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Da legte sich Balduin Pfiff auf den Bauch

Da legte sich Balduin Pfiff auf den Bauch

Titel: Da legte sich Balduin Pfiff auf den Bauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Gabel fallen. Ein schöner Tag war's und ein erfolgreicher... Schade, daß ich keine Buttermilch hatte, dann nämlich hätte ich den Tag glattweg zum Feiertag erklärt...
     

 Rezept Nr. 10
    Mexikanisches Indianerfeuer
     
    Wir brauchen:
    3 mittelgroße schnittfeste Tomaten
    3 Eier
    1 Löffel Pflanzenfett
    Cayennepfeffer
    Edelsüßen Paprika (Pulver)
    Gerieben Muskatnuß
     
     
    Ja, Freunde und Topfgucker, nach dem diebischen Hochzeitsgast nun mitten hinein nach Mexiko.
    Kennt ihr Karlchen Keks?
    Nein??? Doch, den müßt ihr kennen... Das ist der lange, dünne Postbote aus dem 4. Bezirk. Der Briefträger, der ewig dreinschaut, als säße ihm ein Zwerg in der Hose, der ihn ständig in die Bäckchen kniffe.
    Karlchen Keks ist der Postler mit dem viereckigen Vatermal auf dem linken Augenlid und der Reiseleidenschaft. Na, dämmert’s nun?
    Also, von dem habe ich das Rezept, und der hat es aus einer Indianerhütte. Wollte er mir doch glatt weismachen, der alte Aufschneider, er sei bei seinem Mexikanischen Indianerfeuer um ein Haar innerlich verbrannt. Heiliges Kanonenröhrchen, muß er denn nach Mexiko reisen? Muß er das wirklich??
    Muß er sich dort auch noch ein klappriges Auto mieten, zwischen den stacheligen Kakteen herumgondeln und dann auch noch eine Panne haben?
    Geschieht ihm recht! Hätte er sein schmales Gerippe im Buxtehuder Freibad gewässert, wäre ihm das Malheur nicht passiert. Weitab von der nächsten Stadt hat’s ihn erwischt. Elf Stunden ist der deutsche Postler durch den mexikanischen Sand getippelt, hehehe. Zwei alte Indianerinnen haben ihn halbverhungert und halbverdurstet aufgelesen und mitgenommen. Na ja, und dann haben sie Karlchen Keks was zum Essen gemacht.
    Hehehehehehe, der Hals stand dem dünnen Karli in Flammen, so hat’s gebrannt, hehehehe...
    Hm, ich kann schadenfrohe Leute nicht ausstehen, kommen wir also zur Sache! (Hihihihehehehohoho...)
     
    Die gewaschenen Tomaten schneidet ihr in je 4 gleichgroße Scheiben und bestäubt sie ganz leicht mit Muskat. Die 3 Eier werden mit einer mittelgroßen Prise Cayennepfeffer (bei Karlchen war es eine riiiesengroße) und einer Messerspitze Salz so lange gequirlt, bis sich Eiweiß und Eigelb zu einer freundschaftlichen Einheit verbunden haben.
    Sobald das Pflanzenfett in der Pfanne heiß ist, werden die Tomatenscheiben hineingelegt und zwei Minuten lang gebraten, sodann vorsichtig gewendet. Gleich nach dem Wenden wird das zerquirlte Ei gleichmäßig über die Tomaten gegossen. Noch vor dem ersten Gerinnen stäubt man über alles edelsüßen Paprika.
    Das Mexikanische Indianerfeuer ist fertig, wenn sich Eier und Tomaten zu einer festen Masse vereinigt haben.
    Ein Künstler ist, wer beides unbeschädigt auf den Teller bringt.
    Und hier noch ein Tip von Meisterdetektiv Balduin Pfiff höchstpersönlich: Das Indianerfeuer löscht man am besten mit eisgekühlter Buttermilch!
    Es darf mich jeder einen „unfreundlichen Fettfleck” schimpfen, wem das nicht schmeckt!
     

Rezept Nr. 11
    Asphaltbier
     
    Wir brauchen:
    Buttermilch
    Ananassaft
    1 Schuß Tokaier (nur für die Erwachsenen)
     
    Asphaltbier hat natürlich, wie ihr an der Zusammensetzung erkennen könnt, mit Bier überhaupt nichts zu tun. Um so mehr jedoch mit... Na ja, will mal schön der Reihe nach vorgehen. Jedenfalls habe ich, der Meisterdetektiv Balduin Pfiff, vor Überraschung Ohrensausen gekriegt, als ich, tausend Kilometer von meinem heimatlichen Bett entfernt, plötzlich zu einer unmöglichen Zeit meinem Lieblingsgetränk begeg-nete. Zwar nicht ganz rein, aber immerhin...
    Also, ich hatte mich von Inspektor Schulz überreden lassen, mit ihm am Plattensee in Ungarn Urlaub zu machen. Heiliges Kanonenröhrchen, hätt’ ich es nur seinlassen! Ich habe nämlich den Urlaub, bis auf die Regentage, einhändig verbringen müssen. Mit der zweiten Hand mußte ich immer meine Badehose festhalten, die ständig am Rutschen war.
    Überall, wo ich nach einer neuen Badehose fragte, sah man mein Bäuchlein (sprich Bauch!!) an und schüttelte mitleidig den Kopf. Nur einer, ein Ladenbesitzer, er muß so zwischen 80 und 100 Jahre alt gewesen sein, sagte, er hätte was, ich solle am anderen Tag noch einmal wiederkommen. Ich kam, und das Staunen schüttelte mich. Der freundliche Opa legte mir ein sogenanntes Ganzmodell aus dem Jahre 1901 vor. Blaugestreift mit eingebautem Teil für einen Superfaßbauch. In diesem Badetrikot der Jahrhundertwende hätten Vater, Mutter und ein Zwillingspärchen von 10 Jahren

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