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Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Highway einmündete, und achtete wie ein Habicht auf seine Umgebung. Hier konnte es sich kaum um eine Falle handeln, die ihn aus dem Haus locken sollte; denn der Täter war nicht in der Lage vorauszusehen, wo Roanna der Unfall passieren würde. Obwohl es bei ihm klingelte, daß dies auch die ungefähre Stelle war, an der man auf ihn geschossen hatte – fürchtete er doch, daß der Anschlag diesmal speziell Roanna gegolten hatte und nicht ihm. Vielleicht war sie auch neulich nicht zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, als sie im Haus niedergeschlagen worden war. Vielleicht hatte sie statt dessen ja Glück gehabt, daß sie schreien und die Familie alarmieren konnte, bevor der verdammte Bastard sein Vorhaben beendete.
    Jessie war umgebracht worden, aber das schwor er: Er würde nicht zulassen, daß Roanna etwas geschah. Egal was er tun mußte, für ihre Sicherheit würde er sorgen!
    Er parkte den Pickup am linken Straßenrand, gleich bei dem umgefahrenen Zaunstück, und wartete auf den Sheriff. Es dauerte nicht lange, bis Beshears auftauchte, und Booley hockte neben ihm auf dem Beifahrersitz. Die beiden Männer stiegen aus und gingen zu Webb. Zusammen schritten sie über das niedergemähte Maisfeld zu dem verunglückten Wagen. Alle schwiegen grimmig. Nach den beiden anderen Vorfällen war es ein wenig zuviel verlangt, das hier für Zufall zu halten, und alle wußten es.
    Webb legte sich auf den Rücken und glitt vorsichtig unter den Wagen. Umgeknickte Maisstengel stachen ihn in den Rücken, und winzige Insekten umschwirrten ihn. Der Geruch von Öl und Bremsflüssigkeit stieg ihm in die Nase. »Carl, reichen Sie mir doch mal ihre Taschenlampe«, sagte er, und die große Stablampe wurde ihm ausgehändigt.
    Er knipste sie an und leuchtete damit auf die Bremsleitung. Der Schnitt war nicht schwer zu entdecken; er erblickte ihn beinahe sofort. »Ihr solltet euch das einmal ansehen«, bellte er.
    Carl legte sich nieder und robbte mühsam unter das Auto. Er fluchte, als ihm die scharfen Maisstengel die Haut aufkratzten. »Ich bin einfach zu alt für sowas«, brummte er. »Autsch!« Booley verzichtete darauf, sich zu ihnen zu gesellen; denn die Pfunde, die er seit seiner Pensionierung zugelegt hatte, verweigerten ihm soviel Akrobatik.
    Carl rückte neben Webb und verzog finster das Gesicht, als er die Bremsleitung sah. »Der verdammte Hundesohn«, knurrte er und hob den Kopf, um sich die Leitung so genau wie möglich anzusehen, ohne sie dabei jedoch zu berühren. »Fast ganz durchgeschnitten. Ein frischer, sauberer Schnitt. Selbst wenn sie es bis auf den Highway geschafft hätte, hätte es spätestens an der Kreuzung zum 157er gekracht. War wohl reines Glück, daß sie ins Maisfeld gesaust ist.«
    »Geschicklichkeit, nicht Glück«, sagte Webb. »Sie hat auf dem College einen Schleuderkursus belegt.«
    »Ohne Scheiß. Ich wünschte, mehr würden das machen, dann müßten wir vielleicht nicht so viele vom Asphalt klauben.« Er warf einen Blick auf Webb, sah seinen zusammengekniffenen Mund und entschuldigte sich. »Tut mir leid.«
    Vorsichtig robbten sie wieder unter dem Wagen hervor, und Carl fluchte erneut, als ihm ein Maisstengel ein Loch ins Hemd riß.
    »Haben Sie sich die anderen Fahrzeuge Ihrer Angehörigen auch angesehen?« fragte Booley.
    »Ich hab einen raschen Blick unter jedes geworfen. Roannas war das einzige, an dem rumgemacht wurde. Sie stellt es normalerweise in der Garage ab, aber letzte Nacht hat sie es draußen gelassen.«
    »Also, das ist doch schon sehr seltsam.« Carl kratzte sich am Kinn, was er immer tat, wenn er nachdachte. »Warum hat sie nicht in der Garage geparkt?«
    »Corliss stand auf ihrem Platz. Wir hatten in letzter Zeit ein paar Probleme mit ihr, also hab ich ihr gesagt, sie müßte ausziehen. Ich wollte noch hinzufügen, daß sie ihren Wagen wegfahren muß; aber Ro meinte, ich soll es bleibenlassen, denn es gäbe ja doch bloß wieder Streit und Lucinda würde sich aufregen.«
    »Vielleicht hätten Sie es trotzdem tun sollen. Trauen Sie Corliss so etwas zu?«
    »Es würde mich überraschen, wenn Corliss eine Bremsleitung von einer Wasserleitung unterscheiden könnte.«
    »Hat sie vielleicht Freunde, die sowas für sie erledigen würden?«
    »Die letzten zehn Jahre war ich in Arizona«, erwiderte Webb. »Ich weiß nicht, mit welchen Leuten sie sich rumtreibt. Aber wenn sie jemanden darum bäte, eine Bremsleitung zu beschädigen, dann meine und nicht Roannas.«
    »Aber Ihr Auto war in der

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