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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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für deine Unterweisung sorgen. Du musst noch vieles lernen, meine Liebe. Von Shananara weiß ich, dass du über deine Magie-Kräfte eine gewisse, allerdings geringfügige Gewalt auszuüben verstehst, jedoch hast du aufgrund des Nachteils, unter Menschen aufgewachsen zu sein, einen Großteil der erforderlichen Magie-Lehren versäumt.«
    »Dem blicke ich voller Erwartung entgegen, Korandellan«, beteuerte R'shiel, und zu ihrer eigenen Überraschung entdeckte sie, dass es sich tatsächlich so verhielt: Sie konnte es kaum erwarten.
    Der König lächelte ihr zu – allem Anschein nach lächelten die Harshini ständig und bei nahezu jeder Gelegenheit –, schritt zur Kammer hinaus und ließ R'shiel
    und Brakandaran allein. Kaum hatte er die Tür geschlossen, blickte Brakandaran in R'shiels Miene.
    »Da schau her, du kannst dich wirklich und wahrhaftig gesittet betragen, wenn's sein muss.«
    »Warum sollte ich zu eurem König unfreundlich sein? Ich halte ihn für … für einen sehr gütigen Mann.«
    »In der Tat, das ist er, also erweise dich seiner stets als würdig. Ich habe dich ins Sanktuarium gebracht, R'shiel, um dir Beistand zu leisten, aber sollte bei mir jemals nur der geringste Eindruck entstehen, dass deine Taten dem Volk der Harshini zum Schaden gereichen, werfe ich dich eigenhändig hinaus.«
    »Weshalb unterstellst du mir stets das Schlechteste?«
    Brakandaran zuckte mit den Schultern und setzte sich auf die Bettkante. »Ich habe gesehen, wozu du fähig bist. Erinnerst du dich an dein Leben unter den Rebellen?«
    R'shiel entsann sich, aber nur verschwommen. »Ich glaube, damals war ich … ein ganz anderer Mensch. Heute kommt es mir vor, als läge all das in ferner Vergangenheit. In meinem Gedächtnis finden sich gewisse Ereignisse, jedoch empfinde ich sie, als hätte jemand anderes sie erlebt. Und bisweilen ist mir, als hätte es mich vor meinem Erwachen an dieser Stätte überhaupt nicht gegeben.«
    »Das Sanktuarium ist eine magische Umgebung, R'shiel. Hier musst du zwangsläufig andersartige Gefühle haben. Mit Gewissheit wirst du dich daran gewöhnen.«
    In diesem Augenblick fiel R'shiel auf, dass er lederne Beinkleider und ein Leinenhemd trug, eine in der Menschenwelt übliche Bekleidung und nicht das Harshini
    Gewand, in dem sie ihn zuletzt gesehen hatte. »Gehst du fort?«
    »Ja, leider muss ich erneut in die weite, böse Welt ziehen. Du und Tarjanian, ihr habt einen gar nicht so unbeträchtlichen Teil besagter Welt auf den Kopf gestellt. Ich muss in Erfahrung bringen, was dort vor sich geht.«
    Die Erwähnung Tarjanians ließ in R'shiel eine Anwandlung freundschaftlicher Zuneigung aufkommen, löste sonst jedoch kaum etwas bei ihr aus. »Triffst du mit Tarja zusammen?«
    »Nein, ich begebe mich in den Süden. Ich will herausfinden, was die Fardohnjer im Sinn haben.«
    »Ach …«
    Brakandaran schmunzelte, als er R'shiels Gesichtsausdruck sah. An diesem Ort neigte sogar Brakandaran zum Lächeln. »Kann ich zuvor noch irgendetwas für dich tun?«
    »Ich lechze nach Fleisch«, antwortete R'shiel ohne das geringste Zögern. »Für ein riesiges Stück Wildbret in Soße könnte ich gegenwärtig einen Mord begehen.«
    Schlagartig wich das Schmunzeln aus Brakandarans Miene. »Führe im Sanktuarium keine solchen Reden, R'shiel.«
    »Was? Meinst du das Wildbret?«
    »Du darfst niemals über irgendwelches Morden und Töten reden. Die Harshini sind jeder Art von Gewalttätigkeit abgeneigt. Der bloße Gedanke an derlei Geschehnisse stürzt sie in ärgstes Unbehagen. Ich will sehen, was ich hinsichtlich des Fleischs für dich tun kann, aber fordere es nicht, am wenigsten von Leuten, die du nicht kennst. Die Harshini verzehren kein Fleisch, und
    allein die Erwähnung, dass Menschen begierige Fleischgenießer sind, verstört sie. Außerdem kann es dir keineswegs schaden, für eine gewisse Weile harshinische Kost zu dir zu nehmen.«
    »Sie essen allzeit das Gleiche wie Kaninchen«, beklagte sich R'shiel, war sich aber dessen bewusst, dass ihr unwillkürliches Lächeln der Antwort die Schärfe nahm.
    »So wirst du dich wohl auf Kaninchenfutter umstellen müssen.«
    Ein neuer Gedanke kam R'shiel. »Wenn die Harshini nicht in der Lage sind, irgendwen oder irgendetwas zu töten, woher stammt dann das viele Leder?«
    »Es ist ein Geschenk.«
    »Von wem?«
    »Von den Tieren, die in den Bergen leben. Wenn sie sterben, erlauben sie den Harshini, ihre Häute oder Felle der allgemeinen Verwendung zuzuführen.«
    »Woher wissen

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