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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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lachte Damin Wulfskling leise. »Wenn du etwa glaubst, mich auf diese Weise abschrecken zu können, müssten
    die Court'esa , die dich unterwiesen haben, mit der Reitpeitsche gezüchtigt werden.«
    Prinzessin Adrina lächelte. Mikel sah in ihrer Miene das gleiche Lächeln inniger Vertrautheit, das R'shiel Hauptmann Tenragan schenkte. Die Art von Lächeln, die Prinzessin Adrina für ihren Prinzen niemals erübrigt hatte.
    »Die Sache ist, wie du weißt, recht einfach: Zwei in den Liebeskünsten gut unterrichtete und gelangweilte Menschen gönnen sich fern der Heimat ein wenig Wonne.«
    »Wir sind beide ausgezeichnet unterrichtet worden, das gestehe ich ein«, lautete Wulfsklings Antwort. Einige Augenblicke lang hielt er die Hände der Prinzessin; dann drehte er sie um und küsste die Handteller. »Und ich bezweifle nicht, dass du dich leicht langweilst. Dennoch ist es bei weitem keine so leichtfertige Sache, Adrina.«
    Sie seufzte. »Ich gebe es zu. Was also wollen wir tun?«
    »Tja, ich habe keine Ahnung, welche Absichten du verfolgst, aber ich eile heim, solange ich noch genügend Zeit habe.«
    »Wie überaus heldisch. Und was wird aus mir?«
    »Die Entscheidung über das Weitere liegt bei dir. Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder begleitest du mich, oder du bleibst und wartest auf Cratyn.«
    Prinzessin Adrina riss die Augen auf. »Nach Hythria soll ich dir folgen? Du bist dir deiner selbst wohl unerhört sicher, wie?«
    »Ich wünschte, ich könnte darauf entgegnen, dass mein Angebot ausschließlich auf der Erkenntnis beruht, du wolltest lieber sterben, als ohne mich leben zu müssen. Aber es ist schlichtweg eine Tatsache, dass sowohl dir wie auch mir ein karischer Erbe des fardohnjischen Throns ein Gräuel wäre. Liegst du in meinem anstatt in Cratyns Bett, geht es mit Gewissheit auf der gesamten Welt weniger gefahrvoll zu.«
    »Du bist der anmaßendste Kerl, der mir je über den Weg gelaufen ist.«
    »Mag sein. Willst du mich begleiten, Adrina, oder nicht?«
    »Wäre es ein Bestandteil der Abmachung, mit dir das Bett zu teilen?«
    »Nein. Wenn es dein Wunsch ist, rühre ich dich nie wieder an. Ich geleite dich nach Hythria und töte jeden Mann, der dich gegen deinen Willen anzufassen versucht, mich nicht ausgenommen.«
    »Du würdest dich für mich in dein Schwert stürzen? Irgendwie hege ich daran meine Zweifel, Damin.«
    »Es klang aber sehr edelmütig, nicht wahr?«
    Prinzessin Adrina küsste den Kriegsherrn ein zweites Mal. Mikel hätte nicht sagen können, wie lange der Kuss währte. Zu stark beanspruchte es ihn, sich die Tränen der Enttäuschung und des Zorns aus den Augen zu wischen. Die Prinzessin wusste, dass Prinz Cratyn sich auf dem Weg zu ihrer Rettung befand. Der einzige Grund, weshalb sie so etwas tat, musste jener sein, an den zu glauben Mikel sich bisher standhaft geweigert hatte.
    »Ich stelle Bedingungen«, sagte sie, als der Kuss schließlich endete.
    »Was mich keineswegs überrascht.« Damin Wulfskling ergriff die Führungsleine der Stute und brachte sie zu dem leeren Verschlag unmittelbar neben Mikels Versteck. Mikel hielt den Atem an.
    »Ich bin eine Prinzessin königlichen Geblüts, Damin, keine Hure, die du beim Tross aufgelesen hast. Daher erwarte ich wie eine königliche Prinzessin behandelt zu werden.«
    »Meine Männer werden dir mit äußerster Hochachtung begegnen, meine Liebe, und jeden, der es daran mangeln lässt, peitsche ich eigenhändig aus.« Der Kriegsherr schloss den Verschlag und kehrte zurück zur Prinzessin. Inzwischen war die Sonne nahezu gesunken, und es wurde schwieriger, im Düstern des Stalls irgendetwas zu erkennen.
    »Ich spreche von dir, nicht von deinen Männern.«
    »Ich will es nicht gehört haben. Was sonst?«
    »Die Überlebenden meiner Leibwache – die Männer, die noch Gefangene der Hüter sind – müssen in die Freiheit entlassen werden.«
    »Ich glaube, dafür kann ich sorgen.«
    »Und auch ich bin nicht etwa deine Gefangene. Wenn ich dich begleite, dann aus freiem Willen. Ich kann nach Belieben jederzeit meines Wegs ziehen.«
    »Ist das alles?«
    »Nein. Ich möchte, dass vollkommene Klarheit darüber herrscht, wie wir zueinander stehen.«
    »Und das wäre?«
    »Ich liebe dich nicht, Damin, und ich bin mir dessen sicher, dass du mich ebenso wenig liebst. Ich gebe zu, dass zwischen uns eine gewisse … körperliche Anzie
    hung vorhanden ist, aber mehr hat es damit nicht auf sich. Es bereitet mir einen Kitzel, mit der Gefahr zu spielen, und du bist

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