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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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arbeitest Xaphista, wenn du mich fragst, geradewegs in die Hände.«
    »Ich entsinne mich nicht, dich gefragt zu haben.«
    Zornig griff Brakandaran auf seine Magie-Kräfte zu und bäumte sich gegen die Gewalten auf, die ihn in die Zwischenwelt bannten, jedoch ohne Erfolg. Gegen Zegarnald konnte er nichts ausrichten. Wider den unerschütterlichen Willen des Kriegsgottes blieben all seine Anstrengungen belanglos.
    »Beherrsche dich, Brakandaran. Ein so rüdes Verhalten steht einem Angehörigen deines Volkes schlecht.«
    »Zur Hälfte bin ich Mensch, Zegarnald. Meine menschlichen Ahnen wären auf mich stolz.«
    »Sieh davon ab, dich mir entgegenzustellen. Außer dir selbst schadest du niemandem.«
    »Dann lass mich frei.«
    »Beizeiten.«
    Brakandaran stieß eine Verwünschung aus und gab den Widerstand auf. Sich gegen eine Gottheit aufzulehnen, war ein zweckloses Unterfangen; sich gegen Zegarnald zu wehren, gänzliche Zeitverschwendung: Er gedieh dadurch nur umso mehr. Widerstand machte ihn
    nur noch stärker. Diese Einsicht brachte Brakandaran auf andere Gedanken, und er beschloss, sich auf ein neues Verhalten zu verlegen. Wenn er Zegarnald die Freilassung nicht abtrotzen konnte, musste er seinen Sinn dahin ändern, dass er sie von sich aus als erstrebenswert betrachtete.
    »Medalon hat die Waffen gestreckt.«
    »So hat es den Anschein«, stimmte der Gott zu; offenbar machte es ihn jedoch ein wenig stutzig, dass Brakandaran so unvermittelt den Gesprächsgegenstand wechselte.
    »Nun, man könnte wohl meinen, dass es dich gar nicht stört.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Der Krieg ist aus. Dadurch wird dein Ansehen bei den übrigen Göttern erheblich beeinträchtigt, oder nicht? Da die Medaloner und Karier nun keine Waffengänge mehr austragen, wird es bald wieder recht friedvoll zugehen. In Kürze schütteln sie sich die Hände und schließen neue Freundschaft. Nicht mehr lang, und sie lieben sich gar … Kalianah wird höchst erfreut sein. Und wesentlich stärker als zuvor, wenn ich mich nicht irre.«
    Zegarnald schnitt eine grimmige Miene. »Die Hüter strecken nicht die Waffen.«
    »Das glaubst du? Du hältst dich nicht auf dem Laufenden, Göttlicher. Die Hüter bilden auf der gesamten Welt das Heer mit der ausgeprägtesten Disziplin. Wird Hüter-Kriegern befohlen, sich als Hühner zu vermummen und wie Hühner zu gackern, so tun sie es, ohne mit der Wimper zu zucken. Auch dem Befehl zur Aufgabe werden sie Folge leisten.«
    »Dann muss ich mich eben mit dem bevorstehenden Angriff Fardohnjas auf Hythria zufrieden geben«, lautete die schlagfertige Antwort des Kriegsgottes.
    Brakandaran verkniff sich eine neue Verwünschung. Davon hatte er nichts gewusst. Zegarnald brauchte Krieg, um zu erblühen, doch wo die Kriege stattfanden, kümmerte ihn wenig. Schlachtenlärm zwischen Völkern, denen er fremd war, erbaute ihn geradeso viel wie kriegerische Zwietracht unter seinen Anhängern.
    »So wird es wohl kommen«, äußerte Brakandaran. »Vorausgesetzt allerdings, Kalianah mischt sich nicht ein.«
    »Sie kann nichts anstellen, um einen Krieg zu verhindern.«
    »Da sei dir nicht so sicher. Sie muss nur bewirken, dass die richtigen Leute zueinander in Liebe entbrennen, und schon fällt dein Krieg ins Wasser.« Brakandaran fragte sich, ob Zegarnald merkte, welcher Verzweiflung seine Worte entsprangen. Für sein Empfinden jedenfalls klang seine Stimme nach Verzweiflung.
    »Wenn du ihre Pläne kennst, Brakandaran, solltest du mich einweihen.«
    Brakandaran hob die Schultern. »Ich stelle lediglich Erwägungen an, Göttlicher. Für den Fall, dass Kalianah irgendetwas in der Hinterhand hat, rate ich dir, sie selbst zu fragen.«
    Aus Argwohn wurden Zegarnalds Lider schmal. Vertrauen war eine Eigenschaft, durch die sich die Götter kaum auszeichneten. Sie waren eifersüchtige Gottheiten und achteten mehr auf Rang und Stand, als es sich den hochnäsigsten karischen Adeligen nachsagen ließ.
    In diesem Augenblick ahnte Brakandaran, dass Zegarnald vor R'shiel Furcht hatte. Er fürchtete das Geschöpf, das die Götter selbst in die Welt gesetzt hatten. Darum strebte er mit solcher Entschiedenheit nach Klärung, was ihre Zuverlässigkeit anbelangte, bevor sich ihre Fähigkeiten bis zu einer Größe entfalteten, die es den Göttern gestattete, gegen Xaphista vorzugehen.
    Mit einem Mal brachte Brakandaran dem Dämonenkind ein ganz neues Maß an Hochachtung entgegen. Es bedurfte einer Menge, um einem Gott Furcht einzuflößen.
    Diese

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