Daddy, Komm Zurueck!
Du siehst großartig aus.”
Nachdem sie sich so bemüht hatte abzunehmen, schätzte sie seine Reaktion sehr.
Bei Kendalls Bemerkung „Aber du sahst doch gut aus” hatte etwas gefehlt.
„Daddy, schau mal!” rief Cindy plötzlich. „Der arme Hund! Er ist so traurig.”
Der größte Bernhardiner, den Faye je gesehen hatte, schaute sie treuherzig an.
Als Cindy ihn rief, kam er eifrig an den Drahtzaun.
„Ich möchte ihn drücken”, bat sie Jane.
„Ist das nicht gefährlich?” fragte Faye, als Jane den Zwinger öffnete. „Er ist mehr als doppelt so groß wie sie.”
„Keine Sorge, er ist der freundlichste von allen”, beruhigte sie Jane.
„Bernhardiner sind immer freundlich”, mischte Adrian sich ein. „Sie sind sanft, gehorsam und sehr intelligent. Deshalb werden sie in den Bergen als Rettungshunde eingesetzt.”
„Woher weißt du das?” erkundigte sich Garth.
„Von Ken”, erwiderte Adrian. „Er weiß viel über sie.”
Garths Gesicht verdüsterte sich, aber er sagte nichts mehr. Cindy umarmte den riesigen Hund, der ihre Zärtlichkeiten dankbar entgegennahm. Sein Blick drückte großes Wohlwollen aus, und er ließ ein zustimmendes Bellen ertönen, das ohrenbetäubend war.
„Er heißt Barker”, stellte Jane ihn vor, während sie die Hände von den Ohren nahm, „und er bellt sehr gern.”
Wie zur Bestätigung legte Barker erneut los.
„Sein Besitzer starb vor einem halben Jahr”, erklärte Jane. „Er hatte keine Familie, und Barker lässt sich kaum vermitteln, weil er so groß ist.”
„Er ist wunderbar”, begeisterte sich Cindy und vergrub das Gesicht in dem dichten Fell.
„Ja”, bestätigte Adrian und streichelte Barker sanft über den großen Kopf.
„Kinder, kommt weiter!” rief Faye beunruhigt. „Er ist auch für uns zu groß. Wir können ihn in unserem kleinen Haus nicht halten.”
„Warum nicht?” fragte Garth. „Hinter dem Haus sind Felder, auf denen er herumlaufen kann. Er ist ein prima Hund.”
Barker hob eine Pfote, die beide Kinder andächtig schüttelten.
„Daddy, er will dir die Hand geben”, sagte Cindy.
Unter Fayes ungläubigem Blick nahm Garth die riesige Pfote in die Hand.
„Erfreut, Sie kennen zu lernen, Sir”, begrüßte er den Hund.
Das war offensichtlich die richtige Antwort, denn beide Kinder strahlten. Garth fuhr mit der Hand über Barkers riesigen Körper und bot ihm einen Keks an, der mit blitzartiger Geschwindigkeit verschwand. Im nächsten Augenblick legte Barker seinen Kopf in Garths Hände und blickte ihn an, als ob er gerade seine erste Mahlzeit seit Monaten erhalten hätte.
„Er mag dich, Daddy”, meinte Cindy erfreut.
„Ja, ich glaube auch.”
Mit Blick auf die Kekse stimmte Barker zu.
Faye wurde immer nervöser. „Ermutige sie nicht, Garth. Es geht absolut nicht.”
„Warum nicht?”
„In dem kleinen Haus?”
Er blickte auf, und ihr Verdacht bestätigte sich.
„Ich weiß, worauf du hinauswillst, aber es funktioniert nicht”, warnte sie ihn.
Er ging mit ihr zur Seite, damit die Kinder nicht zuhören konnten. „Warum denkst du immer nur das Schlechteste von mir?”
„Acht Jahre Ehe.”
„Zehn”, erwiderte er sofort.
„Davon zählen nur acht.”
Sein Blick wurde hart, aber er erwiderte nichts.
Cindy zog an ihrer Hand und bettelte: „Mummy, Daddy, ich will Barker.”
„Er ist viel zu groß”, beharrte Faye.
„Nein, er ist genau richtig”, entgegnete Cindy. „Ich liebe ihn, und er will mit uns kommen.”
„Natürlich will er das”, bestätigte Garth, wobei er Faye nicht in die Augen schaute. „Jetzt kannst du ihn nicht enttäuschen.”
Über so viel Skrupellosigkeit war Faye sprachlos. Unter dem Vorwand, zu seiner Tochter freundlich zu sein, regelte Garth wie immer alles auf seine Weise.
Als sie in Kellys Büro kamen, schien sein Plan allerdings doch noch zu scheitern. Während die Kinder draußen mit dem neuen Freund spielten, sagte Kelly: „Eigentlich sollten Sie Barker gar nicht sehen, aber Jane ist noch neu hier.
Er ist einer unserer Dauerbewohner.”
„Warum?” wollte Garth wissen. „Er sieht doch gut aus.”
„Er ist ein wunderbarer Hund, aber er ist schon sehr alt. Je größer die Hunde, desto kürzer leben sie. Barker ist zehn Jahre alt, und viele Bernhardiner sterben mit zehn. Es wäre besser, einen jüngeren Hund auszusuchen.”
Wie die leuchtenden Gesichter der Kinder zeigten, war es jedoch zu spät. Durch das Fenster konnte man sehen, wie die beiden auf Barker
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