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Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Titel: Dämmerung in Mac's Place (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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dreigeschossigen Hauses an der 35th Street Northwest. Haynes aß ein Sandwich aus selbstgebackenem Brot mit dünn geschnittenem kaltem- Schweinebraten und eine Schale interessante Navy-Bohnensuppe, die laut Lydia Mott ihre Verbesserung eines Rezepts des US-Senats war. Haynes trank Bier zum Essen – seine erste Mahlzeit seit dem neuneinhalb Stunden zurückliegenden Lunch mit Tinker Burns und Isabelle Gelinet.
    Howard Mott spülte das letzte Stück einer Zitronenbaisertorte mit einer Bloody Mary runter. Lydia Mott aß nichts und blieb offenbar nur, um Haynes’ liebenswürdiges und anscheinend ernst gemeintes Kompliment zu Suppe und Sandwich entgegenzunehmen.
    Als sie die Küche verlassen hatte, schob Mott seinen Teller fort und fragte: »Haben Sie Isabelle gefunden?«
    »Tinker hat sie gefunden und sie mir gezeigt, als ich in die Wohnung kam.«
    »Hätte er sie umbringen können?«
    »Kann sein – falls er weiß, wie man jemanden in einer Wanne ertränkt, ohne selbst naß zu werden. Ich nehme an, er hätte es nackt tun und sich dann wieder anziehen können. Vorausgesetzt, sie ist wirklich ertränkt worden.«
    »Was glauben die Cops?«
    »Nichts, was sie mir mitzuteilen bereit sind.«
    Als Haynes mit seinem Sandwich fertig war, sagte Mott: »Falls Sie ein Dessert möchten: Lydia hat Kekse gebacken.«
    »Nein, danke.«
    »Dann gehen wir nach oben.«
    Mott bestand darauf, daß Haynes den tiefen Sessel bei der Ottomane nahm, und setzte sich in einen alten Eichendrehstuhl. Das Sitzmöbel paßte zu dem ebenso alten Sekretär, dessen Fächer und Schlitze mit Briefen, handschriftlichen Notizen, Visitenkarten, Zeitungsausschnitten, Einladungen zu vergangenen und zukünftigen Veranstaltungen sowie einer eindrucksvollen Anzahl von Rechnungen vollgestopft waren. Haynes vermutete, daß Mott genau wußte, wo er jedes einzelne Stück finden konnte.
    »Wer war Isabelles nächster Familienangehöriger?« fragte Mott.
    »Ihre Mutter, Madeleine Gelinet. Sie wohnt in Nizza.«
    »Dann wird sie wahrscheinlich Steadys Farm in Berryville bekommen. Oder den Erlös aus dem Verkauf.«
    »Wann?«
    »Nach der Testamentseröffnung.«
    »Sie könnte das Geld sofort gebrauchen.«
    »Es ist natürlich möglich, daß Isabelle ein Testament aufgesetzt hat.«
    »Unverheiratete Dreiunddreißigjährige setzen selten Testamente auf«, sagte Haynes.
    »Wohl wahr.«
    »Ich habe mich gerade gefragt.«
    »Was?«
    »Ob es in Ordnung wäre, daß ich zur Farm hinausfahre und mich dort umsehe. Im Haus.«
    Mott schien über die Frage einige Sekunden nachzudenken, bevor er ernst nickte und sagte: »Steadys Testament verfügt, daß Sie den ersten Zugriff auf seine Erinnerungsstücke haben – Andenken, Souvenirs, Schnappschüsse, Familienbibel und so weiter. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, daß er eine Bibel erwähnt hat.«
    »Es gibt keine.«
    Mott legte den Kopf auf die linke Seite und schaute Haynes amüsiert an. »Irgendwie habe ich das Gefühl, Sie haben kein rechtes Interesse an Steadys Erinnerungsstücken.«
    »Sie haben recht. Bin ich nicht.«
    »In Wirklichkeit hoffen Sie, ein echtes Exemplar seiner Memoiren irgendwo versteckt zu finden.«
    »Oder sogar offen rumliegen.«
    »Außerdem nehme ich an, Sie halten Isabelles Tod für einen Hinweis oder sogar Beweis, daß ein solches Exemplar tatsächlich existieren könnte.«
    »Der Gedanke ist mir gekommen.«
    »Mir auch«, sagte Mott, nickte wieder, diesmal weniger zu Haynes als zu sich selbst, drehte sich in seinem Stuhl zum Schreibtisch, beäugte einen Moment die Fächer, griff in eins hinein und zog einen Schlüssel heraus, an dem mit Draht ein Pappschildchen befestigt war.
    Er drehte sich herum, um Haynes den Schlüssel zuzuwerfen.
    »Er paßt zur Haustür«, sagte Mott, drehte sich zum Schreibtisch zurück, nahm einen Kugelschreiber und begann, etwas auf einen Notizblock zu malen. »Ich zeichne Ihnen eine Karte, damit Sie die Farm von Berryville aus finden.«
    Haynes sah sich das kleine Schild an, das mit einer gebogenen Büroklammer an dem Schlüssel befestigt war. Er las auf dem handgeschriebenen Schild: »S. Haynes Farm, Haustür.« In Gedanken gab er Howard Mott eine Eins plus in Effizienz.
    Mott stand auf, trat zu Haynes und gab ihm das linierte gelbe Blatt. »Berryville hat zwei Ampelanlagen«, sagte er. »Wenn Sie zur zweiten kommen, biegen Sie nach Süden ab, fahren exakt eine Meile, biegen nach Westen ab, fahren exakt noch eine Meile und sind da.«
    Haynes betrachtete die skizzierte

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