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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Veränderung, und wir sind bislang bei der Vorspiegelung geblieben, sie übe nach wie vor die höchste Weisungsbefugnis aus.«
    »Wer ist Affiana?«
    »Eine Freundin«, sagte Tarjanian. »Während der meisten Zeit ist sie es, die Frohinia betreut.«
    »Aha«, äußerte Garet Warner. Unterm Kinn legte er die Fingerkuppen aneinander und blickte für ein Weilchen stumm ins Kaminfeuer. Damin Wulfskling, der die Faust schon um den Dolchgriff gelegt hatte, fragte sich, was der Obrist wohl denken mochte. Falls er, Damin, gegen ihn auch nur die geringsten Vorbehalte haben
    musste, sollte Warner den Saal nicht lebend verlassen. »Beschäftigen wir uns bis auf weiteres einmal nicht mehr mit Frohinia. Was ist mit den Gerüchten, die behaupten, die Harshini seien wieder da? Ihr habt sie nicht erwähnt.«
    »Dieses Mal verbreitet die Fama die volle Wahrheit«, gab Tarjanian zur Antwort. »Wir haben mit eigenen Augen mehrere Harshini gesehen. Allerdings haben sie sich nun schon seit einigen Monaten nicht mehr blicken lassen. Ich habe keine Ahnung, welche Pläne sie verfolgen, und ich weiß nicht, wo sie sich aufhalten. Glaubt mir, Obrist, könnte ich sie ausfindig machen, hätte ich sie längst aufgesucht.«
    »Zu welchem Zweck?«, fragte Garet Warner. »Ihr habt Euch ja ohnehin schon mit arg seltsamen Verbündeten umgeben«, fügte er hinzu, indem er Damin einen vielsagenden Seitenblick zuwarf.
    »R'shiel ist bei ihnen«, teilte Tarjanian dem Obristen mit. In Anbetracht der Umstände blieb seine Stimme bemerkenswert frei von Gefühlen. »Die Harshini halten sie für das Dämonenkind.«
    Über diese Neuigkeit konnte nicht einmal Garet Warner seine Überraschung verbergen. »R'shiel? Das Dämonenkind? Bei allen Gründerinnen, wieso sollten sie auf einen derartig abwegigen Einfall kommen?«
    »Es ist kein Einfall der Harshini, Obrist, sondern sie hegen die feste Überzeugung , dass R'shiel der Dämonenspross ist. Wenn sie überhaupt noch lebt, dann befindet sie sich bei den Harshini, und ich bin der Meinung, sie lassen sie nicht gehen, bevor das Werk vollbracht ist, für das man sie auserkoren hat.«
    »Aha, und was ist das für ein Werk?«
    »Sie wünschen«, sagte Tarjanian, »dass sie Xaphista vernichtet.«
    »Die karische Gottheit?« Voller Unglauben schüttelte Warner den Kopf. »Wenn das ein mieser Scherz sein soll, Tarjanian, dann fehlt mir dafür jegliches Verständnis. Zu meinem Bedauern muss ich sagen, ich …«
    »Ihr Herren«, ertönte aus den Schatten im Bereich des Eingangs eine Stimme in dringlichem Tonfall, »ich suche den Kriegsherrn Wulfskling.«
    »Komm herein, Almodavar«, rief Damin, der sofort die Stimme seines Reiterhauptmanns erkannt hatte. »Was gibt's denn?«
    »Die westliche Späherrotte hat zwei gefangen genommene Kundschafter mitgebracht, mein Fürst«, antwortete Almodavar in hythrischer Sprache, indem er aus den Schatten trat. »Ihr solltet sie Euch anschauen.«
    Seitens der halben Tausendschaft karischer Ordensritter, die schon nahezu den ganzen Sommer hindurch nördlich der Grenze lagerte, hatten inzwischen eine Reihe von Erkundungen stattgefunden; jedoch nur selten ließ sich ein Ritter dazu herab, etwas so Erniedrigendes wie einen schwerlich ruhmesträchtigen Spähritt zu unternehmen. Stets überquerten – ohne viel Glück zu haben – Knappen oder Pagen die Grenze. Dies war ein gefährliches Wagnis, zumal für in Städten herangewachsene Jungen, die meinten, sie brauchten zu ihrem Schutz nichts als Xaphistas Segen. Es hatte einige Zeit gedauert, bis Damin einsah, dass diese Torheiten ganz im Ernst gemeint waren und keineswegs als Ablenkung zum Begünstigen anderer, größerer Vorstöße dienten.
    Zu glauben, dass irgendwer dermaßen dumm sein konnte, fiel ihm wahrhaftig nicht leicht.
    »Kannst nicht du dich mit ihnen befassen?«, fragte er gleichfalls auf Hythrisch. Bisweilen war es ein Vorteil, eine Sprache zu sprechen, die seine Bundesgenossen nicht beherrschten. Tarjanian gab sich Mühe, das Hythrische zu erlernen, aber einen so schnellen Wortwechsel konnte er bis jetzt noch nicht verstehen.
    »Sie wissen etwas Neues, mein Fürst.«
    Damin furchte die Stirn und drehte sich den drei Hütern zu. »Offenbar muss ich mich selbst um diesen Vorgang kümmern«, erklärte er. »Ich finde mich in Kürze wieder ein.«
    Unter den neugierigen Blicken der Hüter folgte er Almodavar aus dem Saal und hinaus in die Nacht.
    Die zwei Kundschafter, so zeigte sich, waren blutjunge Burschen und furchtsam, aber

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