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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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ihre Anwesenheit fühlen.«
    »So war es in der Tat«, beteuerte Garanus. Sein Blick streifte die übrigen Geistlichen, die allesamt nickten. Ihre geschorenen Schädel und blassen Gesichter machten es schwer, sie voneinander zu unterscheiden. »Wir alle konnten sie fühlen. Der Hauptmann mag sie übersehen haben, aber der Tarnzauber, in den das Dämonenkind und ihr Begleiter sich hüllen, gleicht für jene
    unter uns, die dem Allerhöchsten nahe stehen, einem Leuchtfeuer. Schenkt mir vertrauensvoll Glauben, Herzog Terbolt, sie ist hier.«
    Verstohlen beobachtete Loclon den Herzog. Der Name sagte ihm nichts, weil die Verhältnisse in Karien ihn kaum interessierten; indessen hielt er die Schlussfolgerung für angebracht, dass Terbolt ein bedeutsamer Mann sein musste. Ein Mann, auf dessen Wohlwollen er angewiesen war, wenn er auf dem einmal eingeschlagenen Weg weiter erfolgreich sein wollte.
    »Sie müssen früher eingetroffen sein, schon vor dem Festtagsumzug.«
    Garanus zuckte die Achseln. »Wann sie angekommen sind, ist ohne Belang. Es zählt nur der Sachverhalt, dass sie da sind.«
    »Und was soll nun geschehen? Wenn ich das Halbblut nicht finden kann, wird es mir kaum vergönnt sein, ihn zu töten.«
    Zum Zeichen des Einsehens nickte Herzog Terbolt. »Und ebenso wenig können wir, solange beide ungehindert ihr Unwesen treiben, das gottlose Bündnis der Harshini mit der Schwesternschaft entlarven. Garanus, ist es nicht möglich, dass Ihr Eure … Eure geheimen Kräfte aufbietet – oder wie man's nennen will, was Ihr zur Verfügung habt –, um sie aufzuspüren?«
    »Was für ein Bündnis mit den Harshini?«, fragte Loclon, bevor der Priester eine Antwort geben konnte.
    Herzog Terbolt sah ihn an. »Die Schwesternschaft steht im Geheimen schon seit Jahren mit den Harshini im Bunde, Hauptmann. Unter Schutz und Schirm der Schwesternschaft hat das Dämonenkind aufwachsen
    dürfen. Inzwischen paktieren sie in aller Offenheit auch mit den Hythriern, und die Harshini, von denen die Schwesternschaft die Lüge verbreitet hat, sie seien seit über einem Jahrhundert ausgerottet, wagen sich wieder in der Öffentlichkeit zu zeigen. Uns liegen Meldungen vor, denen zufolge Harshini aufs Neue in Groenhavn umgehen. Nicht mehr lang, und sie überschwemmen mit ihrem abscheulichen heidnischen Irrglauben von neuem den ganzen Erdteil. Wir sind hier, um ihnen beizeiten in den Arm zu fallen.«
    Ob er den Kariern glauben sollte, darin blieb sich Loclon unsicher, doch zumindest für sich besehen leuchteten ihm ihre Ausführungen ein. Ehe R'shiel mit Tarjanian Tenragan ausgerissen war, hatte sie sich auf die Laufbahn einer Blauen Schwester vorbereitet. Die Erste Schwester war ihre Mutter. Die Vorstellung, dass eine Harshini-Hexe seinen Werdegang zunichte gemacht hatte, die obendrein insgeheim den Untergang Medalons erstrebte, drehte ihm fast den Magen um.
    »Was soll ich nun unternehmen?«
    »Ich glaube«, äußerte Herzog Terbolt, »wir sollten der Ersten Schwester einen Besuch abstatten.«
    Das Verwaltungsgebäude lag nahezu leer und verlassen da. Sämtliche Blauen Schwestern befanden sich unterwegs zum Konzil. An den Wachen vorbeizugelangen stellte keine Schwierigkeit dar. Loclon kannte die Wirkung eines grob geschnauzten Befehls auf Männer, die man gegenüber ihren Vorgesetzten zum Gehorsam erzogen hatte.
    Er und Gawn hatten Herzog Terbolt, die Geistlichen
    und Lork ohne sonderliche Heimlichkeit zum Hauptflügel des Verwaltungsgebäudes geführt. Wenn sie die Kapuze über den Kopf zogen und den Stab in den Falten der Kleidung verbargen, sahen die Karier kaum anders als sonstige Besucher der Zitadelle aus.
    Gawns Einbeziehung in das heutige Vorhaben hatte eigentlich nicht zu Loclons Absichten gehört. Aber eben, als sie hatten aufbrechen wollen, hatte der Hauptmann den Vorbau des Bl auen Bullen betreten, um ein wollüstiges Abenteuer mit irgendeiner Seminaristin zu suchen. Seit er Witwer war, verbrachte er viel freie Zeit mit willigen Seminaristinnen. Mit ihnen bekam man weniger Ärger als mit Wirtstöchtern. Im Allgemeinen brauchte man sie, falls man sie schwängerte, nicht zu ehelichen.
    Beim Anblick von Loclons Begleitern hatte Gawn große Augen gemacht; mittlerweile jedoch war er ihm auf dem Weg des Verrats vorausgeeilt. Er verhielt sich, als ob er all den Unfug über den »Allerhöchsten« wahrhaftig glaubte. Dazu trug vermutlich der Eindruck bei, der »Allerhöchste« habe seine Gebete erhört, denn seine grausige Gemahlin ruhte

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