Daddy, Komm Zurueck!
eindeutigen Grinsen.
Zu ihrem Ärger errötete Faye. „Das passiert nicht wieder. Ich habe meine Entscheidung getroffen, und in Zukunft sollten wir nur noch über unsere Anwälte miteinander reden.”
„Wenn du so stark und unabhängig geworden bist, wie du vorgibst, dann stell dich doch den Problemen, anstatt vor ihnen davonzulaufen.”
„Was willst du damit sagen?”
„Wenn ich das Problem bin, dann beschäftige dich mit mir. Setze dich mit mir auseinander.”
„Das hättest du gerne, damit du mir zeigen kannst, wie stark du bist. Jeder kämpft auf seine Art. Du solltest jetzt gehen. Bitte sag deinem Fahrer … Wo ist er? Dein Wagen ist weg.”
„Er sollte nicht warten.”
„Wann holt er dich ab?”
„Morgen früh.”
„Du glaubst doch wohl nicht, dass du die Nacht hier verbringen kannst?”
„Doch, ich ziehe hier ein.”
„Nur über meine Leiche”, herrschte sie ihn an.
„Es ist höchste Zeit, dass ich mir genauer angucke, unter welchen Einfluss meine Kinder geraten sind.”
Während sie ihn noch anstarrte, öffnete er die Haustür und trug zwei Reisetaschen herein.
„Nein!” protestierte sie. „Das ist mein Haus. Du kannst nicht einfach hereinspazieren, ohne mich zu fragen.”
„Wir müssen wieder unter einem Dach leben. Wenn du mich hier nicht willst, dann komm zurück nach Elm Ridge.”
„Niemals!”
„Dann muss ich eben bleiben.”
„Es gibt keinen Platz für dich.”
„Wir werden schon eine Lösung finden.”
Faye wurde abgelenkt, als sie sah, dass Kendalls Wagen vor dem Haus hielt. Auf keinen Fall wollte sie, dass die beiden Männer sich begegneten. Glücklicherweise hatte Kendall es eilig. Nachdem er gewartet hatte, bis die Kinder im Haus waren, winkte er und fuhr weiter.
Adrian betrat das Haus als Erster. „Cindy kommt durch die hintere Tür”, sagte er Faye. „Ihre Schuhe sind schmutzig.” Sein fröhlicher Gesichtsausdruck schwand, als er seinen Vater erblickte.
Faye beobachtete Vater und Sohn und konnte ihre Reaktion gut verstehen. Sie spürte, dass Garth auf Adrians Freudenschrei wartete und enttäuscht war, als er ausblieb. Adrian schien verunsichert. In Kendall hatte er einen Fußballfreund gefunden, der sein Vater nie gewesen war. Trotzdem liebte und bewunderte er ihn, und Faye konnte erkennen, dass er sich hin-und hergerissen fühlte.
„Hallo, Daddy”, begrüßte er ihn schließlich. „Was machst du … Ist etwas passiert?”
„Ich werde eine Weile hier bleiben”, antwortete Garth und tat so, als bemerkte er die Verlegenheit seines Sohnes nicht.
„Das ist schön.”
„Ist das alles, was du mir zu sagen hast, mein Sohn?” fragte Garth mit gezwungener Fröhlichkeit. „Willst du deinen Vater nicht umarmen?”
Adrian umarmte ihn gehorsam. Faye kam ihm zu Hilfe. „Zieh die schmutzigen Sachen aus”, fo rderte sie ihn auf.
Erleichtert sah er sie an. „Wir hatten so viel Spaß, Mum. Ich habe einen Frosch gefunden.”
„Du hast ihn doch hoffentlich nicht mitgebracht.”
„Nein, ich wollte zwar, aber Ken meinte, ich solle ihn dort lassen, wo er war.”
„Glücklicherweise ist einer von euch vernünftig. Jetzt aber los.”
Nachdem der Junge gegangen war, sah Faye die Enttäuschung in Garths Miene.
„Ich dachte, er sei wenigstens erfreut, mich zu sehen”, meinte er bitter. „Dein Freund hat alles daran gesetzt, eine Barriere zwischen meinem Sohn und mir zu errichten.”
„Nein, das hast du selbst getan. Ken hat ihm nur die Aufmerksamkeit geschenkt, die er von dir nie erhalten hat. Er hat sich bemüht zu erfahren, wer Adrian wirklich ist.”
„Offensichtlich bin ich keinen Moment zu früh gekommen.”
„Garth, wenn du hier bleiben willst…”
Sie unterbrach sich, als sie Schritte aus der Küche hörte. Im nächsten Augenblick stand ihre Tochter in der Tür. Cindy jauchzte: „Daddy!” Dann warf sie sich in seine Arme.
Garth hob Cindy hoch, damit sie ihn richtig umarmen konnte. Sie drückte ihn so fest, dass ihm fast die Luft wegblieb, und er freute sich, dass es jemanden gab, der froh war, ihn zu sehen.
„Daddy!” jubelte Cindy,
„Ganz ruhig”, antwortete er außer Atem. „Ich bekomme keine Luft.” Er ließ sie herunter und kniete sich vor sie hin. „Lass mich dich mal anschauen. Es ist schon lange her. Das heißt… Ich will dich mal ganz genau ansehen.” Er suchte krampfhaft nach den richtigen Worten. Was sagte man einem kleinen Mädchen, das man kaum kennt? Sie machte es ihm jedoch leicht.
„Du bist
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