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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Schon jetzt verursacht die ausgedehnte Abwesenheit der Ersten Schwester in der Zitadelle erhebliche Unruhe. Und die Anweisungen, die sie schickt, sind zu sonderbar, als dass man sie befolgen würde, ohne Bedenken zu hegen. Tarjanian Tenragan ist begnadigt worden. Ihr habt das Ende der Säuberung verfügt und aus Grimmfelden die Hälfte aller Sträflinge in die Freiheit
    entlassen. Hüter-Legionen sind in den Norden verlegt worden. Ihr gebt Geld aus, als hätte Medalons Schatzkammer keinen Boden, und habt einen Bündnisvertrag mit einem hythrischen Kriegsherrn unterzeichnet. Es fällt äußerst schwer zu glauben, dass Frohinia aus freien Stücken an derlei Beschlüssen mitwirkt.«
    »Bis zum nächsten Konzil der Schwesternschaft vergehen ja noch etliche Monate«, sagte Tarjanian. »Frohinia wird dem Quorum beizeiten ein Schreiben senden, in dem sie ihren Rücktritt erklärt und den Vorschlag unterbreitet, an ihrer Stelle wieder Mahina Cortanen zur Ersten Schwester zu erheben. Dank ihrer Stimme und den Stimmen Jacominas und Luhinas, die stets den gleichen Weg wie sie beschreiten, werden wir diese gegenwärtig noch etwas knifflige Angelegenheit ordnungsgemäß regeln können.«
    Garet Warner schüttelte den Kopf. »Das kann niemals gelingen, Tenragan.«
    »Es muss gelingen«, antwortete Tarjanian. »Andernfalls steht uns ein Bürgerkrieg ins Haus, und dann blieben wir gegen den karischen Großangriff machtlos.«
    »Wir erstreben keinen Sturz der Schwesternschaft, Obrist«, sagte Jenga in leicht trotzigem Ton. »Wir versuchen sie lediglich zur Vernunft zu zwingen.«
    »Vernunft? Dieses Wort klingt höchst befremdlich aus dem Munde von Männern, die sich einbilden, sie könnten der Welt vorspiegeln, Frohinia Tenragan wäre gesund und wohlauf, obwohl in Wahrheit aus ihr eine sabbelnde Törin geworden ist.«
    Damin Wulfskling lauschte dem Streitgespräch voller Neugier. Als Kriegsherr war er der unumschränkte
    Herrscher seiner Provinz. Nie musste er sich für irgendeine seiner Handlungen vor irgendwem rechtfertigen, und er empfand es als recht unterhaltsam, dass die Medaloner solchen Aufwand betrieben, um sich gegenseitig davon zu überzeugen, ihre Maßnahmen wären entweder ehrenhaft oder notwendig; oder beides.
    »Eines ist nicht zu leugnen, meine Freunde, Ihr könnt über das Richtig- oder Falschsein Eurer Taten bis ins hohe Greisenalter zanken«, merkte er an. »Aber was ich eigentlich zu hören wünsche, ist Folgendes, Obrist: Wie stellt Ihr Euch zu alldem?«
    Garet Warner schaute ihm ins Gesicht. »So wie ich es sehe, bleibt mir zweierlei Wahl. Ich kann Eure betrügerische Gaukelei mitspielen. Oder ich kann in die Zitadelle zurückkehren und dem Quorum enthüllen, was hier in Wirklichkeit geschieht.«
    »Nein, Euch steht allein eine Entscheidung offen, Obrist. Ihr könnt Euch uns nur anschließen. Im gegenteiligen Fall werde ich Euch nämlich totschlagen.«
    »Damin …!«
    »Sei nicht weltfremd, Tarjanian. Ließen wir ihn ziehen, käme er einen Monat später mit Hüter-Legionen wieder, und unfehlbar bräche der Bürgerkrieg aus, den es so dringlich zu vermeiden gilt. Heute einen Hüter zu töten ersparte es uns also, später umso mehr von ihnen erschlagen zu müssen. Wenn du dich scheust, es zu tun, lass mich es erledigen.«
    Einige Augenblicke lang betrachtete Garet Warner allein den Kriegsherrn. »Ihr seid, so sehe ich, ein Verstandesmensch. Dergleichen hätte ich von einem dem Götterglauben verfallenen Heiden gar nicht erwartet.«
    »Dann habt Ihr mich außerordentlich unterschätzt, Obrist«, entgegnete Damin im Tonfall einer Warnung.
    »Leider muss ich gestehen, dass ich im Lauf meines Lebens schon mancherlei Fehleinschätzungen begangen habe, dennoch finde ich mich zurecht.« Warner wandte sich erneut an Tarjanian, ohne dass man ihm hätte anmerken können, ob Damins Drohung ihm Sorge bereitete. »Das Quorum wird einen Rücktritt Frohinias keinesfalls zur Kenntnis nehmen, ohne mit ihr darüber reden zu wollen. Bei den Gründerinnen, wie gedenkt Ihr ein derartiges Vorhaben in die Tat umzusetzen?«
    »Ich weiß es nicht, Obrist«, bekannte Tarjanian. »Aber es muss gelingen. Irgendwie.«
    »Wer weiß noch von ihrem wahren Zustand?«
    »Außer Euch und uns dreien natürlich Meister Draco«, zählte Palin Jenga die Eingeweihten auf. »Ferner Mahina und Affiana. Die Hüter und die Rebellen, die in Testra zugegen waren, als sie … in diese Verfassung verfiel, begreifen nicht den gesamten Umfang … ihrer

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