Da legte sich Balduin Pfiff auf den Bauch
einen tiefgefrorenen Frack in Essig oder ein Dutzend gegrillte Maikäfer verlangt. Na ja, vielleicht lag’s auch daran, wie ich meinen Wunsch geäußert hatte.
Aber was dann kam, das war ein Hochgenuß. „Polizistengedächtnishilfe” nannte man es, obwohl es auf der Speisekarte als Toblerone-Fondue ausgezeichnet war.
Und Knickenham versprach: „Wer das ißt, Gentlemen, befindet sich nicht nur im Feinschmeckerhimmel, sondern dessen Gedächtnis ist für vierundzwanzig Stunden der reinste Computer!”
Er bestellte die Gedächtnishilfe für acht (8!) Detektive. Heiliges Kanonenröhrchen, er allein hat eine Mampfe für sechs gemacht.
So, und nun werde ich euch sagen, wie es zubereitet wird. Die Menge, die ich angegeben habe, reicht für vier nette Menschen.
Den Rahm erhitzt ihr langsam, brecht die Tobleronestücke hinein, und sobald alles geschmolzen ist, geht das Wettschmatzen los. Ein Apfelstückchen wird aufgespießt, durch die Masse gezogen und — verputzt. Anschließend einmal Weißbrot, einmal Birne, und so weiter.
Es wäre schade um jeden Rest, den ihr übriglaßt. Also, greift zu. Und probiert dann auch mal die Sache mit dem Gedächtnis aus. Ihr werdet staunen...
Guten Appetit!
Rezept Nr. 9
Glücksquelle
Wir brauchen:
1 Löffel Pulverkaffee
1 großen Löffel Honig
1 Eigelb
2 Eiswürfel
1 halbe Flasche Cola
Habt ihr Lust, ein bißchen zu mixen? Wenn ja, erzähle ich euch auch eine sehr verrückte Geschichte dazu. Eine Geschichte, in der die Glücksquelle als Rezept geboren wurde. Mutter und Vater zugleich von diesem Getränk war Kostis Paranakis, ein Kreter. Also ein Mann, der auf der Insel Kreta lebte.
Kostis, mächtig geschäftstüchtig, hatte seit Jahren eine Menge Land an der Küste zusammengekauft und wollte es nun für sehr viel Geld an einen englisch-französisch-amerikanischen Hotelkonzern loswerden.
Er schlüpfte in seinen besten Anzug und reiste nach Paris, wo die Spitze des Konzerns saß. Dort hatte er auch mit den Herren einen Besuchstermin vereinbart.
Ei der Daus, ihr hättet ihn sehen sollen, wie er sich vor Freude über das bevorstehende Geschäft die Hände rieb. Die Herren waren interessiert, sie fanden auch den von Kostis gewünschten Preis angemessen, und — sie vereinbarten einen Gegenbesuch. Schließlich kauft keiner eine Katze im Sack.
Zu fünft reisten die Konzern-Herren zur Geländebesichtigung nach Kreta.
Kostis Paranakis wußte, daß er nur mit einem vorzüglichen Service Eindruck schinden konnte: Deshalb hatte er sich für die wichtige Rundfahrt vor seinen Stränden einen eleganten Kabinenkreuzer ausgeliehen.
Aber dann, heiliges Kanonenröhrchen, machte es knapp sechs Seemeilen vom Hafen entfernt, mitten im großen Wasser, „puffpuff-peng!”, und die Maschine hatte ihren Geist aufgegeben. Kostis bot dem Maschinisten und Steuermann das Blau des kretischen Himmels dafür, daß er den Defekt so schnell wie möglich reparierte.
Aber nach zwei Stunden ebenso verzweifelter wie ergebnisloser Bemühungen verkündete der englisch-französisch-amerikanische Oberchef, daß sein Interesse inzwischen erloschen sei. Da halfen auch Kostis ganze Beschwörungen nicht. Und Paranakis wünschte dem Vermieter des Bootes alle Krankheiten, die ihm einfielen, an den Hals. Dazu sollte er ertrinken, sich den Hals brechen und sich an einem Fisch vergiften.
Doch plötzlich durchzuckte den kleinen Kreter eine Idee. Ihm war nämlich eingefallen, daß man von dem großen Boß gehört habe, er sei nicht nur ein leidenschaftlicher Wetter, sondern auch der Weltmeister im Getränkemixen.
„Sir”, sagte Kostis Paranakis, „ich möchte Ihnen ein Angebot machen. Ich mixe Ihnen jetzt einen Cocktail. Erraten Sie, was sich in dem Becher befindet, fahre ich Sie zurück, und Sie erhalten außerdem von mir den schönsten Küstenstreifen geschenkt. Erraten Sie es nicht, kaufen Sie meinen Strand, egal, wie lange die Reparatur noch dauert.”
Der Oberchef grinste. So richtig hinterhältig. Und er fragte: „Sind Sie sich Ihrer Sache so sicher, daß Sie sogar Vermögen einsetzen?”
Kostis nickte. „Bin ich. Außerdem kann nur der gewinnen, der was einsetzt.”
Der Oberchef hielt ihm die Hand hin. „Okay!” rief er. „Das Geschäft gilt! Schießen Sie los!”
Kostis flitzte in die Küche, die auf dem Schiff Kombüse heißt, und begann sein Werk. Er nahm einen Keramikbecher und füllte ihn mit einem Löffel Pulverkaffee, einem großen Löffel Honig, einem Eigelb, zwei
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