Dämmerung in Mac's Place (German Edition)
für das Restaurant vorgesehen und gerade genug Platz für eine kleine Bar mit ein paar Hockern übriggelassen, wo die Gäste etwas trinken konnten, während sie auf ihren Tisch warteten.
Allerdings hatte nie jemand gewartet, weil es nie Gäste gegeben hatte, abgesehen von den alten Leuten aus dem Viertel, die nicht viel darum gaben, was sie aßen, solange es billig und sättigend war. Pong dachte ernsthaft daran, Konkurs anzumelden, als die ersten Scouts eintrafen.
Die Kundschafter waren eine Schar weißhaariger OSS-Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Kalten, der sein Nachfolger war. Ihnen folgten recht bald die Gutachter. Das waren blühend aussehende, grauhaarige Ex-Kennedy-Agenten, die es noch immer in nur zwei Ausführungen zu geben schien: jovial oder aalglatt.
Nachdem die Gutachter eine positive Einschätzung abgegeben hatten, platzten die anderen Pong ins Haus. Das größte Kontingent bestand aus Ex-CIA-Leuten (die meisten von Jimmy Carter vor die Tür gesetzt), die, wenn man ihnen zusetzte, durchaus ihre Bereitschaft zu erkennen gaben, hier oder da ein bißchen mitzumischen. Direkt dahinter kam der neue Haufen – die Überlebenden des längsten Kriegs –, deren Tausendmeterblick damals um ein Drittel oder sogar um die Hälfte verkürzt worden war und die nicht aufhörten, jeden zu fragen, ob die Dschungel Mittelamerikas wirklich so verdammt anders wären als die in Südostasien.
Zwei Monate nach dem Zeitpunkt, den Pong und seine Frau immer als die Invasion der anciens espions bezeichneten, schrieb das Palace schwarze Zahlen. Umsichtig wandelte Pong den großen Eßbereich in einen großen Trinkbereich um, ließ eine viel längere Bar einbauen, feuerte seinen Koch und ersetzte ihn durch einen Mikrowellenherd und einen ständigen Vorrat an beinahe eßbaren Tiefkühlpizzas. Außerdem stellte er die drei hübschen Cousinen seiner Frau als Barmädchen ein. Die Cousinen sprachen kaum Englisch, doch das schien keine Rolle zu spielen, denn viele der anciens espions sprachen so etwas wie Französisch, und einige konnten sogar ein bißchen Thai.
McCorkle und Padillo mußten nicht warten, bis sich ihre Augen an das Innere von Pong’s Palace gewöhnten, wo die vorherrschenden Farben Feuerwerksrot und Grasgrün waren und wo immer heller Nachmittag herrschte. Wie üblich waren die meisten Gäste Geheimdiensttypen, ehemalige und derzeitige. Daneben fanden sich einige Söldnermitläufer, die ihre zweifelhaften Dienste anboten. Inoffizielle Komplizen waren in Gestalt gleichgeschalteter Reporter und einer Reihe ehrgeiziger Mitarbeiter von Kongreßausschüssen vertreten.
Im hinteren Teil des Palace waren zwei Tische zusammengeschoben worden, um sieben Männer unterzubringen, drei an jeder Seite und der siebte am hinteren Ende, mit dem Rücken zur Wand. Der siebte Mann war Anfang Vierzig, breitschultrig und rothaarig, und mit seiner rosigen Haut und den grünen Augen war er fast perfekt an Pong’s Farbgebung angepaßt. Der Rothaarige blickte jetzt auf, sah McCorkle und Padillo und bat sie mit einem Grinsen und einer einladenden Geste an den Tisch.
Der Lärm im Pong’s war der einer Cocktailparty, die neunzig Minuten zu lang gedauert hatte. Padillo erhob die Stimme, um sich Gehör zu verschaffen. »Meinetwegen können wir auch mit Warnock anfangen.«
McCorkle stimmte mit Nicken und einem Beinahe-Schrei zu. »Ich mach den Höflichkeitsbesuch.« Er ging rüber zur Bar und lächelte den kleinen Mann an, der hinter der Kasse in der Nähe des Eingangs thronte. »Was macht das Geschäft, Billy?«
»Ist beschissen. Und deins?«
»Ebenso.«
Billy Pong grinste vergnügt. »Wir beide sind ein tolles Lügnerpärchen, was, Mac?«
McCorkle erwiderte Pongs Grinsen und fragte: »Folgst du immer noch Padillos Ratschlag: nur Bares, kein Plastikgeld, kein Scheck?«
»Was ist ein Scheck?« sagte Pong.
Nachdem McCorkle wieder zu Padillo gestoßen war, drängten sie sich durch ernsthafte, teils sogar hingebungsvolle Trinker, von denen ein paar gelegentlich Gäste in Mac’s Place waren. Einige blickten hoch, um schnelle böse Blicke auf Padillo zu werfen.
McCorkle hatte die gleichen bösen Blicke bei anderen Gelegenheiten gesehen, obwohl Padillo sie anscheinend nicht bemerkt hatte – oder zumindest so tat. Die Blicke kamen von Männern Ende Fünfzig, Anfang Sechzig, die Padillo in der guten alten Zeit gekannt hatten und ihn jetzt voller Neid, Bosheit und sogar Wut anstarrten.
McCorkle deutete die Blicke als Anklage gegen
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