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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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erteilen.«
    Achtsam stellte Kronprinz Cratyn den Weinbecher ab, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Adrina. »Ihr führt heidnische Götter im Mund. So etwas wird in Karien mit dem Tode bestraft. Ihr seid meine Gemahlin und habt mir vor den Augen Gottes und aller in Schrammstein versammelten Adeligen Gehorsam geschworen. Mir ungehorsam zu sein wird gleichfalls mit dem Tode geahndet. Sollten diese Ermahnungen Euch nicht überzeugen, so werden sicherlich nur wenige Tage verstreichen, bis Euer Halbbruder und seine Heiden gegen ein Kirchengesetz verstoßen, dessen Übertretung mit der Todesstrafe verfolgt wird.«
    »Heuchler! Ihr habt die Vermessenheit, mir Frömmigkeit zu predigen, während Ihr nicht zögern würdet, meinen Bruder im Namen Eurer jämmerlichen Gottheit kaltblütig zu ermorden?!«
    »Lasst Vorsicht walten, Adrina«, warnte Cratyn sie. »Auf das Schmähen des Allerhöchsten steht …«
    »… die Todesstrafe«, vollendete Adrina voller Ungeduld den Satz an seiner Stelle. »Allmählich dämmert mir Verständnis, Eure Hoheit.«
    »Also richtet Ihr Euch nach meinem Geheiß?«
    Adrina konnte kaum glauben, in welchem Maß er sich gewandelt hatte. Hier in Schrammstein verkörperte er geradezu den Inbegriff des Selbstbewusstseins. Gewiss, der stets errötende Prinz, der beim Anblick der spärlich gekleideten Fardohnjerinnen fast in Ohnmacht gesunken war, steckte noch in seinem Innern und verbarg sich hinter der Mauer seines hochmütigen Gebarens; was jedoch gegenwärtig aus ihm sprach, war seine religiöse Verbohrtheit. Sein Glaube saß so tief, dass er sich überhaupt nicht vorstellen konnte, irgendetwas möge vielleicht anders laufen, als es Xaphistas Wille vorsah.
    Sobald Adrina dies begriffen hatte, gelang es ihr, die Erbitterung zu bändigen. Durch Gezänk ließen seine Absichten sich nicht unterwandern. Sie brauchte einen klaren Verstand, um aus diesem grässlichen Geschacher einen Ausweg zu finden.
    »Ich stelle Bedingungen«, sagte sie.
    »Es erübrigt sich, Euch irgendwelche Bedingungen zu erfüllen, Adrina.«
    »Gewiss doch, das mag sein«, stimmte sie zu. »Aber Ihr trachtet schließlich nach meiner Mitwirkung, und ich bin, das dürft Ihr mir glauben, weitaus zugänglicher, wenn manches nach meinen Wünschen gestaltet wird.«
    Der Kronprinz nickte knapp. »Wie es Euch beliebt. Wie lauten Eure Bedingungen?«
    Adrinas Gedanken wirbelten, während sie sich in aller Eile auf Bedingungen zu besinnen versuchte, die keinen Argwohn erregten. »Wenn ich mit Euch zur medalonischen Grenze ziehe, dann muss es, so wünsche
    ich, in einer Weise geschehen, die meinem hohen Stand als Eurer Gemahlin gerecht wird. Daher hat mein gesamtes Gefolge, die Hofdamen eingeschlossen, mich zu begleiten.« Wir wollen doch einmal sehen , dachte sie, wie es deiner herzliebsten Virgina behagt, mit ein paar tausend übel riechenden Kriegern im Felde zu zueilen.
    »Ich glaube, das lässt sich einrichten«, räumte Cratyn ein. »Ist das alles?«
    »Nein. Ich wünsche Eurem Kriegsrat anzugehören. Ich dulde nicht, dass Fardohnjer ihr Leben in die Waagschale werfen, ohne dass ich vollständig von Euren Plänen Kenntnis habe.«
    »Das ist vollkommen ausgeschlossen. Ein Kriegsrat ist der falsche Ort für eine Frau.«
    »Ganz nach Belieben.« Adrina zuckte die Achseln. »Lehnt Ihr mein Ansinnen ab, stehe ich beim heutigen Abendessen auf und schreie aus vollem Halse, dass Xaphista ein verlogener, heuchlerischer Halunke ist. Ähnlich wie Ihr, möchte ich sagen. Dafür wird sicherlich die Todesstrafe verhängt, oder nicht? Ereilt mich der Tod, habt Ihr keinen Anwärter auf den fardohnjischen Thron und keine fardohnjische Heerschar für den Krieg wider Medalon. Solltet Ihr glauben, ich trüge nur leere Drohungen vor, nun wohl, von mir aus weigert Euch.«
    Einige Augenblicke lang überlegte Cratyn und wog zweifellos die Ratsamkeit dessen, Adrina nicht ernst zu nehmen, gegen den Widerwillen seiner Herzöge ab, die gewiss keine Frau im Kriegsrat sehen mochten.
    Endlich nickte er, allerdings sehr zögerlich. »Also gut.«
    »Noch etwas«, sagte Adrina. Inzwischen war ihr eine weitere Bedingung eingefallen. »Ich wünsche, dass jedem Fardohnjer, der meinem Befehl untersteht, seitens der Kirche besondere Bedingungen gewährt werden. Wie Ihr selbst gesagt habt, ist zu erwarten, dass meine Krieger früher oder später ein ihnen unbekanntes Kirchengesetz brechen, und ich möchte vermeiden, dass ihre Zahl dahinschmilzt, nur weil Ihr jeden,

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