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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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weiß nicht, was Ihnen die Leute von der Interceptor versprochen haben, aber Sie bleiben. Und Ihre Verbündeten aus der Vergangenheit bleiben auch. Wir wollen nicht, dass Unruhe verbreitet wird. Genauso, wie niemand Ihren Geschichten glauben wird … glauben kann!… wird es mit denen der Leute von diesem Schiff sein. Sie sind eine Obskurität.« Er lächelte Roarke an und nickte ihm zu. »Sie alle sind nur Obskuritäten.«
    »Die Interceptor kann Ihnen entkommen«, sagte Roarke und er mochte den verzweifelten Unterton in seiner Stimme nicht. Bi Rong ließ sich nicht anmerken, ob er ihn vernommen hatte. Immerhin, er war niemand, der zu billigen Gesten des Triumphs neigte. Er wirkte sehr geschäftsmäßig und unaufgeregt.
    »Nicht mehr lange. Wir haben etwas getan, was wir gerne vermieden hätten. Aber es war unumgänglich. Wir mussten die Hondh auf unser kleines Problem aufmerksam machen. Sie werden Schiffe entsenden. Das ist schon zu unserem eigenen Schutz notwendig. Nur so können wir garantieren, dass sich die Hondh nicht an uns schadlos halten werden, sollte diese Sache aus dem Ruder laufen. Die Schiffe sind bald hier. Wenn die Interceptor zu kämpfen versucht, werden sie das Feuer eröffnen. Ihre Freunde kommen nicht weit, Roarke. Sie werden als obskure Sonderlinge auf der Erde leben … oder gar nicht.«
    Bi Rong lächelte.
    »Die haben eine Wahl. Sie haben keine. Eine schöne Freiheit, die Sie genießen, mein Freund.«
    Roarke sagte nichts.

»Das ist unser Plan«, erklärte Adjukator Merlin und wies auf die grafische Darstellung vor sich. Das dreidimensionale Bild schwebte flimmerfrei vor ihren Augen. Manoldi war die tiefe Zufriedenheit in Merlins Stimme nicht entgangen. Der Adjukator hatte schon sehr früh dafür plädiert, »geeignete« Maßnahmen zu ergreifen. Merlin war jemand, der durchaus bereit war, ein Risiko einzugehen und die ihm zu Gebote stehenden Machtmittel zu nutzen. Leider gab es dafür in der Arbeit eines Adjukators oft nur wenig Gelegenheit, erst recht, wenn man mit einem erfolgsverwöhnten Mediator wie Manoldi kooperierte.
    Dieser gönnte ihm daher die Show. Er teilte die Selbstsicherheit des Mannes nicht. Es war nun kaum anzunehmen, dass Thrax und seine Leute warten würden, bis Merlins Einheiten das Schiff eingekreist hatten, um sich dann winselnd auf den Rücken zu legen. Manoldi hatte ein komplettes Psychoprofil des Kommandanten erstellt, und nichts darin ließ darauf schließen, dass er ohne Widerstand klein beigeben würde. Zweimal hatte er dies angemerkt, und zweimal war er vom Adjukator nicht ernst genommen worden. Beide Male vor allem bestärkt von Alden, dem Mann, der direkt Sicherheitsminister Bi Rong berichtete und dessen Abfuhr bei seiner eigenen kleinen Einschüchterungsmission offenbar seine professionelle Sichtweise beeinträchtigte. Er wirkte bei all ihren Besprechungen angepisst. Manoldi konnte es ihm grundsätzlich nicht verübeln – aber es war eine schlechte Basis für die Planung einer Polizeiaktion. Alden und Merlin waren auf eine Trophäe aus, ehe die Hondh auftauchten. Die Wachstationen würden keine große Hilfe sein, denn sie waren stationär und darauf hin konzentriert, Waffen zu orten und die Planeten zu bedrohen, die dafür verantwortlich waren. Sie kämpften nicht gegen Raumschiffe, ihre militärische Stärke lag in der Fähigkeit, die Besiedlungszentren des Systems einäschern zu können. Wenn die Interceptor startete, ehe die versprochenen Hondh-Schiffe eintrafen, dann konnte sie entkommen.
    Das wäre peinlich für die Erde.
    Alden und Merlin wollten diese Peinlichkeit vermeiden.
    Manoldi hatte seine Zweifel, ob ihnen das gelingen würde.
    Doch es erwies sich in diesem Stadium der Vorbereitungen als sinnlos, diesen wiederholt Ausdruck zu geben. Natürlich konnte er sich an den Sicherheitsminister wenden, aber da Alden mit der ausdrücklichen Autorisierung Bi Rongs handelte, würde sich dies aller Wahrscheinlichkeit nach gleichfalls als sinnlos herausstellen. Der Mediator war noch nie in einer vergleichbaren Situation gewesen. Sehenden Auges an der Planung einer zum Scheitern verurteilten Aktion teilzunehmen, das hatte etwas sehr Irreales. Er zog keinerlei Befriedigung daraus, nachher dann sagen zu können, er habe es ja gewusst.
    Sagen würde er es trotzdem, und sei es nur, um die Reaktion von Alden zu beobachten, dessen Frustration dann ganz sicher ins Endlose steigen würde.
    Ein Stadium, das Manoldi ebenfalls auf dem besten Wege war zu erreichen, wenn

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