Daddy, Komm Zurueck!
bestimmt.
„Können sie auch garantieren, dass die Hunde friedlich sind? Was ist, wenn ein Tier bösartig ist? Nein, das ist zu riskant. Du kannst dir bei einem Züchter einen Welpen aussuchen.”
„Ich will nicht”, beharrte Cindy und schob trotzig die Unterlippe vor. „Ich will einen Hund, den sonst niemand mag. Einen, der alt und hässlich ist und auf einem Auge blind und dem ein Bein fehlt und … mit Unmengen von Flöhen. Wenn ich den nicht haben kann, will ich gar keinen.” Sie stand auf und lief weg, bevor Garth antworten konnte.
Er drehte sich um, als er Faye lachen hörte. „Das hast du ja richtig vermasselt”, meinte sie.
„Vielen Dank”, erwiderte er bekümmert.
„Cindy sind Stammbäume egal. Sie möchte einen Hund, der ihre Liebe braucht.”
„Trifft das nicht auf jeden Hund zu?”
„Ja, aber wenn sie ausgesetzt wurden, brauchen sie noch mehr Liebe, und das zählt für sie.”
„Es tut mir Leid, sie kann einen Hund haben, aber nicht von Spare Paws.”
„Das werden wir noch sehen.”
„Ich werde meine Meinung nicht ändern.”
„Nun, das macht nichts, denn du triffst in diesem Hause nicht die Entscheidungen”, antwortete sie ruhig.
„Du stellst mich als uneinsichtig hin, dabei will ich nur vernünftig sein”, argumentierte er. „Das ist sehr unfair.”
„Wenn wir schon über Fairness sprechen, was ist denn damit, dass du einfach hier hereingeschneit kommst”, versetzte sie empört.
Zu ihrer Überraschung wirkte er etwas kleinlaut. „Ich habe halt alles versucht”, gab er zu.
„Alles, was deinem Ziel dient”, erwiderte sie.
Er grinste, und für einen Augenblick konnte man etwas vo n seinem früheren Charme entdecken. „Darin bin ich gut.”
„Nicht so gut wie deine Tochter. Ich weiß nicht, woher sie es hat, aber sie könnte dir noch eine ordentliche Lektion erteilen.”
3. KAPITEL
Cindy war viel zu bescheiden, um sich auf ihren Sieg etwas einzubilden, aber als sie am Tag vor ihrem Geburtstag nach Spare Paws gingen, war ihr Schritt sehr beschwingt.
Kelly begrüßte Cindy herzlich.
„Cindy hilft uns oft, Geldmittel aufzutreiben”, erklärte sie. „Wir sind auf Spenden angewiesen.”
„Vielleicht hilft Ihnen das”, meinte Garth und stellte einen Scheck aus.
Als Kelly die Summe sah, staunte sie. „Das ist sehr großzügig, Mr. Clayton.”
Dankbar drückte Cindy die Hand ihres Vaters. „Können wir einige Hundekekse kaufen?” bettelte sie.
„Es ist schwer, die Leute davon abzuhalten, die Hunde zu füttern”, erläuterte Kelly. „Deshalb verkaufen wir die Kekse, denn dann wissen wir, was sie bekommen.”
Garth deckte sich mit einem Keksvorrat ein. Eine junge Hundepflegerin namens Jane holte Kelly zum Telefo n und führte die Besucher weiter herum.
„Ich bin erst eine Woche hier”, vertraute sie den Gästen an. „Ich würde am liebsten jeden Hund mit nach Hause nehmen.”
Überall standen Hundezwinger. Die Atmosphäre war fröhlich. Jeder Hund wurde mit Namen begrüßt, erhielt einen freundlichen Klaps und ein Lächeln. Die meisten waren verzweifelt bemüht, auf sich aufmerksam zu machen, und sie bellten und sprangen hoch. Andere wirkten resigniert, weil sie schon zu oft übergangen worden waren.
„Ich will sie alle”, sagte Cindy voller Mitleid.
„Ich weiß”, seufzte Faye. „Es bricht einem das Herz, aber wir können nur einen mitnehmen.”
Jane holte mehrere Hunde aus den Zwingern, um sie vorzustellen. Cindy umarmte alle, zeigte aber noch keine Vorliebe für ein bestimmtes Tier.
„Ich werde schon ganz genau merken, wenn es der Richtige ist”, antwortete sie auf Garths Frage.
„Wie?”
„Ich werde es schon merken.”
„In dem gleichen Ton hast du auch mal geantwortet” erinnerte Faye ihn. „Du hattest gerade die Firma gegründet und suchtest einen Vorarbeiter. Du hast dir den merkwürdigsten Typ ausgesucht, weil du wusstest, dass er ideal war.”
„Und ich hatte Recht, oder?”
„Ja”, antwortete sie lächelnd. „Dein Instinkt hat dich nie getäuscht.” Sie sprach in einem freundlichen Ton, da die freundliche Atmosphäre ihre Laune positiv beeinflusste. Garth verhielt sich zudem tadellos und ging ganz auf Cindy ein.
Außerdem hatte er noch durch etwas anderes bei ihr Pluspunkte gesammelt. Als sie die Treppe hinuntergekommen war, hatte er festgestellt: „Du hast abgenommen, ungefähr acht Kilo.”
„Es sind nur fünf”, hatte sie ihn korrigiert. „Aber ich kämpfe noch um die restlichen drei.”
„Weiter so!
Weitere Kostenlose Bücher