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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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auch aus anderen Gründen.
    »Je eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei an den Haupteingängen zum Raumhafen«, erklärte Merlin mit verbissenem Gesicht.
    Als ob die Mannschaft der Interceptor so dumm sein würde, zu Fuß über das Hafengelände entkommen zu wollen, dachte Manoldi.
    »Zwei Gleiterstaffeln, die den Luftraum bewachen sollen.«
    Polizeimaschinen, die gegen ein schwer gepanzertes Kriegsschiff so viel auszurichten vermochten wie ein einzelner Soldat gegen die Hondh-Sphäre.
    Manoldi ignorierte die Kopfschmerzen, die sich angesichts dieses Gedankens fast unvermittelt einstellten. Loyalität hin oder her, die Konditionierung ging ihm manchmal mächtig auf die Eier.
    »Wir stürmen das Gelände mit den schweren Einsatzwagen von hier … und hier …«
    Manoldi unterdrückte ein verzweifeltes Aufstöhnen. Es war so erniedrigend für ihn, mit ansehen zu müssen, wie Amateure einen Angriff auf Profis planten.
    »Wenn sie doch zu starten versuchen, dann aktivieren wir Fesselfeldgeneratoren.«
    Manoldi seufzte ganz leise. Wenn Thrax den Antrieb der Interceptor auf Volllast schaltete, würde dies die Generatoren in überlastete Ruinen verwandeln.
    »Sie haben einen Beitrag, Mediator Manoldi?«, fragte Alden mit eisiger Höflichkeit.
    »Aber nein. Machen Sie nur weiter«, erwiderte dieser und rang sich ein fahles Lächeln ab.
    »Zum Schluss haben wir noch 24 Polizeiboote zusammengezogen«, beendete Merlin seine Aufzählung.
    »Die sind unbewaffnet«, entfuhr es Manoldi dann doch.
    Alden bedachte ihn mit einem bösen Blick. »Sie werden die Interceptor rammen.«
    »Die Interceptor ist zu schnell und zu wendig. Sie verfügt über Schutzfelder. Die Polizeiboote sind etwas aufgeblasene Hondh-Standardraketen jener Zeit ohne jeden Sprengkopf. Das Schiff mag keine Offensivwaffen haben, aber es verfügt über seine komplette Defensiveinrichtung. Was ist, wenn die KI der Interceptor es schafft, sich in die alberne Steuerelektronik der Boote zu hacken und diese schlicht zu übernehmen? Haben Sie sich darüber mal Gedanken gemacht?«
    Aldens Gesichtsausdruck war zu entnehmen, dass er das nicht getan hatte. Merlin blickte immerhin etwas nachdenklich drein.
    »Das kann die?«
    Manoldi nickte. »Die KI der Interceptor besteht den Turing-Test. Sie hat über 150 Jahre Krieg auf dem Buckel. Der Navigator, Carlisle, ist mit ihr direkt neuronal verbunden. Wir haben überhaupt keine echte Vorstellung mehr davon, was diese Einheiten damals konnten.«
    »Sie machen aus diesen alten Helden ja gottgleiche Figuren«, spottete Alden. »Sie haben sich wohl ein wenig zu lange mit ihnen beschäftigt. Das sind damals schon Auslaufmodelle gewesen, die einen verlorenen Krieg gekämpft haben.«
    »Einen Krieg, von dessen Härte und Beanspruchung wir alle keine Vorstellung haben. Nicht einmal, wenn wir alle Aufzeichnungen intensiv studieren«, gab Manoldi ruhig zurück. »Das sind keine Sesselpupser gewesen. Diese Leute waren jahrelang im Dauereinsatz, unter schwierigen Bedingungen, und haben über lange Jahrzehnte den Vormarsch der Hondh aufhalten können.«
    Der Kopfschmerz wurde schlimmer. Manoldi drückte mit dem Zeigefinger auf eine kleine Erhebung unter der Haut seines Unterarms, um ein leichtes Schmerzmittel in seine Blutbahn zu entlassen.
    »Sie scheinen ja große Bewunderung für diese Altvorderen zu empfinden«, entgegnete Alden verächtlich. »Ich sehe in ihnen nur Relikte aus einer fernen Vergangenheit, deren Tod für alle eine Erleichterung wäre – wahrscheinlich sogar für sie selbst.«
    »Ah. Ja. Nun gut.« Manoldi massierte sich die Schläfen. Dummheit in so großer Dosis verursachte bei ihm immer intensive körperliche Abwehrreaktionen.
    »Sie haben Ihr Pulver damit verschossen, Mediator?«, fragte Alden.
    »Ich finde, dass er …«, begann Merlin, doch der Agent des Sicherheitsministeriums unterbrach ihn barsch.
    »Das reicht mir jetzt!« Alden schaute auf seine Uhr. »Die Aktion beginnt in einer Stunde. Ich erwarte Disziplin und Einsatzbereitschaft. Alle Offiziere melden mir.«
    »Ich bin der zuständige Adjukator!«, begehrte Merlin auf.
    »Und ich bin von Direktor Bi Rong eingesetzt«, gab Alden zurück. »Sie haben damit ein Problem? Melden Sie sich bei ihm.«
    Merlin biss die Zähne zusammen. Unter diesen Umständen eine weise Reaktion, wie Manoldi fand.
    Das hier lag alles nicht mehr in seinen Händen. Auch nicht in denen Merlins.
    Und nicht in denen Aldens.
    Der wusste es nur noch nicht.

»Okay, das ist lustig. Die tun

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