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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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«Nein.»
    FBI: «Wenn Sie den Bericht gelesen   –»
    CIA: «Jetzt mal langsam. Das ist doch zu abenteuerlich. Sie wollen mir erzählen, die beiden hätten es geschafft, Sobolvierzig Millionen Dollar abzuschwindeln – sich dann aber nicht mit dem Geld auf und davon gemacht? Vielmehr hätten sie dafür Aktientermingeschäfte durchgezogen und einen Leerverkaufsschwindel eingefädelt? Mann, dazu wäre vielleicht ein Wall-Street-Banker in der Lage, aber doch nicht ein kleiner Provinzcop mit seiner Freundin.»
    NSA: «Da muss ich ihm recht geben. Das scheint doch sehr weit hergeholt. Da hätten sie erhebliche Technik- und Finanzkenntnisse gebraucht. Von Glück ganz zu schweigen.»
    FBI: «Wir suchen immer noch den Mann, der sich für Jon Ross ausgegeben hat. Er ist in Calabasas entkommen und spurlos verschwunden. Das könnte der Kopf hinter dem Ganzen sein. Sebeck war wohl eher der Mann fürs Grobe. Wahrscheinlich hat er einfach nur einen Weg gesucht, aus allem rauszukommen. Er hat mit sechzehn ein Kind in die Welt gesetzt, mit siebzehn die Mutter geheiratet. Eine schwierige Ehe. Nach allem, was man hört, kein Familienmensch. Fühlte sich wahrscheinlich gefangen.»
    NSA: «Und das Video aus der Mail von Sobol?»
    FBI: «Erste Stimm- und Bildanalysen deuten darauf hin, dass das MPEG gefälscht ist. Nicht umsonst war Sebeck derjenige, der es gefunden hat. Das und die anderen Hinweise haben Sebeck und Lanthrop wahrscheinlich die Zeit verschafft   –»
    NSA: «Und die akustischen Waffen? Und die Ultrabreitbandsender?»
    FBI: «Natürlich war da jemand mit immensem technischem Know-how beteiligt. Aber das muss ja nicht Sobol gewesen sein. Vergessen Sie nicht: Detective Sebeck war zeichnungsberechtigt für acht Offshore-Konten und Funktionsträger in neun Offshore-Holdings. Manche dieser Konten sind jahrealt. Herrgott, Sebeck hatte ein Bankschließfachin Los Angeles, wo wir zwanzigtausend Dollar in bar und einen falschen Pass mit seinem Foto gefunden haben.»
    NSA: «Das ist in der Tat interessant.» Er machte eine theatralische Pause. «Und ebenso interessant finde ich, dass es außer Sebeck noch andere Beamte des Sheriff’s Department von Ventura County gab, bei denen der Fall ebenso gut hätte landen können und die allesamt nicht nur ein, nein, mehrere Offshore-Bankkonten haben. Von denen sie nichts zu wissen behaupten.»
    Das rief irritiertes Stirnrunzeln am ganzen Tisch hervor.
    CIA: «Das verstehe ich nicht.»
    Der Vertreter der NSA bedeutete einem in der Nähe stehenden Assistenten, das Licht herunterzudimmen.
    NSA: «Schauen Sie sich diese Karte an.» Er zog eine Fernbedienung heraus, und eine Karte der USA erschien in Power-Point-Manier auf einer Leinwand. «Wir sehen hier die Städte, wo die betreffenden Polizeibeamten in den letzten zwei Jahren ihre Kreditkarten belastet haben.» Er klickte. «Und jetzt legen wir darüber mal die Kreditkartenzahlungen, die Ms.   Lanthrop an den fraglichen Tagen getätigt hat.»
    Die Karte zeigte, dass die Detectives nicht allzu weit herumgekommen waren. Aber sie hatten die auffallende Gewohnheit, immer am selben Tag irgendwo zu sein wie Ms.   Lanthrop.
    FBI: «Was zum Teufel   …?»
    NSA: «Derselbe Ort. Derselbe Tag. Und bitte bemerken Sie auch, dass sie alle zu irgendeinem Zeitpunkt auf Grand Cayman waren.»
    Am Tisch herrschte jetzt allgemeine Verwirrung.
    DARPA: «Wollen Sie damit sagen, dass jeder einzelne ranghöhere Detective in Ventura County in die Sache verwickelt war?»
    NSA: «Nein. Ich will sagen, dass so die Voraussetzungen geschaffen wurden, um jeden einzelnen Detective falls nötig zu belasten – eine vorbeugende Maßnahme, um den Daemon zufallsunabhängig zu machen. Und das war nicht die einzige vorbeugende Maßnahme   …» Er klickte wieder per Fernbedienung. Auf der Leinwand erschien jetzt das Einzelbild einer Überwachungskamera. Es zeigte Lanthrop, wie sie in ein Business-Hotel eincheckte. Selbst auf der schlechten Aufnahme war sie bezaubernd. «Unsere Ms.   Lanthrop. Memphis. Rostrotes Haar, ausgeprägte Wangenknochen.» Ein anderes Überwachungskamerabild erschien. «Dallas. Blondes Haar, weiche Gesichtszüge und üppiger Busen.» Und noch ein Bild. «Kansas City. Brünett. Groß.»
    DARPA: «Das sind ja völlig verschiedene Frauen.»
    FBI: «Ist das der Versuch der NSA, den Daemon wieder ins Spiel zu bringen?»
    NSA: «Das ist überhaupt kein Versuch. Es sind die Fakten. Und Fakt ist auch, dass Cheryl Lanthrop keinerlei dokumentierte

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