Da haben wir den Glueckssalat
kaufen?«
» Ich weiß nicht«, sagt Julia. » So weit habe ich noch nicht gedacht. Vielleicht ein Risikokapitalgeber?«
» Was zum Teufel ist ein Risikokapitalgeber?«, fragt Angie.
» Ein Investor, der Unternehmensgründungen finanziert im Austausch gegen eine Eigenkapitalbeteiligung«, erklärt Julia.
» Was zum Teufel ist eine Eigenkapitalbeteiligung?«, fragt Angie in genau demselben Ton.
Ich muss wider meinen Willen lachen.
» Das hier ist ernst, Leute«, sagt Julia.
» Wir sind ernst!«, erwidern Angie und ich gleichzeitig.
» Risikokapitalgeber geben einem das Startkapital, um eine Firma zu gründen, und im Gegenzug gehört ihnen ein Teil der Firma«, erklärt Madeleine. » Die sind immer auf der Suche nach originellen Ideen, wisst ihr, nach Dingen, die es noch nicht gibt.«
» Aidan arbeitet bei einer Kapitalgesellschaft«, sage ich. Es ist das erste Mal seit Tagen, dass ich seinen Namen laut ausspreche. » Ich habe seine Visitenkarte.«
» Ruf ihn an!«, sagt Coco.
» Nein«, sage ich und schließe fest die Augen, um den Gedanken an ihn zu verdrängen. » Das geht nicht.«
» Ich weiß, dass er dir noch durch den Kopf spukt«, sagt Julia. » Du kriegst dann immer diesen verträumten Gesichtsausdruck.«
Mist, ich hasse es, wenn ich so leicht zu durchschauen bin.
» Das stimmt«, bekräftigt Angie. » Ich finde auch, dass du Aidan anrufen solltest. Das Date lief gut, bis Eddie aufgetaucht ist, richtig?«
Ich denke daran zurück. Es war gut. Tatsächlich war es besser als gut. Es war perfekt…
» Das ist unwichtig«, sage ich.
» Hegst du immer noch Gefühle für Eddie?«, fragt Coco. » Ist das der Grund?«
» Nein!«, sage ich sofort.
Tatsächlich habe ich an Eddie keinen einzigen Gedanken mehr verschwendet, nur an Aidan. Die Begegnung mit Eddie im Frankies an jenem Abend war, als wäre die Vergangenheit wieder hochgekommen, um mir eine Ohrfeige zu verpassen… Und da gehört Eddie auch hin. In die Vergangenheit. Ich hätte ihn schon vor Jahren dort begraben sollen, statt zuzulassen, dass mich sein » Fluchtrisiko«-Kommentar dermaßen verfolgt. Eddie war nicht perfekt. Er kannte mich gar nicht richtig. Aber das spielt keine Rolle mehr. Ich bin über ihn hinweg.
Und ich werde auch über Aidan hinwegkommen.
» Ich werde mich sicher nicht an einen Mann wenden, um meine Probleme zu lösen, Herrgott noch mal«, sage ich. » Außerdem würde Aidan mir wahrscheinlich sowieso nicht helfen. Er hält mich sicher für eine Irre.« Weil ich mich wie eine aufgeführt habe. Aber das spielt jetzt auch keine Rolle mehr. » Also, womit fange ich an? Soll ich ›Risikokapitalgeber‹ googeln?«
» Eher nicht«, antwortet Julia. » Du brauchst eine Empfehlung… Kontakte. Leute wie Aidan.«
» Ich werde Aidan nicht anrufen… und ich habe sonst keine Kontakte. Ich werde eine Liste machen und es einfach mal telefonisch versuchen. Aber vor Montag erreiche ich sowieso keinen, und Cosmo kommt morgen Abend.«
Bei der Vorstellung wird mir sofort schlecht.
» Vielleicht könntest du dich an Leute wenden, die einen Food Truck mit fettarmer, kohlenhydratarmer und proteinreicher Küche besitzen sollten. «
» Können wir bei Bartolo’s etwas bestellen?«, fragt Coco. » Wir sollten was essen.«
Während wir auf unsere Pizza warten und ich jeglichen Gedanken an Aidan oder Cosmo aus meinem Kopf verbanne, diskutieren wir, wer ein Interesse daran haben könnte, meine Geschäftsidee zu kaufen.
» Jenny Craig?«
» Oh, bitte…«
» Eine Fitnesskette? Equinox?«
» Tracy Anderson? Gwyneths Personal Trainer?«
» Diese Bar-Method-Studios? Im Ernst, jeder, der dort trainiert, wird geschliffen wie ein verdammter Diamant.«
» Der Condé-Nast-Verlag? Damit sie die ganzen Hungerhaken füttern können, die für die Vogue arbeiten?«
» Eine Modelagentur? Ich wette, die wären davon begeistert…«
» Eine von diesen Ran-an-den-Speck-Dokusoaps im Fernsehen?«
» Die Today Show? «
» Warum zum Teufel sollte das Frühstücksfernsehen am SchlankMobil interessiert sein?«
» Oprah? Oprah würde sicher sofort zuschlagen.«
» Diese TV -Köchin in Hungry Girl? «
» Vergesst es«, sage ich. » Selbst wenn all diese Leute an einem Food Truck interessiert wären, um für sich Werbung zu machen, heißt das nicht, dass sie die Idee auch kaufen. Wie soll ich sie überzeugen? Die haben doch alle ihre Marketingexperten, die ihnen sagen, was sie tun sollen, und dafür werden vorher eigens Gesprächsgruppen gebildet, und
Weitere Kostenlose Bücher