Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
Garet Warner stand, die Hände auf dem Rücken verschränkt, vor dem großen Kamin. Zu seiner Rechten saß Mahina Cortanen in einem Lehnstuhl; gegenüber der vormaligen Ersten Schwester hatte – ebenfalls in einem Lehnstuhl – Hochmeister Jenga Platz genommen.
    Tarjanian nickte, sobald er und Damin zum Kamin gelangten, Garner mit wachsamer Miene zu. »Seid mir gegrüßt, Obrist …«
    »Und ich grüße Euch, Tarjanian«, sagte Warner. »Eure Begabung, den Kopf auf den Schultern zu behalten, ist außerordentlich ausgeprägt, das muss ich Euch zugestehen.«
    Tarjanian schmunzelte matt, sodass Damins Unruhe sich ein wenig legte. Irgendetwas an dem Ankömmling aus der Zitadelle sprach für beträchtliche Gefährlichkeit, obgleich Damin noch nicht wieder zur Genüge klar denken konnte, um seine Empfindungen näher begründen zu können. Er hoffte von Herzen, diesen Mann auf ihrer Seite zu finden. Der Obrist musste ein furchtbarer Widersacher sein.
    »Ich kann es nicht ändern, wenn das Schicksal es will, dass ich nicht leicht totzukriegen bin, Obrist Warner. Hier seht Ihr den Kriegsherrn Damin Wulfskling von Krakandar.«
    »Aha, unser neuer, etwas unerwarteter Verbündeter. Seid gegrüßt, Fürst.«
    »Ich begrüße Euch meinerseits, Obrist«, antwortete Damin. »Wie ich höre, kommt Ihr geradewegs aus der Zitadelle. Bringt Ihr Neuigkeiten?«
    »Ich habe mehr Fragen als Neuigkeiten«, erklärte Warner und ließ den Blick über den Kreis der Anwesenden schweifen. »Verständlicherweise hegt das Quorum aufgrund des ausgedehnten Fernbleibens der Ersten Schwester einen gewissen Argwohn. Die Anweisungen, die mit ihrem Siegel in der Zitadelle eintreffen, vertragen sich schlecht … mit ihren früheren Entscheidungen.«
    »Im Lauf der vergangenen Monate hat die Erste Schwester einen Gesinnungswandel durchlebt«, versicherte ihm Tarjanian.
    »Ist sie noch am Leben?«
    »Freilich ist sie am Leben«, brummte Hochmeister Jenga. »Glaubt Ihr etwa, wir wären verschworene Meuchler?«
    »Um irgendwelchen Meinungen Ausdruck zu verleihen, bin ich nicht hier, Hochmeister«, wich Warner der Frage aus und hob die Schultern. »Ich habe Euch aufgesucht, um Aufklärung bezüglich der Zweifel zu erlangen, die das Quorum plagen. Und in der Tat gibt es vielfältigen Anlass zum Misstrauen. Ihr habt die Zitadelle mit etlichen Legionen verlassen, um einen entflohenen Sträfling zu ergreifen und hinzurichten. Sechs Monate später lagert Ihr an der Nordgrenze, demselben flüchtigen Sträfling wurde verziehen, und er zählt in der Heerführung zu Euren engsten Vertrauten; zudem ist ein fremdländischer Kriegsherr Euer Bundesgenosse geworden, mit dem Ihr Euch auf den Kampf gegen ein Nachbarvolk vorbereitet, das wir vor nicht allzu langer Frist noch als guten Freund betrachtet haben. Und all das mit augenscheinlicher Billigung der Ersten Schwester, die zuvor, wie weithin bekannt ist, in diesen sämtlichen Angelegenheiten gänzlich gegenteilige Auffassungen vertrat. Insofern ist es wahrlich staunenswert, dass das Quorum nicht viel eher jemanden entsandt hat, um diese Vorgänge zu untersuchen.«
    »Es gibt für alles eine vollauf überzeugende Erklärung«, beteuerte Damin.
    »Auf die ich überaus gespannt bin, Lord«, sagte War ner. »Gewisslich wird sie mich ganz und gar in ihren Bann ziehen. An erster Stelle jedoch muss ich darauf bestehen, mit Schwester Frohinia zu sprechen.«
    »Ihr zweifelt an meinem Wort, Obrist Warner?«, knurrte Hochmeister Jenga.
    »Durchaus nicht, Hochmeister. Aber man hat mir unzweideutige Weisungen erteilt.«
    »Nun denn, es sei«, lenkte Jenga ein, wenn auch mit einigem Widerwillen. »Ihr werdet vorgelassen. Nachdem Ihr sie gesehen habt, wird mancherlei auch für Euch einen Sinn ergeben.«
    »Ich hoffe es, Hochmeister.«
    »Schwester Mahina, wärt Ihr wohl so gütig, Obrist Warner zur Unterkunft der Ersten Schwester zu geleiten?«
    Mahina Cortanens Miene spiegelte Ablehnung. »So spät am Abend störe ich sie nur ungern.«
    »Leider lässt es sich nicht vermeiden. Der Obrist dürfte, wie ich vermute, kaum bis zum Morgen warten wollen.«
    »Nun gut«, stimmte Mahina Cortanen zu. Sie erhob sich und deutete auf die schmale Stiege, die ins Obergeschoss führte. »Folgt mir, Obrist.«
    Damin und Tarjanian wichen beiseite und ließen die beiden vorbei, die gleich darauf in die Dunkelheit entschwanden. Erst als man sicher sein konnte, dass sie sich außer Hörweite befanden, wandte Tarjanian sich sorgenvoll an Jenga.
    »Sein

Weitere Kostenlose Bücher