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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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»Was ihr Court'esa nennt, sind gemeine Dirnen. In Fardohnja und Hythria dagegen sind sie aufs Sorgfältigste geschulte Meisterkräfte und in den Kreisen, die sich solche Liebesbediensteten leisten können, ein kleines Vermögen wert. Wahrscheinlich ist Adrina das erste Mal als Sechzehnjährige bei einem Court'esa in die Lehre gegangen. Er kann ein fähiger Musiker, Künstler oder vielleicht Sprachkundiger gewesen sein. An erster Stelle jedoch hatte er den Auftrag, Adrina zu
    einer begehrenswerteren künftigen Gemahlin zu machen, indem er sie die Kunst lehrte, im Ehebett die größte Lust zu spenden.«
    »Unsere Prinzessin ist also nichts als eine Metze?«, fragte Tarjanian, dessen Miene sich zu einem Grinsen verzog.
    Ungeduldig schüttelte Damin den Kopf. »Du verkennst das Wesentliche. Sie ist König Hablets Tochter. Sie hat in der Wollust die allervorzüglichste Unterweisung genossen, und wenn sie der Ansicht ist, daraus Nutzen zu ziehen und ihren Willen durchsetzen zu können, wird sie es tun. Und solltest du es etwa nicht bemerkt haben, ihre Erscheinung bietet alles andere als einen abschreckenden Anblick. Wenn du meine Worte anzweifelst, so geh nur hin und bringe ein Stündchen in ihrer Gegenwart zu.«
    »Danke vielmals, aber ich habe bereits genug von Ihrer Durchlaucht gesehen.«
    »Ihr dürft ein anderes Mal über die feineren Einzelheiten streiten, was die Tugenden und Untugenden der Prinzessin angeht«, beendete Jenga barsch die Meinungsverschiedenheit. »Als Erstes gilt es für mich zu entscheiden, was aus ihr werden soll.«
    »Wir könnten sie gegen ein gewisses Einlenken zurück zu Kronprinz Cratyn senden«, schlug Tarjanian vor. »Sicherlich lässt er sich auf einen Friedensschluss ein, wenn im Gegenzug seine Ehegemahlin heimkehrt.«
    »Da bin ich mir weit weniger sicher«, erwiderte Damin kopfschüttelnd. »Mein Eindruck ist, dass sie um keinen Preis nach Karien zurückzukehren gedenkt. Und wenn man dem Krieger, den du erschlagen hast, glau
    ben kann, haben die Karier an dem fardohnjischen Reiter-Regiment gemeinen Verrat verübt.«
    »Aber Adrina hat von mir bislang kein Wort darüber vernommen. Es muss einen anderen Grund dafür geben, dass sie Karien so fluchtartig verlassen hat.«
    »Und wie wäre es, wenn wir in Verhandlung mit König Hablet treten?«, meinte Jenga. »Mag sein, er meidet den Krieg, wenn wir seine Tochter als Geisel haben.«
    Damin hob die Schultern. »Er ist ein unberechenbarer, hinterlistiger Halunke. Es ist ebenso gut denkbar, dass er sie ihrem Schicksal überlässt, wie es möglich ist, dass er über ihre Freilassung verhandelt.« Er lächelte grimmig. »Ich vermute, wir haben erheblich günstigere Aussichten, die Edelsteine zu verscherbeln.«
    »Sollten wir vielleicht tatsächlich mit Ihrer Hoheit über diese heiklen Fragen sprechen?«, äußerte Tarjanian einen neuen Vorschlag. »Schließlich hat sie ja verlangt, dass wir alle derartigen Unterhandlungen zuvor mit ihr erörtern.«
    »Das ist doch wohl ein schlechter Scherz«, sagte Hochmeister Jenga.
    »Ich wünschte«, stöhnte Damin, »er hätte bloß einen Scherz gemacht.«
    »Nun denn, Fürst Wulfskling, Ihr habt sie gefangen genommen, also sollt Ihr für sie die Verantwortung tragen. Zum Zweck ihrer verlässlichen Bewachung verfahrt getrost nach Gutdünken. Ich jedenfalls habe keine Zeit für derlei störende Ablenkungen. Sobald Ihr zu einem Entschluss gelangt seid, teilt mir Eure Empfehlung mit. Und hortet diesen Schmuck an einem sicheren Ort. Und nun, Ihr Herren, ersuche ich um Nachsicht und Vergebung … Ich muss mich zu Bett begeben.«
    Damin war nahe daran zu verzweifeln, während er dem Hochmeister nachblickte. Er drehte sich Tarjanian zu, der – ganz im Gegensatz – eher heiter als besorgt wirkte. Der Hauptmann wickelte die Juwelen in ihren Samtbeutel und steckte ihn sich in den Gürtel.
    »Da hast du ja ein beachtliches Vermögen in Gewahrsam.« Damin verzog das Gesicht und leerte den Weinbecher; dann schaute er Tarjanian ins Gesicht. »Sieh mich nicht so an. Du hast wirklich und wahrhaftig keine Ahnung von der Prinzessin.«
    »Oh, ich habe heute erste Eindrücke gewonnen. Ich überlasse sie dir gern.«
    Damin erhob sich von seinem Sitz am Kamin und schenkte sich erneut Wein in den Becher. Dann trank er in einem Zug aus.
    »Weißt du … Einmal hat sie versucht, meinen Onkel zu meucheln.«
    »Adrina?«
    Damin nickte. »König Hablet hatte sie vor zwei Jahren zu Lernens Geburtstag nach Groenhavn entsandt, in eben

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