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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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ehrlich: Hat es Ihnen Freude und Erfüllung gebracht, frei denken zu können? Wäre Ihr Leben nicht besser verlaufen, wenn Sie wie wir alle gewesen wären?«
    Roarke erwiderte nichts.
    »Sie arbeiten in einer kleinen Firma als Sachbearbeiter. Außer Ihnen sind da vielleicht noch ein Dutzend Kollegen. Ein intelligenter Mann, der alberne Verwaltungsarbeit für eine mittelmäßige Unternehmung durchführt. Dabei steckt doch mehr in Ihnen. Ihre Noten in der Schule waren ausgezeichnet. Sie hätten studieren können. Doch als Sie so weit waren, war es auch schon zu spät. Selbsterkenntnis kam dazwischen und band Ihre Kräfte. So wurden Sie, was Sie sind – und wissen genau, dass so sehr viel mehr drin gewesen wäre.«
    Bi Rong wandte seinen Blick nicht ab.
    »Es ist doch so, oder?«
    »Was wollen Sie von mir?«, krächzte Roarke unwillig. Er vermied es, den Sicherheitsminister anzusehen. »Sie scheinen alles zu wissen. Was soll mit mir geschehen?«
    »Ah ja, natürlich.«
    Der Mann kehrte zu seinem Sessel zurück und faltete die Hände.
    »Das entscheiden doch Sie, Roarke.«
    »Ich entscheide hier noch etwas? Ich bin Ihr Gefangener.«
    »Sie haben eine etwas falsche Vorstellung. Welchen Zweck sollten wir denn mit Ihrer dauerhaften Gefangennahme verfolgen? Die Hondhisten könnten Sie des Hausfriedensbruches bezichtigen, was sie aber nicht tun werden. Niemand ist daran interessiert, Aufsehen zu erregen.«
    »Die Hondhisten … die gehören zu Ihnen?«
    Bi Rong lächelte. »Eigentlich nicht. Wir haben ein sehr altes Arrangement, und das zu unserem beiderseitigen Vorteil. Sie haben ein Artefakt ihrer Götter ganz nahe bei sich und wir einen sicheren und sehr passenden Ort für den Generator. Aber das Sicherheitsministerium ist keine Religion. Ansonsten tun die Hondhisten, was sie für richtig halten. Wir kümmern uns allein um die Integrität des Generators. Und das aus einem großen Egoismus heraus. Wir wollen nämlich nicht, dass sich diese Götter allzu intensiv um uns kümmern. Wir sind froh, dass sie sich zurückhalten. Sind Sie darüber nicht auch froh, Roarke?«
    »Was geschieht mit mir?«, insistierte dieser.
    »Sie werden befragt. Es wird Ihnen niemand Schmerz zufügen. Und es geht ohnehin nur um Details. Dann werden Sie entlassen und dürfen Ihr Leben weiterleben. Ich habe den Eindruck, dass das Strafe genug für Sie sein wird. Sie sind ein intelligenter Mann. All dies zu wissen und es letztlich mit niemandem teilen zu können – oder nur mit jenen, die alledem genauso hilflos gegenüberstehen wie Sie –, muss für Sie schrecklich sein.«
    Bi Rong sprach, als würde es ihm ehrlich leidtun.
    »Sie sind doch offenbar auch frei, sonst könnten Sie nicht über all das so unbefangen reden«, sagte Roarke. »Sie unterwerfen sich also freiwillig.«
    »Nein, ich bin loyal.«
    »Aus eigenem Antrieb.«
    »Ich bin im Mentalfeld aufgewachsen und nicht immun. Ich bin seit meiner Empfängnis loyal. Aber ich weiß um die Zusammenhänge und verfüge über … Modifikationen, die es mir ermöglichen, auf sehr konzentrierte Art Dinge zu diskutieren, denen andere ausweichen.«
    »Implantate.«
    »Ja, die helfen.«
    »Sie könnten die Menschen also schon befreien – oder ihnen zumindest bewusst machen, was um sie herum geschieht.«
    »Ja, unter erheblichem Aufwand. Aber wozu?«
    Roarke suchte nach Worten. »Um … frei zu sein.«
    »Alle sind frei. Unsere Gefängnisse sind leer. Jeder kann tun und lassen, was er will, solange er nicht mordend und brandschatzend durch die Straßen zieht. Welche Freiheit wollen Sie denn noch?«
    Roarke schloss seine Augen. Warum führte dieser Mann eine solche Diskussion mit ihm?
    »Sie geben mir also die … Freiheit.«
    »Ja. Und Sie werden nicht bestraft, zumindest nicht von uns. Was Sie sich selbst antun …« Bi Rong zuckte mit den Schultern. »… ist Ihre Freiheit. Die wollen Sie doch.«
    »Sie sagten eben, die Gefängnisse seien leer«, murmelte Roarke. »Aber das stimmt nicht.«
    »Nein? Ich habe einen guten Überblick. Ein paar Kriminelle, gut, aber letztlich …«
    »Sie verstehen nicht«, unterbrach ihn Roarke. »Das Gefängnis ist bis zum Rand gefüllt.«
    Der Sicherheitsminister sah ihn nur fragend an.
    »Es ist voll und ich will ausbrechen«, murmelte Roarke. »Dieser ganze verdammte Planet ist ein gigantischer Knast – nur wissen das die meisten Insassen nicht.« Er sah auf. »Nicht einmal die Gefängniswärter.«
    Bi Rong starrte ihn an. Dann seufzte er.
    »Sie bleiben, Roarke. Ich

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