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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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Baseballrauferei. Stimmen wurden laut, und immer mehr NSA- und FB I-Agenten mischten sich ein.
    Der Major hatte Trear an der Krawatte gepackt.
    «Nehmen Sie Ihre verdammten Hände weg!» Er entzogsich dem Griff des Majors, als zwei seiner Agenten diesem den Kopf in den Nacken bogen. Die Szene beruhigte sich etwas, und Trear funkelte den Major grimmig an. «Ich will Ihren Namen, Agent! Ich werde Sie anzeigen!»
    Der Major starrte noch grimmiger zurück. «Sie haben nicht die nötigen Freigaben, um meinen Namen zu erfahren.» Er zog einen Ausweis aus der Jackentasche – sein Foto neben einer langen alphanumerischen Sequenz in fetter Schrift. «Special Collection Service. Ich bin in höchster Befugnis hier, um die Wahrung der inneren Sicherheit zu gewährleisten.»
    Einer der umstehenden FB I-Agenten schnaubte verächtlich: «Was glauben Sie, was Sebecks Verhaftung war?»
    «Ruhe!», blaffte Trear ihn an. Dann sah er wieder den Major an. «Special Collections Service?» Er musterte Philips jetzt mit einem etwas anderen Blick. «Was zum Teufel läuft hier, Philips? Wer hat die Männer mit den schwarzen Taschen gerufen?»
    Philips versuchte ihren Ärger zu zügeln. «Er ist mir nicht rechenschaftspflichtig, Trear. Er hat seine eigenen Anweisungen, und die kenne ich nicht. Hören Sie, der Mann, der sich für Ross ausgibt, könnte in das Ganze verwickelt sein.»
    «Wenn Sie einen Haftbefehl für Ross haben, warum hat man uns dann nicht davon in Kenntnis gesetzt?»
    «So einfach ist das nicht. Das hier ist eine Operation im Namen der nationalen Sicherheit, keine kriminalpolizeiliche Ermittlung.»
    «Das ist doch Quatsch, Philips. Ihr hortet eure Informationen. Die NSA sollte Erkenntnisse an das Bureau weiterleiten.» Er sah den Major an. «Würde mich mal interessieren, was die CIA weiß.»
    Philips versuchte zu vermitteln: «Ich habe Fort Meade informiert. Es dauert ein bisschen, bis die Sie kontaktieren. Das ist ja alles in den letzten drei Stunden passiert.»
    «Die NSA hat doch wohl schon mal was von
Telefonen
gehört? Das sind die Dinger, die ihr ständig anzapft.»
    «Warum haben wir nichts von
Sebeck
erfahren?»
    Sie standen da und starrten sich wütend an.
    Ein anderer NS A-Agent kam angerannt. «Agent Philips, Ross hat vor fünf Minuten seine AmEx-Karte in einer Mietwagenagentur ein Stück die Straße runter benutzt. Wir geben die Fahndung raus.»
    «Handy-Ortung?»
    «Wir reden gerade mit dem Provider.»
    «GPS im Mietwagen?»
    Der Agent schüttelte den Kopf. «Er hat einen Kleinwagen gemietet. Kein Onboard-GPS.»
    «Geben Sie das Kennzeichen an die Lesegeräte am Freeway.» Sie wandte sich an Trear. «Ich weiß, Sie sind sauer, Agent Trear, aber hierbei könnten wir wirklich Ihre Hilfe brauchen. Ross könnte hinter dem Daemon stecken. Das technische Know-how hat er jedenfalls.»
    «Der Daemon ist ein Hoax, Agent Philips. Wann wird die NSA sich da endlich unseren Erkenntnissen anschließen?»
    «Hören Sie, ob Sie den Daemon für einen Hoax halten oder nicht, der Mann, der sich für Ross ausgibt, war von Anfang an involviert, und er ist auf der Flucht. Können wir mit Ihrer Hilfe rechnen?»
    Trear holte tief Luft und nickte dann seinen Männern zu.
    Straub drehte sich um und rief: «Ihr habt den Chef gehört!»
     
    Zehn Blocks weiter warf Ross sein Handy auf einen Holztransporter, der an einer roten Ampel wartete. Der Mietwagentrick und das in Bewegung befindliche Handy sollten ihm eigentlich etwas Zeit verschaffen.
    Als der Holztransporter anfuhr, ging Ross in die entgegengesetzte Richtung davon. Die Feds würden wohl nichtallzu lange brauchen, um herauszufinden, dass er nicht der war, für den er sich ausgab, und bis dahin musste er sich eine neue Identität zugelegt haben. Er betrat, äußerlich die Ruhe selbst, den Parkplatz eines Mercedes-Händlers und fragte sich dabei, warum er sich überhaupt auf das Ganze eingelassen hatte. Was zum Teufel war das mit Sebeck gewesen? Dahinter musste der Daemon stecken. Es war die Art Umkehrung des Spiels, für die Sobol berühmt war. Genau davor hatte Ross die Feds zu warnen versucht. Jetzt musste er hinter Sobols Plan kommen, aber für den Moment war die oberste Priorität, aus dieser Gegend herauszukommen.
    Ross rückte seinen Schlips zurecht und ging gelassen durch die Glastür des Mercedes-Händlers. Er schlenderte zwischen den Showroom-Modellen herum und inspizierte angelegentlich die Schilder an den Scheiben. Eine Arie aus der
Hochzeit des Figaro
erklang leise aus

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