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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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dessen Verhalten gegen die Gebote Eures hochverehrten Gottes verstößt – ob tatsächlich oder nur in Eurer Einbildung –, an den Galgen knüpft.« Obwohl ihr Tonfall und ihre Wortwahl den Kronprinzen sichtlich reizten, war er klug genug, das Naheliegende und Vernünftige ihres Anliegens einzusehen. Er nickte. »Dann sind wir uns ja einig«, schlussfolgerte Adrina. »Ich werde nach Eurem Willen verfahren.« Bis auf weiteres , fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Auch ich stelle Bedingungen«, antwortete Cratyn, gerade als Adrina Anstalten machte, sich abzuwenden.
    »Und die wären?«
    »Ihr kleidet Euch niemals wieder in eine derartig unzüchtige Gewandung. Ihr betragt Euch, wie es einer karischen Prinzessin geziemt, oder ich sorge dafür, Erbe hin, Erbe her, dass man Euch steinigt.«
    »Selbstverständlich willige ich ein, Eure Hoheit«, gab Adrina nach; allerdings in reichlich spöttischem Ton. »Wäre ein härenes Hemd mehr nach Eurem Geschmack?«
    Er missachtete den Seitenhieb. »Und Ihr sprecht mit Eurem Halbbruder oder sonstigen Mitgliedern Eurer Leibwache ausschließlich in Vonulus' Anwesenheit. Ich
    werde zu verhüten wissen, dass Ihr hinter meinem Rücken Euer eigenes Süppchen kocht.«
    Das kann in der Tat ein Ärgernis darstellen , dachte Adrina verdrossen, aber sie sah keine Möglichkeit, wie sich dieses Zugeständnis umgehen ließe. »Ihr legt mir gegenüber einen betrüblichen Mangel an Vertrauen an den Tag, Eure Hoheit.«
    »Einen vollauf gerechtfertigten Mangel an Vertrauen«, erwiderte Cratyn. »Oder wollt Ihr mir widersprechen?«
    Langsam schüttelte Adrina den Kopf. »Nein.«
    »Vortrefflich. So kehrt denn zurück in Eure Gemächer und hüllt Euch fürs Abendmahl in … ein sittsameres Kleid. Morgen sende ich Nonnen zu Euch, mit denen Ihr den günstigsten Zeitpunkt des Monats zu klären habt, um unsere Ehe zu vollziehen. Ich möchte keine längere Frist in Eurem Bett zubringen müssen, als notgedrungen erforderlich ist.«
    Von allem, was sie sich im Laufe der vergangenen halben Stunde entgegengeschleudert hatten, kränkte diese Bemerkung Adrina am schwersten. Sie versetzte ihr einen regelrechten Stich. Wie konnte er sich etwas Derartiges herausnehmen!
    »Stellt Ihr nur sicher, dass Ihr darüber Bescheid wisst, was Ihr tun müsst, sobald Ihr die Gnade habt, an meiner Bettstatt zu erscheinen«, entgegnete Adrina in eisigem Tonfall. »Wie Euch anscheinend bekannt ist, durfte ich die Liebeskunst bei kundigen Meistern erlernen. Es wäre wahrlich ein trauriges Unglück, sollte Euer ach so begehrter Erbe des karischen und fardohnjischen Reiches nicht gezeugt werden können, weil ich unfähig bleibe, das Lachen zu unterlassen.«
    Diese Beleidigung traf ihn, so wie sie es beabsichtigt hatte, ins Mark, und sie raffte ihre Röcke und rauschte zum Thronsaal hinaus, ehe er eine Gelegenheit zur Widerrede fand.

16
    SEIT LÄNGEREN ZEITSPANNEN, als die Erinnerung der Menschen zurückreichte, lag das Sanktuarium in den Heiligen Bergen verborgen. Es hatte dem sonst unabweisbaren Zahn der Zeit widerstanden, nie anderes gekannt als den zauberhaften Frieden und den tiefen Gleichmut, die selbst die Mauern zu durchdringen schienen. Die ausgedehnten, von weißen Türmen überragten Bauten hatten die Zeitalter kommen und verstreichen, Königreiche erstarken und zerfallen, Sterbliche leben und dahinschwinden gesehen. Nach Lust und Laune waren in den Hallen die Götter gewandelt, und die Harshini, die da ihre Wohnstatt hatten, waren nie auf etwas anderes erpicht gewesen als Weisheit, Wissen und Schutz vor den Torheiten des Menschengeschlechts.
    Nichts hatte je diesen Zustand gestört.
    Bislang. Bis zur Ankunft des Dämonenkinds.
    Brakandaran hörte das Gelächter, während er sich König Korandellans Gemächern näherte, und zuckte unwillkürlich zusammen. Nicht dass im Sanktuarium niemand gelacht hätte, im Gegenteil: Die Harshini waren von Natur aus fröhlich. Aber was da erklang, war nicht das höfliche, rücksichtsvolle Lachen eines erheiterten Harshini. Dieses Lachen scholl laut, kam von Herzen und stammte unmissverständlich aus der Kehle
    einer Frau. Es hallte mit überraschender Klarheit durch die Flure und bewog die in Weiß gekleideten Harshini, die im Korridor leise an Brakandaran vorbeigingen, den Kopf zu drehen. Ihre schwarzen Augen spiegelten – je nach dem, ob sie den Ursprung des Gelächters kannten oder nicht – entweder Nachsicht oder Verwunderung.
    Fast fürchtete sich Brakandaran davor, indem er seine

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