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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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mitwirkten.«
    »Eure Achtung vor unseren im Glauben wurzelnden Bräuchen rührt mir das Herz, Hochmeister.«
    Jenga schnitt eine finstere Miene, enthielt sich aber jeder Antwort. Verärgert verließ Damin Wulfskling den Pavillon. Seine Reiter hatten ebenso lange und angestrengt gekämpft wie die Hüter. Der Befehl, in der kalten, vom Frost harten Erde beinahe fünfhundert Fardohnjer beizusetzen, konnte bei ihnen kaum Jubel auslösen.
    »Damin!«
    Wulfskling blieb stehen und wartete auf R'shiel, die sich ihm näherte; es erstaunte ihn, dass sie noch im Heerlager weilte. Er hatte erwartet, sie und Brakandaran wären längst fort. »Ich habe den Wortwechsel zwischen dir und Hochmeister Jenga gehört. Du hast das Richtige getan.«
    »Dann kannst vielleicht du ihn dahin überreden, mir Helfer zuzuteilen.«
    »Ich glaube nicht. Erdbestattung ist in Medalon verboten, Damin. Es ist schon ein Glück, dass er es erlaubt hat.«
    »Ich weiß … Manchmal regen sich bei mir Bedenken, was unser Bündnis anbelangt. Mit den Kariern und Fardohnjern habe ich mehr gemein als mit den Medalonern. Wäre nicht der Wille der Götter …«
    »Ohne die Götter wäre keiner von uns«, sagte R'shiel mit böser Miene, »in all das Übel verstrickt.«
    Weil er nicht genau durchschaute, was sie mit dieser Bemerkung meinte, zuckte Wulfskling mit den Schultern. »Davon verstehst du mehr als ich, Dämonenkind.«
    »Bitte nenn mich nicht so.«
    »Um Vergebung. Offen gestanden, es wundert mich ein wenig, dich noch an dieser Stätte zu sehen. Meines
    Wissens wolltest du dich doch auf den Weg zur Zitadelle begeben.«
    »Ich halte Umschau nach Tarjanian, um ihm Lebewohl zu sagen. Brakandaran und ich brechen noch am heutigen Morgen auf.«
    »Zusammen mit Garet Warner?«
    R'shiel nickte. »Du magst ihn nicht ausstehen, wie?«
    »Nicht im Geringsten. Und ebenso wenig traue ich ihm. Sei auf der Hut, R'shiel.«
    Vertraulich hakte sich R'shiel bei ihm unter und schlenderte mit ihm zum Pferd. Damin Wulfskling empfand ihre Unbefangenheit als gelinde beunruhigend. Das Mädchen war ja gleichsam eine lebende Sagengestalt, die leibhaftige Verkörperung einer Legende, die er seit Kindesbeinen an kannte. Niemals hätte er früher daran zu denken gewagt, einmal den Freunden des Dämonenkinds anzugehören. R'shiel ließ von ihm ab, als sie sein Ross erreichten, und tätschelte dem Hengst zärtlich den Hals. »Was denkt er?«, fragte Wulfskling neugierig.
    »Dass es zu kalt ist, um herumzustehen und zu schwatzen. Er sehnt sich nach dem morgendlichen Futter.«
    »Ähnliches gilt für mich.«
    Kopfschüttelnd blickte R'shiel ihn an. »Wie kannst du nur in einer solchen Stunde ans Essen denken?«
    »Nur ein sattes Heer kann in den Kampf ziehen, R'shiel. Kein Gefallener wird wieder lebendig, wenn ich Hunger leide.«
    »Mir flößt gegenwärtig schon der bloße Gedanke an Essen Übelkeit ein.«
    Bevor Damin Wulfskling irgendeine Antwort geben konnte, näherte sich ein Kornett des Hüter-Heers und entbot ihm einen zackigen Gruß, ehe er sich an R'shiel wandte. Das nächtliche Einsammeln und Einäschern der Toten hatte seinen Waffenrock verdreckt und verrußt.
    »Hauptmann Tenragan bittet Euch, auf ihn zu warten, Meisterin. Er findet sich ein, sobald er die letzten Fledderer verjagt hat.«
    »Er vergeudet seine Zeit«, merkte Wulfskling an. »Krieg und Plünderung gehören zusammen wie Wind und Meer.«
    Der junge Kornett straffte die Schultern und maß ihn mit einem missfälligen Blick. »Mir ist geläufig, dass dergleichen in Hythria Brauchtum ist, Fürst Wulfskling. Nicht einmal Eure Court'esa schrecken davor zurück. In Medalon dagegen betrachtet man so ein Verhalten als niederträchtig und ehrlos.«
    »So harte Worte von einem Mann, der es irrigerweise als anständig erachtet, dass man Tote verbrennt«, brummelte Damin Wulfskling; dann jedoch stutzte er. »Was soll das heißen, ›nicht einmal Court'esa schrecken davor zurück?‹ Es gibt hier keine Court'esa .«
    »Vielleicht pflegen sie ja Umgang mit einem Eurer Gefolgsleute, Fürst, aber auf jeden Fall habe ich in der vergangenen Nacht auf dem Schlachtfeld zwei Frauen solchen Schlages getroffen. Bündelweise hatten sie Beute aufgelesen. Glaubt mir, anhand ihrer sittenlosen Kleidung und der mit Karfunkeln geschmückten Halsbänder blieb jeder Irrtum ausgeschlossen.«
    »Keiner meiner Männer könnte sich solche Court'esa leisten. Seid Ihr Eurer Sache ganz sicher?«
    »Sehr wohl, Fürst, vollauf. Ich habe einige Zeit lang

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