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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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gibst du auf?«, höhnte Loclon.
    Ohne Vorwarnung fuhr R'shiel herum und versetzte mit aller Kraft dem Käfig einen solchen Tritt, dass er in die Höhe flog. Er krachte gegen die Wand und fiel zurück auf den Fußboden, dass es dumpf rumste. Beim Aufprall löste sich der Käfigboden, und der Dämonen kroch eilends aus seinem Gefängnis.
    »Fort!«, schrie R'shiel eindringlich, obwohl Loclon sich im selben Augenblick auf sie stürzte.
    Mit einem Aufquieken verschwand das Geschöpf inmitten der leeren Luft.
    Loclon drosch mit der Faust auf R'shiel ein und gab ihr einen Stoß, sodass sie zusammensackte, dann drückte er sie mit dem Knie nieder und stierte im Zimmer nach irgendeinem Gegenstand umher, mit dem er sie misshandeln könnte. Doch er bekam nichts zu fassen. Terbolt hatte alles entfernen lassen, was auch nur im Geringsten als etwaige Waffe hätte dienen können.
    Loclon wünschte, er wäre jetzt in seinem Männerkörper. R'shiel hatte weit mehr Kraft als Frohinia. Sie mit den bloßen Händen zu bekämpfen bot ernste Nachteile. Da er jedoch über keine anderen Mittel verfügte, krallte er roh die Finger in ihr Haar und rammte ihr die Stirn auf die Fliesen, immer wieder, bis ihr fast die Sinne schwanden.
    Mit knapper Not gelang es ihm, die Beherrschung zu bewahren. Dass ihm der Dämon entwischt war, mochte ihm hinlänglich Ärger eintragen. Erschlug er R'shiel, konnte es ihn das Leben kosten.
    »Steh auf!« Sie regte sich nicht. »Steh auf, sag ich!« Er trat sie in den Bauch, sodass sich ihr ein unwillkürliches
    Japsen entrang und er seinen Verdacht bestätigt sah, dass sie die Bewusstlosigkeit nur vortäuschte. »Steh auf, du widernatürliche Schlampe!« Langsam wälzte sie sich herum und blickte ihn leicht benommen, aber durchaus trotzig an. »Steh auf, ich sag's dir!«
    Sie stemmte sich auf Hände und Knie. Die Stirnwunde war wieder aufgeplatzt, eine beträchtliche Menge Blut rann ihr in die Augen. Ihre Langsamkeit überforderte Loclons Geduld, sodass er ihr einen zweiten Fußtritt gab, durch den sie rücklings an die Mauer sank. Er lachte. Das war was, wonach er lechzte, was er haben musste.
    Für die Dauer etlicher Herzschläge lehnte R'shiel reglos an der Wand, doch als sie erneut aufblickte, spiegelte ihre Miene keinerlei Unterwerfung. Vielmehr stand darin solcher Hass, dass Loclon wider Willen zurückschrak. Unheilvoll verdunkelten sich ihre Augen, doch sobald sie ihre Zauberkräfte anzuwenden versuchte, loderte aus der Kette um ihren Hals ein Leuchten. R'shiels Augen waren ganz und gar schwarz geworden, als sie sich vom Fußboden aufraffte. Die Halskette erstrahlte dermaßen grell, dass es beinahe in den Augen schmerzte.
    Plötzlich von grausiger Furcht vor dem gepackt, was er sich da womöglich eingehandelt hatte, wich Loclon vor ihr zurück. Der abstoßende Geruch versengter Haut drang an seine Nase, während R'shiel ihre Zauberkräfte ballte und die Halskette ihr Handeln strafte. Sie klammerte sich ans Fensterbrett und richtete sich, die Augen schwarz wie die Nacht, vollends auf; unter ihrem Kinn gleißte die Halskette hell wie tausend Kerzen.
    Mit sichtlicher Anstrengung bereitete sie sich darauf vor, Loclon mittels der Zauberkräfte zu zerschmettern. Ihre verbrannte Haut stank noch stärker und ekelhafter. Loclon bewunderte ihre Fähigkeit, derartige Schmerzen zu ertragen, doch hinderte ihn die Furcht, sie in vollem Umfang zu würdigen. Schüttelte sie den Bann der Kette ab, bestand keine Aussicht, dass er das Zimmer lebendig verließ.
    »Stirb!« , fauchte R'shiel.
    Loclon erwartete, dass sein Dasein im nächsten Augenblick ein Ende fand, doch als sie ihre Zauberkräfte nach ihm schleudern wollte, flammte die Halskette regelrecht auf. R'shiel schrie gellend auf und brach zusammen; vergeblich zerrte sie an den glühenden Kettengliedern. Als sie hinstürzte, bebte Loclon aus lauter Erleichterung, hielt sich ihr jedoch weiterhin fern.
    Erst als sie tatsächlich die Besinnung verlor, verstummte ihr Geschrei. Dieses Mal wahrte Loclon für eine ganz beträchtliche Weile von ihr Abstand, bis er ganz sicher sein durfte, dass sie jetzt wirklich in Ohnmacht lag.
    Als Loclon schließlich nicht mehr vor Furcht schlotterte, stellte er zu seinem Unmut fest, dass sich seine Blase entleert hatte, und zum ersten Mal war er darüber froh, in Frohinias langem Kleid zu stecken. Ausgestreckt lag R'shiel am Fenster; ihre Atemzüge gingen flach. Nur vorsichtig wagte Loclon sich näher, weil er immer noch fürchtete, sie

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