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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Zermürbung gelten, dass Tarjanian nicht einmal schmunzelte.
    Ungefähr eine Stunde später geleiteten zwei Hüter Adrina ins hythrische Lager. Damin hatte die Zwischenzeit genutzt, um vor der Unterhaltung gründlich zu durchdenken, wie er mit ihr zu sprechen beabsichtigte.
    Die letzte Begegnung mit Adrina hatte er noch nicht vollends verwunden. Sie hatte ihn überrascht, und diese Tatsache wurmte ihn ohne Unterlass.
    Am stärksten verstimmte ihn, dass er von Anfang an, seit er sie das erste Mal erblickt hatte, auf ein solches Vorgehen der Prinzessin eingestellt gewesen war und sein Inneres dagegen gestählt hatte. Schließlich kannte er ihren Ruf viel zu gut; er hatte vollauf darüber Klarheit gehabt, dass sie, konnte sie ihren Willen nicht mit
    anderen Mitteln durchsetzen, zum Schluss mit ihrem Leib nachhelfen würde. Dennoch hatte sie ihm eine Überraschung bereitet, und er war auf sie hereingefallen, indem er sich genauso verhalten hatte, wie sie es angestrebt hatte. Sein einziger Trost war, dass der Vorfall sie anscheinend ebenso wie ihn aus der Ruhe brachte.
    Als Adrina eintraf, zeigte sich, dass sie Kleidung angelegt hatte, die nicht den Zweck der Wirkung, sondern des Wärmens erfüllte. Sie trug die Wollbluse, die aus Damins Kleidertruhe stammte, und einen schweren Hüter-Mantel. Der Fußweg hatte ihr Gesicht gerötet, das üppige Haar umwallte locker den Kopf.
    Bei allen Göttern …! Si e sah, musste Damin zugeben, überwältigend schön aus. Es war ihm unbegreiflich, wieso er noch nie das eindrucksvolle Grün ihrer Augen bemerkt hatte. Dunkle Wimpern, die fast zu lang waren, um echt zu sein, umrahmten die smaragdgrünen Augen wie Edelsteinfassungen. Doch sofort schalt sich Damin wegen seiner Gedanken einen Narren.
    Adrina streifte den Mantel ab und trat ans Kohlenbecken, um sich die ausgestreckten Hände zu wärmen. »Ihr wünscht mich zu sprechen, Fürst?«
    »Ich bin zu der Ansicht gelangt bin, wir sollten unsere kürzlich geführte Unterredung fortsetzen.«
    »Welche Unterredung?«, fragte Adrina gelassen. »Über uns oder über Cratyns Pläne?«
    »Da es kein uns gibt, Hoheit, kann nur von Cratyn die Rede sein.«
    »Ich habe Euch schon alles erzählt, was ich weiß.«
    »Dann erzählt es mir ein weiteres Mal.«
    »Ich verstehe den Sinn nicht.«
    »Ihr müsst ihn nicht verstehen.«
    Nachdenklich kniff Adrina die Augen zusammen. »Etwas hat sich ereignet, stimmt's?«
    »Verzeiht mir, ich bin ein schlechter Gastgeber. Darf ich Euch Wein einschenken?« Damin drehte sich um und griff nach dem Krug, der auf seinem Feldtisch stand.
    »Weicht meiner Frage nicht aus, Damin. Was ist geschehen?«
    Damin goss Wein in einen Becher und kehrte sich ihr zu. »Die Medaloner haben aus der Zitadelle den Befehl erhalten, die Waffen zu strecken.«
    Bei allen Göttern! Aus welchem Grund hatte er sie ein geweiht ?
    Ihre Miene konnte als Musterbild des Entsetzens angesehen werden. Damin bezweifelte, dass selbst Adrina dazu fähig war, ein derartiges Erschrecken zu heucheln. »In Zegarnalds Namen, aber warum denn?! Sie erringen doch den Sieg !«
    »Ich weiß nicht, ob man den gegenwärtigen Stillstand der Kriegführung als Sieg bewerten soll«, sagte Damin und reichte ihr den Wein. »Allerdings droht ihnen wohl kaum die baldige Niederlage.«
    »Das will mir ganz und gar nicht in den Kopf …!«
    »Auch mir nicht. Jedenfalls ist es der Anlass, weshalb ich noch einmal mit Euch reden will. Könnte womöglich ein Zusammenhang damit bestehen, dass der Herzog von Setenton nicht mit ins Feld gezogen ist?«
    »Ausschließen lässt es sich gewiss nicht.« Adrina nickte versonnen. »Mich hat es gleich gewundert, dass
    Jasnoff den Kronprinzen ohne Herzog Terbolts Begleitung ins Feld entsendet. Aber die Karier geben viel um Kriegerehre und Kampfesruhm. Von daher habe ich unterstellt, Cratyn solle die Gelegenheit nutzen, um sich vor den Herzögen als tüchtiger Feldherr zu beweisen.«
    »Es könnte durchaus die Erklärung sein, dass Terbolt hinter dieser plötzlichen Wende steckt. Was umfasst der Pakt zwischen Karien und Eurem Vater?«
    Flüchtig zögerte Adrina; dann stieß sie einen Seufzer aus. »Was ich Euch darüber gesagt habe, trifft sehr wohl zu, wenn es auch unvollständig war. Vater hat versprochen, im kommenden Sommer Medalon im Süden anzugreifen und den Kariern Geschütze zur Verfügung zu stellen.«
    »Kanonen? Sind sie wirklich so verheerend, wie behauptet wird?«
    Leicht grimmig lächelte die Prinzessin. »Wollt Ihr die

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