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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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auf Vermutungen beruhen mochte.
    »Wie verhält sich Xaphista denn wohl zu ihr?«, fragte Adrina, als dächte sie laut nach.
    Brakandaran hob die Schultern. »Ich bezweifle, dass er sie quält. Naheliegender ist es, dass er sie zum Überlaufen zu überreden versucht. Um die Gefahr von sich abzuwenden, braucht er R'shiel nicht zu töten. Er muss sie lediglich auf seine Seite ziehen.«
    »Dann läuft es darauf hinaus, dass er sie tötet, wenn sie standhaft bleibt, und wenn nicht, bringt Brakandaran sie um«, fasste Tarjanian trostlos die Lage zusammen.
    Brakandaran gab keine Antwort; er konnte sie sich sparen.
      »Wo ist sie, Brakandaran?«
    »Keine zwei Landmeilen von hier entfernt im Hüterlager. Terbolt schafft sie nach Karien.«
    Nur kurz währte das nachfolgende bestürzte Schweigen.
    »Wir müssen sie befreien«, schlug Almodavar vor.
    »Und wie?«, fragte Tarjanian.
    »In dieser Hinsicht wird uns schon etwas einfallen«, sagte Damin, indem er seinem Reiterhauptmann zunickte. »Gewiss willst doch gerade du sie nicht länger in feindlichem Gewahrsam sehen?«
    »Warum nicht? Dort ist sie ebenso sicher wie andernorts. Ich habe beileibe nicht vor, bei ihrer Rettung das Leben unserer Männer zu wagen, nur damit anschließend Brakandaran sie tötet.«
    Die schwarzen Augen des Harshini betrachteten Tarjanian ausdruckslos.
    »Brakandaran würde doch nicht …«, begann Damin ein Widerwort; da jedoch bemerkte er die Miene des Harshini. »Ihr Götter! Das kann doch unmöglich Euer Ernst sein.«
    Missfällig musterte Adrina die Männer. »Das ist ja schierer Wahnsinn! Man darf sie keinesfalls dort belassen. Um keinen Preis sollte geduldet werden, dass man sie nach Karien verschleppt. Dort würde sie zugrunde gerichtet, und man glaube mir, ich weiß, wovon ich rede. Es gilt sie zu befreien.«
    »Leicht wird es nicht sein«, mahnte Ghari. »Und sollte sie schon zu Xaphista übergegangen sein, will sie gewiss nicht befreit werden.«
    »Törichtes Gewäsch!«, begehrte die fardohnjische Prinzessin empört auf. »Niemand weiß, ob sich inzwi
    schen Neues ereignet hat. Kein Vorwand darf uns von ihrer Errettung ablenken.«
    Zum Beweis der Zustimmung nickte Tarjanian. »Niemand ersehnt ihre Befreiung inniger als ich, Adrina, aber man hält sie inmitten einer Tausendschaft Hüter gefangen.«
    »Doch es stehen ja die Harshini auf unserer Seite«, hielt Damin ihm entgegen. »Wir könnten zuschlagen, ehe irgendwer es so recht merkt. Vorausgesetzt freilich, du gewährst uns deinen Beistand, Brakandaran.«
    »Ich will nach Kräften helfen, doch müsst Ihr berücksichtigen, Wulfskling, dass ich für R'shiel selbst nichts tun kann. Sie muss ihre Entscheidungen allein fällen.« Brakandaran wandte sich an Dacendaran. »So viel ist mir erlaubt, nicht wahr, Göttlicher?«
    Dacendaran nickte trübselig. »Ich glaube schon.«
    »Und was geschieht, wenn wir das Dämonenkind befreit haben?«, fragte Ghari. »Vergessen wir nicht die karische Reiterschar, die sich von Norden her nähert. Falls Magus Brakandaran uns nicht mittels Zauberei von diesem Ort fortbringt, bleibt uns kaum eine Aussicht zu entkommen. Cratyn dürfte vor Wut schäumen, weil er der eigenen Gattin nachjagen muss. Geht ihm auch noch das Dämonenkind durch die Lappen, wird es seine Laune schwerlich aufheitern.«
    »Wir müssen ihn auf irgendeine Weise fern halten«, meinte Damin.
    »Das ist eine Kleinigkeit«, sagte Adrina. »Ich stelle mich ihm.«
    »O nein!«, rief Damin.
      »Was sonst könnte ihn aufhalten, Damin? Er will aus
    schließlich seine entlaufene Gemahlin zurückhaben. Er weiß nichts von der Annäherung Herzog Terbolts und des Hüter-Haufens, ahnt nicht, dass das Dämonenkind ihre Gefangene ist. Gelingt es, R'shiel aus dem HüterLager zu holen, wird Terbolt ohne Zweifel erzürnt sein, aber die Hüter fahnden gewiss nicht mit der gleichen Entschlossenheit nach ihr, wie es Cratyn täte. Mit Brakandarans Unterstützung könnt ihr sicherlich das Weite suchen. Macht sich hingegen Cratyn an eure Verfolgung, so wird nichts ihn aufhalten können bis zum bitteren Ende.«
    Die Vernunft, die aus diesen Worten sprach, leuchtete Tarjanian unmittelbar ein, doch nahm er dazu so wenig Stellung wie die übrigen Zuhörer. Über diese Sache mussten Damin und die Prinzessin sich allein einig werden. Tarjanian stellte sich die Frage, ob dem Kriegsherrn wohl nun allmählich klar wurde, wie schwer es ihm fallen sollte, von Adrina zu lassen.
    »Einer solchen Gefahr kann ich dich nicht

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