre Maske fest auf ihrem Gesicht saß und nicht herunterfallen würde, neigte sie den Kopf. »Wie du möchtest.«
    Sie wandte sich um und ging auf den Salon zu.
    Gyles beobachtete sie, als sie wegging. Er war sich darüber bewusst, dass Wallace noch immer in den Schatten stand. Dann drehte auch er sich um. Ein Lakai öffnete die Tür zur Bibliothek, und Gyles ging hinein. Die Tür schloss sich hinter ihm.

    Er hatte es nur zu ihrem Besten getan.
    Eine Stunde später rieb sich Gyles über die Augen und starrte auf die drei Wälzer, die offen vor ihm auf dem Schreibtisch lagen; die Seiten des Buches wurden von der Schreibtischlampe erhellt. Vor ihm lagen die Entwürfe von drei Gesetzen, über die er und eine Reihe gleichgesinnter Lords bereits seit einiger Zeit diskutierten. Gyles hatte beschlossen, der Tagung des Parlaments im Herbst fernzubleiben, und sich freiwillig bereit erklärt, über die wichtigsten Punkte ihrer Überlegungen weitere Nachforschungen anzustellen.
    Heute Abend war er seinem Ziel kein bisschen näher gekommen.
    Jedes Mal, wenn er anfing zu lesen, verfolgte ihn der Ausdruck in Francescas Augen, das plötzliche Verschwinden des Glücks aus ihrem Gesicht.
    Mit zusammengepressten Lippen nahm er einen Wälzer und zog ihn näher an die Lampe heran, damit das Licht auf die Seiten scheinen konnte. Er hatte sich absolut ehrenwert verhalten. Er war nicht bereit, sie zu lieben, nicht so, wie sie geliebt werden wollte. Es war besser, dies jetzt klarzustellen, damit sie nicht ermutigt wurde, Rückschlüsse zu ziehen und sich irgendetwas auszudenken oder einzubilden, kurzum weiterzuträumen.
    Er konzentrierte sich auf die winzige Schrift und zwang sich zum Lesen.
    Die Tür wurde geöffnet, und Gyles hob den Kopf. Wallace tauchte aus der Dunkelheit auf.
    »Bitte entschuldigen Sie mich, Mylord, haben Sie vielleicht sonst noch irgendeinen Wunsch? Die Gräfin hat sich bereits zurückgezogen, sie sagte, sie hätte leichte Kopfschmerzen. Möchten Sie, dass ich Ihnen einen Tee bringe?«
    Ein Augenblick verging, ehe Gyles antwortete. »Nein, vielen Dank, nichts weiter.« Er blickte weg, während Wallace sich vor ihm verbeugte.
    »Sehr wohl, Mylord. Eine gute Nacht.«
    Gyles starrte blind in den dunklen Raum. Er hörte, wie sich die Tür schloss, saß da und stierte vor sich hin. Dann schob er seinen Stuhl zurück, stand auf und ging zu der langen Fensterfront hinüber. Die Vorhänge waren aufgezogen; der Rasen war in Mondlicht getaucht, der Obstgarten dahinter ein Meer von Schatten.
    Er stand da und starrte hinaus; in seinem Innern tobte ein Kampf.
    Er wollte sie nicht verletzen, hatte es aber dennoch getan. Sie war seine Frau, sie gehörte ihm. Sein Instinkt sagte ihm, dass er sie beschützen musste, wie konnte er sie jedoch vor ihm selbst schützen? Vor der Tatsache, dass er einen guten Grund hatte, Liebe nicht in sein Leben zu lassen. Und dass seine Entscheidung endgültig war und ihn nichts davon abbringen konnte. Dass er schon vor langer Zeit beschlossen hatte, niemals wieder ein solches Risiko einzugehen.
    Die Folgen waren zu schrecklich, das Elend zu groß.
    Es gab keine andere Wahl. Entweder er musste sie verletzen oder das Risiko auf sich nehmen, dass er selbst zerstört wurde.
    Als er den Docht herunterdrehte, die Flamme ausblies und

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