Daddy, Komm Zurueck!
der richtige Zeitpunkt gewesen, deiner Frau zu erklären, dass du sie zurückgewinnen wolltest, damit du sie und die Kinder für deine Zwecke einsetzen kannst? Alles war nur gespielt: der charmante Ehemann, der aufmerksame Vater. Du hättest alles getan, um uns für den Zeitpunkt der Pressekampagne wieder unter deinem Dach zu versammeln.”
„Lässt du mich auch mal etwas sagen? Es ist nicht so, wie du denkst.”
„Garth, du weißt überhaupt nicht, was ich denke, denn sonst würdest du am liebsten im Erdboden versinken.”
„Deshalb habe ich dir ja vorher nichts erzählt. Ich wusste, dass du alles falsch verstehen würdest. Es geht nicht um einen lange vorbereiteten Plan. Du selbst hast mich auf den Gedanken gebracht.”
„Oh, bitte …”
„Es stimmt. Als du an jenem Abend zu mir kamst, sprachst du von unserem zehnten Hochzeitstag. Ich hatte schon lange nach einem Motto für die Kampagne gesucht, und da fiel es mir ein.”
„Und natürlich musstest du es benutzen.”
„Ja, du kennst mich doch. Wenn ich eine gute Idee habe, dann verfolge ich sie.
Du hattest ein Problem gelöst, über das ich mir schon den Kopf zerbrochen hatte.
Du kamst wie gerufen.”
„Wenn du so denkst, dann ist es kein Wunder, dass du mich als Beiwerk zu deinem Unternehmen betrachtest. Ich bin zu dir gekommen, um über das Ende unserer Beziehung zu reden, und du denkst, dass ich genau im richtigen Augenblick gekommen bin, um deine Marketingprobleme zu lösen. War dein Kuss etwa ein Eignungstest?”
„Wie kannst du es wagen, so etwas zu sagen”, herrschte er sie an. „Dieser Kuss war echt, das wissen wir beide.”
„Unsinn, wir haben beide nur gespielt.”
Garth wurde sehr blass, und in seine Augen trat ein Ausdruck, den Faye noch nie gesehen hatte. „Sollen wir es gleich ausprobieren?”
„Nie mehr. Ich werde dich nicht mehr küssen, Garth. Es ist vorbei, und es gibt keine Hoffnung mehr für uns. Ich will auf jeden Fall die Scheidung.”
„In Ordnung”, entgegnete er unerwartet. „Du bekommst sie.”
„Wie?”
„Ich biete dir ein Geschäft an. Du bleibst noch ein paar Wochen hier. Hilfst mir bei der Werbekampagne. Spielst mein ,Spiel’, wie du es nennst. Dann kannst du die Scheidung haben.”
„Ich glaube dir nicht”, sagte Faye. „Das ist doch wieder nur ein Trick.”
„Nein, ich schwöre es. Ich möchte nur gerne die Kinder so oft sehen, wie ich will, beziehungsweise wie sie wollen. “
„Das solltest du auch. Wenn du sie im Stich lässt, werde ich dir das nämlich nie verzeihen.”
„Ich werde sie nicht im Stich lassen, Faye. Die Dinge haben sich geändert. Du glaubst, dass alles nur ein Spiel war, aber das stimmt nicht. Ich habe gelernt, die Kinder zu schätzen. Und ich bin froh, dass du mir dabei geholfen hast. Ein letztes Mal brauche ich noch deine Hilfe. Unterstütze mich an unserem zehnten Hochzeitstag, und dann werde ich dich nie mehr um etwas bitten.”
„Was soll ich denn tun?”
„Hie r bleiben. Alle sollen denken, wir seien eine glückliche Familie. Und besuche Haines bis dahin nicht.”
Faye lachte bitter. „Du willst also nur, dass ich meinen Verlobten nicht mehr sehe.”
„Nenn ihn nicht so”, fauchte Garth.
„Er ist es. Du bist so leicht zu durchschauen! Hältst du mich für so dumm, dass ich das nicht merke? Kendall ist der Mann, den ich heiraten will, und du wirst mich nicht von ihm trennen. Wenn deine Werbekampagne dadurch gefährdet ist, dann engagiere doch eine Schauspielerin, die die Rolle deiner Ehefrau spielen kann.”
„Du gibst aber auch nie nach”, bemerkte Garth.
Faye verließ das Zimmer und ging in den Garten. Dort setzte sie sich auf einen Baumstumpf und schaute hinauf zu den Sternen. Alles war so schön und friedlich, aber in ihrem Herzen gab es keinen Frieden.
Sie kämpfte mit den Tränen. Sie wusste, dass sie stark sein musste, aber sie fühlte sich kraftlos.
Plötzlich spürte sie Barkers kalte Nase.
„Ist schon gut”, meinte sie und trocknete sich die Augen.
Er schob den Kopf unter ihre Hand und blickte sie treu an.
„Du bist ein feiner Kerl”, lobte Faye und legte die Arme um ihn. Es tat gut, das Gesicht in sein dichtes Fell zu schmiegen. Barker wedelte mit dem Schwanz.
Als Kind hatte Faye ihre Sorgen und Nöte einem allwissenden Teddy anvertraut.
Jetzt war Barker da, der vorurteilsfrei zuhörte und keine Geheimnisse ausplauderte.
„Ich war so dumm”, erklärte sie ihm traurig. „Ich hielt mich für stark genug, um mit Garth fertig
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