Daddy, Komm Zurueck!
gemacht hatte. Es war Te il seiner Philosophie, seinen Angestellten niemals eine Schwäche zu zeigen.
„Ich muss ihn unbedingt sprechen.”
„Einen Moment, bitte.”
Marys Stimme wurde schwächer, als ob sie sich vom Telefon abgewandt hätte.
„Es ist Mrs. Clayton. Was soll ich tun? Er will nicht gestört werden.”
Faye konnte entfernt eine Stimme hören, die sie als die von Lysandra Bates erkannte. „Seien Sie vorsichtig. Sie muss bei Laune gehalten werden. Das Jubiläum ist äußerst wichtig für Garth. Ich rede besser selbst mit ihr.”
Man hörte ein Rascheln, und dann erklang eine von Berufs wegen freundliche Frauenstimme. „Guten Tag, Mrs. Clayton. Hier spricht Lysandra Bates.”
„Ja, wir haben schon miteinander gesprochen”, sagte auch Faye freundlich.
„Das zählt ja wohl nicht”, meinte Lysandra. „Ich habe mich schon darauf gefreut, sie persönlich zu treffen, damit wir über die Vorbereitungen reden können.”
„Vorbereitungen?” fragte Faye.
„Die Werbekampagne für unser Jubiläumsprojekt. Es ist wunderbar, dass Ihr zehnter Hochzeitstag genau in die Zeit fällt, in der wir unsere neuen Einfamilienhäuser vorstellen wollen. Ich gehe davon aus, dass Garth Ihnen schon erzählt hat, dass wir die Häuser mit dem Hinweis auf ein intaktes Familienleben vermarkten wollen. Ein Paar, das schon zehn Jahre verheiratet ist, stellt doch den Inbegriff von Stabilität dar.”
Niemand hätte merken können, dass sie sich erst vor kurzem darüber aufgeregt hatte, dass Faye wieder zu ihrem Mann gezogen war.
„Ich bin mir da nicht so sicher”, meinte Faye.
„Nun, Sie werden sich das Ganze nur schwer vorstellen können”, fuhr Lysandra Bates mit süßlicher und gleichzeitig eisiger Stimme fort. „Ich will es Ihnen erklären. Wir wollen Häuser für junge Familien verkaufen. Niemand kennt sich da besser aus als der Mann, der sie gebaut hat und seinen zehnten Hochzeitstag feiert.
Die Kinder natürlich auch. Es stimmt doch, dass Sie zwei reizende Kinder haben, nicht?”
„Ich habe zwei Kinder, aber sie sollen nicht für eine Werbekampagne eingesetzt werden.”
„Darüber reden wir noch”, meinte Lysandra abweisend. „Wir sollten uns irgendwann mal zum Mittagessen treffen, um darüber zu sprechen, wie Ihr Hochzeitstag präsentiert werden kann. Mein Kalender ist ziemlich voll, aber was würden Sie zu übernächster Woche sagen?”
„Das passt mir nicht.”
„Nun, vielleicht kann ich Sie noch anderweitig unterbringen.”
„Machen Sie sich bitte keine Mühe”, sagte Faye jetzt schroff. „Ich bin sicher, dass Sie zu beschäftigt sind. Auf Wiederhören.”
Sie legte auf und war entsetzt darüber, wie schnell sie sich hatte einwickeln lassen. Wie kam sie nur darauf, dass Garth sich geändert hatte? Sie wusste genau, wie er war, und trotzdem hatte er sie mit wenigen schlauen Worten und Aufmerksamkeit gegenüber Cindy und Adrian hinters Licht geführt.
Hinter seiner Fassade war er genauso berechnend wie früher. Er nutzte seine Kinder und die Farce einer Ehe aus, um der Welt ein falsches Bild von Harmonie zu zeigen. Nie hätte sie gedacht, dass er zu so etwas in der Lage war. Sie hätte am liebsten losgeweint, wenn sie an die Gefühle dachte, die sie vor kurzem verspürt hatte.
An diesem Abend kam Garth spät nach Hause. Faye wartete, bis er den Kindern eine gute Nacht gewünscht hatte, um mit ihm zu reden.
„Du bist heute sehr still”, bemerkte er.
„Ich habe über vieles nachgedacht.”
„Über uns?”
„Über dich. Es gibt kein ,uns’ ,und es wird nie eins geben.”
Er blickte auf.
„Was ist los?”
„Ich habe dein Spiel entdeckt.”
„Welches Spiel?”
„Geld zu verdienen ist eine todernste Sache für dich, nicht wahr? Wie konnte ich das nur vergessen?”
„Was ist passiert?” fragte er ruhig.
„Ich habe heute im Büro angerufen. Du hattest Unterlagen auf dem Sofa liegen lassen. Da du gerade in einer Besprechung warst, konnte ich nicht mit dir reden.”
Er wirkte verärgert. „D as ist schade. Sie hätten dich mit mir verbinden sollen.”
„Garth, darum geht es nicht. Es geht um das Bauprojekt, oder sollte ich besser sagen das Projekt zu unserem zehnten Hochzeitstag?”
„Verdammt!”
„Miss Bates ging natürlich davon aus, dass ich Bescheid wusste, da ich Teil der Werbekampagne sein soll. Du willst ja eine glücklich vereinte Familie präsentieren.”
„Hör mir bitte zu. Ich hätte dir alles zum richtigen Zeitpunkt erklärt.”
„Und wann wäre
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