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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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irdischen Ortungsanlagen aufwachen und ihre Ankunft vorbereiten. Die anderen Besatzungsmitglieder würden kurz darauf folgen, mit Carlisle als Letztem, wie versprochen.
    Es war alles vorbereitet. Es gab nichts mehr zu tun.
    Er grübelte eine Woche lang über das nach, was sie erwarten würde, wenn die Reise gelang.
    Es passierte nichts weiter. Schließlich überwanden sich Thrax und Lachweyler auch und betraten die Kammern. Es war keine Erleichterung und auch keine Hoffnung damit verbunden. Die Idee, das Schiff ganz sich selbst zu überlassen, war beunruhigend. Aber es gab keine Alternative.
    Als Shirwa die Stasiskammer aktivierte, bemerkte Thrax davon nicht mehr als einen kurzen Schwindel. Dann blinzelte er mit den Augen.

Er blinzelte. Also war die Stasis beendet worden.
    Thrax holte tief Luft. Das größte Problem war die psychologische Wirkung. Wenn alles geklappt hatte, waren etwa 45 Jahre vergangen, außer die Automatik hatte eine Notabschaltung verursacht.
    Er trat nach vorne. Die Luft roch etwas abgestanden, da während der Stasis die Umwälzungsanlage auf ein Minimum heruntergefahren worden war. Doch er konnte atmen. Alles ganz unproblematisch.
    Er sah sich um. Der Raum mit den Kammern war recht dunkel, doch an allen Einheiten schimmerten die Grünanzeigen. Trotzdem wirkte es wie in einer Grabkammer, und es war, als würde die Last der Jahre sichtbar auf den Pulten und Anzeigen liegen, obgleich dies natürlich eine reine Illusion war.
    Thrax sah genau hin. Durch das dämmrige Licht erblickte er die Kammer von Thaddeusz, der zuletzt vor ihm aus der Stasis erweckt worden war. Sie war tot. Er machte einige Schritte auf die Kammer zu und schaute hinein.
    Sie war leer.
    Ein ungutes Gefühl beschlich Thrax.
    Er marschierte zu einem Kontrollpult und gab seinen Code ein. Das Pult erwachte pflichtschuldig zum Leben und präsentierte ihm Basisdaten des Schiffes. Strukturelle Integrität in Ordnung. Energieversorgung im grünen Bereich. Ein Logeintrag von Spoon, ein weiterer von Thaddeusz. Spoon meldete kleinere Reparaturen, ebenso wie sein Stellvertreter. Und dann der Hinweis »Stasiskammer defekt« von Thaddeusz. Mehr nicht.
    Thrax fuhr sich über sein Haar.
    Er tippte einen weiteren Befehl, spürte, wie etwas in seinem Kopf kitzelte. Das Licht ging an. Die KI meldete sich in seinem Schädel mit einer Bereitschaftsmeldung.
    Thrax verließ die Kammersektion, spazierte durch die Gänge des Schiffes. Kam es ihm nur so vor, oder sah die Interceptor ein klein wenig heruntergekommener aus als sonst? Es lag vielleicht daran, dass sein Unterbewusstsein einen solchen Eindruck nach so langer Zeit erwartete, obgleich es dafür überhaupt keinen Anlass gab. Die automatischen Reinigungssysteme, die Reparaturroutinen der KI und der weitgehend fehlende Stress irgendeiner signifikanten Beanspruchung sollte den Kreuzer in einem guten oder zumindest funktionsfähigen Zustand gehalten haben.
    Bis auf …
    Thrax erreichte die Brücke.
    Niemand.
    Er drehte sich auf dem Absatz um, durchmaß erneut das Schiff, diesmal mit unwillkürlich etwas schnelleren Schritten.
    Es dauerte nur wenige Minuten, dann hatte Thrax den Maschinenraum betreten. Er musste sich nicht lange umsehen. Thaddeusz – oder das, was nach all den Jahren von ihm übrig geblieben war – saß im Sessel des Chefingenieurs. Er sah so aus, wie Thrax es erwartet hatte: weitgehend verwest, nur noch Knochen und der extrem haltbare Kunstfaserstoff der Uniform. Auf dem Kontrollpult lagen zwei Gegenstände, sofort sichtbar. Das eine war ein Injektor, den sich der Techniker aus Shirwas Vorrat geholt hatte. Thrax musste gar nicht lange überlegen, worum es sich dabei handelte. Offenbar mit der Aussicht konfrontiert, sein Leben allein in der Interceptor beschließen zu müssen, hatte Thaddeusz letztlich den Freitod gewählt. Der andere Gegenstand war ein persönliches Aufzeichnungsgerät. Thrax nahm es in die Hand, betrachtete das entspannt dasitzende Skelett und drückte den Wiedergabeknopf. Für rund fünf Minuten lauschte er den knappen, sachlichen Worten des Toten. Da war kein Zittern in der Stimme. Thrax hatte nichts anderes erwartet. Es war auch genauso abgelaufen, wie er es sich vorgestellt hatte. Als für Thaddeusz klar geworden war, dass seine Stasiskammer irreparabel funktionsuntüchtig war, hatte er noch ein Jahr ausgeharrt, Wartungsarbeiten durchgeführt und sich mit sich selbst beschäftigt. Er hatte darauf verzichtet, jemanden zu wecken, aus Angst, dass eine weitere

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