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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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von meinem Kaffee und nicke. Ich habe keine Ahnung von der Fitnessindustrie oder von der Mode- und Kosmetikbranche. Ich habe das Gefühl, hektisch herumzupaddeln, um mit Linas Verstand Schritt zu halten.
    Dann lächelt sie mich an. » Ich denke, das Food-Truck-Konzept ist wirklich interessant, Pia. Und vor allem denke ich, dass Ihre Umsetzung dieses Konzepts wirklich interessant ist.«
    » Danke«, sage ich.
    » Haben Sie noch weitere Ideen? Also bezogen auf Food Trucks?«
    » Ja… sogar jede Menge. Wenn man einen Food Truck fährt, hat man viel Zeit zum Träumen.«
    » Beeindrucken Sie mich«, sagt sie.
    » Warten Sie… Ich denke, es sollte einen Food Truck geben, der den ganzen Tag ein gesundes Frühstück anbietet. Die Leute haben immer Appetit auf glutenfreie Pfannkuchen. Sie kommen selbst noch nachmittags um drei zu mir, dann kann ich ihre Bestellung nur nicht ausführen, weil ich keinen Teig mehr habe. Und es sollten auch Waffeln auf der Karte stehen, und Obstsalat mit Früchten der Saison und mit fettfreiem Joghurt… Und es sollte einen Truck geben, der sich auf Eierspeisen spezialisiert: Omeletts, Eiweiß-Omeletts, Rührei… Ich werde ständig danach gefragt, aber ich habe nicht die Kapazitäten, um das alles anzubieten.«
    » Reden Sie weiter«, sagt Lina. Ihre Augen funkeln.
    » Bekannte von mir hatten einen Truck, der hieß BROOKLYN REGIONAL FOOD TRUCK . Sämtliche Zutaten stammten aus Brooklyn. Nachhaltig, biodynamisch, handgezogen und so weiter. Eine super Idee, typisch Brooklyn eben. Aber das Konzept ist gescheitert. Sie mussten das Geschäft aufgeben. Jemand sollte ihnen die Idee abkaufen, beziehungsweise die… Eigenkapitalanteile.« Ich rede schnell, um zu vertuschen, dass ich immer noch nicht genau weiß, was Eigenkapitalanteile sind. » Man könnte landesweit eine Kette von Trucks starten und das Angebot mit Zutaten aus der jeweiligen Region gestalten… Santa Barbara, Seattle, Dallas…«
    » Detroit?«, sagt Lina mit verschmitztem Grinsen.
    » Genau«, sage ich. » Und es sollte einen Food Truck geben, der morgens Lunchpakete anbietet, für Leute wie meine Freundin Julia, die selten von ihrem Schreibtisch wegkommen. Dann kann man sich einen guten Lunch zum Mitnehmen kaufen, mit einem kleinen Snack für den späten Vormittag und einem für den Nachmittag. So eine Art Vesperdose wie in der Schule! Mit einer kleinen Portion getrockneter Cranberries oder vielleicht Selleriestangen mit Erdnussbutter oder einem Pfannkuchen ohne Zucker …«
    » Tolle Idee!«
    » Und es sollte einen Dinner-for-two-Truck geben, wo man sich nach Feierabend ein Menü für zwei besorgen kann, das man dann nur noch in den Backofen zu schieben braucht und das man sich mit seinem Freund oder Mann oder wem auch immer teilen kann. Nachmittags kaufen die Kunden oft Salate bei mir, die sie für das Abendessen mit nach Hause nehmen. Aber im Winter werden sie keine Lust auf Salat haben. Dann brauchen sie etwas Warmes für zu Hause. Zum Beispiel Ingwer-Honig-Huhn in Gemüse gedünstet oder Thunfischsteak in Kräutermarinade, das man nur noch kurz von beiden Seiten anbraten muss… Ich meine, so was kann man sich auch im Biosupermarkt besorgen, darum ist es wichtig, dass die Leute es direkt in der Nähe ihrer Firma bekommen, ohne einen Umweg machen oder ein Vermögen ausgeben zu müssen, richtig? Und es sollte einen Food Truck mit italienischer Bioküche geben, der glutenfreie Lasagne oder Pasta zum Mitnehmen anbietet…«
    » Das ist großartig! Reden Sie weiter!«
    » Und es sollte einen Suppentruck geben, aber mit wirklich fettarmen, gesunden, salzarmen Suppen und glutenfreien Brötchen. Die Hälfte der Suppenküchen in dieser Stadt benutzt mehr Fett und Natrium, als ein Big Mac enthält…«
    » Pia, das ist hochspannend. Wirklich, ungemein spannend.« Lina sieht mich eindringlich an.
    Ich strahle. Warum fühle ich mich plötzlich, als hätte ich gerade eine Prüfung bestanden?
    Lina räuspert sich. » Hören Sie, ich kenne beruflich jemanden, mit dem Sie sich mal unterhalten sollten. Außerdem arbeite ich an diesem Projekt, das vielleicht… Hm. Ich sollte Ihnen erst mehr darüber erzählen, wenn ich herausgefunden habe, ob und wie es funktionieren kann. Aber ich werde mir etwas einfallen lassen. Können Sie morgen Vormittag um zehn in mein Büro kommen? Es ist möglich, dass Sie eine Weile warten müssen, sein Terminkalender platzt aus allen Nähten. Aber falls ich in meinem Job etwas tauge, wird er Zeit finden, um Ihnen

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