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Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Titel: Dämmerung in Mac's Place (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Tweedjacke, der Kordhose, dem rosafarbenem Hemd und den uralten Halbschuhen bekleidet war.
    Sobald er eingetreten war, huschte Keyes’ Blick über Erika McCorkle hinweg, um das Zimmer selbst zu inventarisieren, nahm den Serviertisch zur Kenntnis, die achtlos über einen Ohrensessel geworfenen Frauenkleider, den Kübel mit schmelzendem Eis, die halbvollen Gläser und die zwei leeren Wodkaund Scotch-Miniflaschen. Als er seine Inspektion beendet hatte, sagte er, zu Haynes gewandt: »Ich bin Hamilton Keyes. Ich kannte Ihren Vater.«
    Nach einem Nicken von Haynes, das eine reine Bestätigung und nicht mehr war, wandte Keyes sich zu Erika McCorkle, die, offenkundig in ihr Kreuzworträtsel vertieft, mit gekreuzten Beinen auf dem Bett saß. »Ihren Vater kenne ich ebenfalls flüchtig, Miss McCorkle.«
    »Wie nett«, sagte sie, ohne aufzublicken.
    »Nehmen Sie Platz«, sagte Haynes und fragte sich, wie es Hamilton Keyes gelungen war, Erika so schnell zu identifizieren.
    Der höfliche Mann entschied sich für den Sessel, auf dem die Frauenkleider lagen. Er nahm sie Stück für Stück, legte sie auf den Minikühlschrank, setzte sich, den Mantel über dem
    Schoß, und sagte: »Wie ich schon erwähnte, kenne ich auch Michael Padillo.«
    Haynes lehnte sich mit dem Rücken an die Fensterbank des Fensters, das zur 14th Street hinausging. »Wen sonst?«
    »Einige Leute im National Press Building auf der anderen Straßenseite – von denen viele, fürchte ich, Ferngläser in ihrer Schreibtischschublade haben.«
    Haynes erkannte, daß er gerade eine höfliche, wenn auch verschlüsselte Antwort auf seine unausgesprochene Frage erhalten hatte, wie Erika McCorkle so schnell identifiziert worden war. Er drückte sich von der Fensterbank ab, zog die Vorhänge zu, ging zum Schreibpult und lehnte sich dagegen.
    »Sagen Sie mir eins«, sagte er. »Sind Sie derjenige, der ja oder nein sagen kann?«
    »Der bin ich. Vorausgesetzt, Sie sind derjenige, der etwas zu verkaufen hat.«
    »Steady hat mir seine Memoiren in seinem Testament hinterlassen. Das Copyright jedenfalls.«
    »Haben Sie das Manuskript gelesen?«
    »Zum Teil.«
    »Und sind Sie noch immer der Meinung, man könne einen Film daraus machen?«
    »Ein durch und durch amerikanischer Junge – Steady, versteht sich – wird zum harten Söldneragenten. Das ist ein Film, den man nicht mit einer Menge langweiliger Kalter-Krieg- Spionagescheiße vollstopfen muß.«
    »Aber sicher nicht noch ein weiterer trauriger Film ohne Held?«
    »Einen Helden wird es geben: Steadys Junge, der überqualifizierte Ex-Cop vom Morddezernat in L. A., der Steadys Leben zurückverfolgt, während er die Mörder der beiden besten Freunde seines alten Herrn jagt. Und falls Steady und Undean in Wirklichkeit nicht so gute Freunde waren: Ein bißchen können wir uns ruhig aus den Fingern saugen.«
    »Ich nehme an, Sie wollen beide Rollen spielen, Steady und sich selbst.«
    »Mein Katapult zum Starruhm.«
    »Ich muß sagen, Sie ähneln ihm wirklich. In mehr als einer Hinsicht.« Keyes schaute weg und ließ seine Augen auf Erika McCorkle ruhen, als er sagte: »Wieviel?«
    »Derselbe Preis, den ich Undean genannt habe«, sagte Haynes. »Siebenhundertundfünfzigtausend.«
    »Eine sehr ansehnliche Summe«, sagte Keyes, die Augen jetzt wieder auf Haynes gerichtet.
    »Für eine sehr heiße Ware. Sie ist so heiß, daß Steady nicht einmal drei Stunden in seinem Grab lag, als mir jemand einhunderttausend dafür bot.«
    »Die Sie zurückgewiesen haben.«
    »Richtig.«
    »Und wieviel haben Sie statt dessen verlangt?«
    »Eine halbe Million.«
    »Was war die Reaktion auf Ihren Gegenvorschlag?«
    »Sie haben gesagt, sie würden sich morgen wieder bei mir melden.«
    »Sie?«
    »Und wenn sie Ihnen fünfhunderttausend anbieten?«
    »Werde ich ihnen sagen, daß mir in der Zwischenzeit siebenhundertundfünfzigtausend angeboten wurden«, sagte Haynes mit dem einnehmenden Lächeln, das ihn seinem toten Vater so ähnlich machte. »Mir sind doch siebenfünfzig angeboten worden, Mr. Keyes, oder?«
    »Ja. Vorausgesetzt, ich habe das letzte Gebot.«
    »Das Recht, jede Offerte zu überbieten, ganz gleich, wie hoch sie ist?«
    Keyes nickte.
    »Okay«, sagte Haynes, »Sie haben es.«
    »Was genau kaufe ich?« fragte Keyes. »Und, bitte, seien Sie exakt.«
    »Die Weltrechte an allem. Keine Ausnahmen. Vollständiges Copyright. Das heißt, niemand kann von Rechts wegen ohne Ihre Erlaubnis auch nur ein Wort daraus verwenden.«
    »Wie viele Fotokopien

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