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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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es wird Marktforschung betrieben…«
    » Woher weißt du das alles?«, fragt Angie.
    » Lina hat mir das erklärt«, sage ich und gieße mir ein weiteres Glas Wein ein. Dann stocke ich kurz. » Lina… Sie ist Vizepräsidentin für strategische Entwicklung bei irgendeiner großen Hotel- und Restaurantkette«, denke ich laut. » Genau, Carus International! Vielleicht hat sie einen Rat für mich. Oder Kontakte! Vielleicht kann sie mir helfen!« Ich sehe auf die Küchenuhr. » Es ist Samstagabend acht Uhr. Ich kann sie jetzt nicht mehr anrufen, oder?«
    » Du kannst ihr eine E-Mail schicken«, sagt Julia. » Oder eine SMS . Sie wohnt doch hier in der Nähe, richtig?«
    Ich nicke. » Ich glaube schon. Ich meine, bestimmt, schließlich habe ich sie im Bartolo’s getroffen und neulich auf der Straße mit ihren Kindern…«
    » Dann schick ihr eine SMS . Lad sie auf einen Kaffee ein im Austausch für einen kleinen geschäftlichen Rat. Das klingt schmeichelhaft. Normalerweise geben die Leute gern Ratschläge. Ich habe im Laufe der Jahre bestimmt schon hundert Leute per E-Mail um Rat gebeten. So habe ich meinen Job bekommen, weißt du.«
    » Wirklich? Okay! Das mache ich!« Ich schnappe mir mein Handy.
    Während die anderen die leeren Pizzakartons wegräumen, feile ich an einem Text. Lina, hier ist Pia. Ich wollte fragen, ob ich Ihnen morgen ein halbes Stündchen Ihrer Zeit stehlen darf, um bei einem Kaffee miteinander zu reden. Ich benötige professionellen Rat … Sorry, dass ich so kurzfristig frage, es ist ein (halber) Notfall.
    Das ist gut, nicht? Ich betone die Dringlichkeit, ohne melodramatisch zu werden.
    Zehn Minuten später erhalte ich eine Antwort.
    Sicher! Um elf im Chestnut?
    Um halb zwölf am nächsten Vormittag habe ich Lina alles erzählt. Angefangen von meiner Kündigung wegen des Vorfalls mit Captain Morgan und Facebook, über die Zehntausend, die ich mir von Cosmo geliehen habe, über meine Anstrengungen, das SchlankMobil aufzubauen, bis zu guter Letzt meiner Nacht im Gefängnis. Ich habe mich so kurz wie möglich gefasst und den Cosmo-ist-ein-durchgeknallter-Freak-Part übergangen, trotzdem brauche ich zwanzig Minuten für meine Beichte.
    » Auf die Sache mit dem Kredithai bin ich nicht besonders stolz.« Ich male mit dem Löffel kleine Kreise in meinen Müsli-Joghurt. Dann wird mir bewusst, dass das unappetitlich aussieht, also höre ich auf. » Und auf den Knast genauso wenig.«
    » Eine Nacht im Knast kann jedem mal passieren. Ich wurde mit achtzehn verhaftet, weil ich im Washington Square Park einen Joint geraucht habe. Tja, sieht wohl so aus, als könnte ich nie Präsidentschaftskandidatin werden… Aber die Geschichte mit dem Kredithai ist eine andere Sache. Um solche Leute macht man besser einen großen Bogen, darum bin ich ein bisschen beunruhigt. Ich denke, wir sollten die Polizei verständigen…«
    » Nein, nein, schon gut, machen Sie sich deswegen keine Sorgen.« Ich lüge rasch. » Ich habe das Geld. Meine Eltern haben es mir überwiesen. Aber jetzt muss ich… es ihnen zurückzahlen. Ziemlich schnell.« Oje, ich bin ganz schlecht im Lügen.
    Lina steckt sich einen Bissen von ihrem Haferpfannkuchen in den Mund, fängt an zu kauen und runzelt die Stirn. » Der schmeckt nicht so gut wie Ihre Pfannkuchen.«
    » Ha! Vielen Dank, aber ich bin mir sicher, das ist nicht wahr… egal. Also, meine Freundin Julia hat mich auf die Idee gebracht, das SchlankMobil zu verkaufen. Also das ganze Konzept, wissen Sie, nicht nur den Truck. Ich weiß, so was lässt sich nicht über Nacht einfädeln, aber ich hoffe, dass dies eine Möglichkeit sein könnte«, sage ich. » Und ich hoffe, dass Sie einen Rat für mich haben…«
    Lina nickt. » Okay, nun, ich kann nicht…«
    Sie unterbricht sich und starrt auf die Wand hinter mir, während sie konzentriert überlegt. Nach einer Schweigeminute kneift sie die Augen zusammen und sieht mich wieder an. Dann fängt sie an, mich mit Fragen zu bombardieren.
    » Es ist erst… sechs Wochen her, seit Sie angefangen haben? Wie haben Sie das alles organisiert? Woher wussten Sie, an wen Sie sich wenden, und was Sie tun müssen, wie Sie auf Twitter und Facebook werben? Woher wussten Sie, was bei den Leuten ankommt?«
    Ich überlege ein paar Sekunden. » Reiner Instinkt, nehme ich an. Auf das SchlankMobil bin ich nur gekommen, weil es so offensichtlich war. Darum bin ich mir nicht sicher, ob meine Geschäftsidee sich überhaupt verkaufen lässt. Im Grunde kann das jeder. Es ist

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