DAEMON
verkaufen – falls Sie je eine hatten.»
«Ich bin nicht hierhergekommen, um mich beleidigen zu lassen,
Ex
-Detectice. Erzählen Sie uns doch lieber, wie Sie das mit dem Daemon-Hoax sehen. Helfen Sie uns, Ihre Version der Dinge zu verstehen.»
«Die Leute immer hübsch unterhalten, sie beschäftigen und ablenken. Das ist Ihre Aufgabe, Anji, richtig? Inzwischen ist mir das klar. Aber passen Sie auf, weil ich allmählich anfange,Sobol zu verstehen. Vielleicht sogar besser als Sie. Ich hatte hier drinnen jede Menge Zeit zum Nachdenken. Warum hat mich Sobol gewarnt?»
«Sobol hat Sie gewarnt? Wie hat er Sie gewarnt?»
«Bei seiner Aufbahrung hat er gesagt, er werde mich vernichten. Genau mit diesen Worten. Und genau das hat er auch getan. Er hat alles vernichtet, was mich einmal ausgemacht hat. Es ergibt doch keinen Sinn, dass er mich warnt – es sei denn, er hätte noch etwas mit mir vor.»
«Dann ist er jetzt also Ihr Freund? Tröstet Sie diese Vorstellung?»
Sebeck sah ihr direkt in die Augen. «Lecken Sie mich am Arsch.»
Einen Moment presste Anderson ärgerlich die Kiefer aufeinander. Dann breitete sich ein verbindliches Lächeln über ihr Gesicht. «Wir senden zeitverzögert, Detective. Aber halten Sie trotzdem bitte Ihre Zunge im Zaum. Das hier ist ein Familienformat.»
«Ich verstehe jetzt, was Sobol gemeint hat.»
«Tja, viel Zeit haben Sie nicht mehr, diesen Fall zu lösen, Sergeant. Falls der Oberste Gerichtshof Ihre Berufung ablehnt, erwartet Sie in Kürze die Todesinjektion. Es muss Sie doch beeindrucken, wie schnell die Mühlen der Justiz in Ihrem Fall mahlen.»
Sebeck nahm das gelassen hin. «Ungewöhnlich, oder?»
«Vielleicht liegt es ja an der Ermordung der FB I-Beamten .»
«Warum helfen Sie diesem Ding? Glauben Sie, es wird Sie je wieder gehen lassen? Glauben Sie, Sie werden je wieder frei sein?»
Anderson ging nicht darauf ein. «Sie sind in psychiatrischer Behandlung. Tut Ihnen das gut?»
«Ich will nicht mehr mit Ihnen reden. Ich bin hier, um dem Daemon eine Botschaft zu übermitteln.»
«Tja, dann können Sie nur hoffen, dass er fernsieht, Detective.»
Sebeck blickte direkt in die Kamera. «Bei seiner Aufbahrung hat mir Sobol telefonisch eine Nachricht übermittelt. Er hat gesagt, ich müsse den Daemon annehmen. In den letzten Monaten vor meinem Tod müsse ich ihn anrufen. Und obwohl ich dadurch noch wahnsinniger erscheinen werde als ohnehin schon – meine Botschaft ist folgende: Ich, Pete Sebeck, nehme den Daemon an. Und ich bin bereit, die Konsequenzen zu tragen.»
Sebeck wandte sich an die Gefängnisaufseher und die Bundesbehördenvertreter, die hinter Anderson standen. «Diese Botschaft muss gesendet werden. Sie wird versuchen, sie aus dem Interview zu schneiden – und wenn sie es tut, wissen Sie, dass sie Angst hat. Dann wissen Sie, dass sie mit dem Daemon im Bund ist. Wenn Sie mich für einen Irren halten, haben Sie umso mehr Grund, dafür zu sorgen, dass meine Botschaft gesendet wird. Sie beweist doch, dass Sie recht haben. Sie gibt mir den Rest.»
Anderson sah von der anderen Seite der Trennscheibe aus grimmig zu. «Sergeant, es gibt keinen Daemon. Aber ich werde die Botschaft gern weiterleiten.»
Sebeck zeigte mit dem Finger auf sie. «Wir beide treffen uns wieder.»
Anderson fühlte sich seltsam aufgekratzt. Sebeck war sexy, wenn er sauer war – und der Typ hatte Schneid. Er musste sterben, aber er würde mit wehenden Fahnen untergehen. Sie bedeutete den Kameraleuten, das Filmen einzustellen, und sah dann Sebeck direkt in die Augen. «Ich werde die Botschaft übermitteln. Seien Sie unbesorgt.»
Sie hatte schließlich einen direkten Draht.
Und der Daemon sagte, Sebeck musste sterben.
33 Die Antwort
Yahoo.com/news
Sebecks makabre Botschaft – In einem Live-Interview, das Anji Anderson am Freitag im Lompoc-Bundesgefängnis mit ihm führte, richtete der Ex-Detective des Ventura County Sheriff’s Department Pete Sebeck eine bizarre Botschaft an den verstorbenen Matthew Sobol: «Meine Botschaft lautet: Ich, Pete Sebeck, nehme den Daemon an .» Rechtsexperten gehen nicht davon aus, dass eine nachträgliche Geltendmachung von Unzurechnungsfähigkeit die bevorstehende Entscheidung des Obersten Bundesgerichts über Sebecks Berufungsantrag in irgendeiner Form beeinflussen wird.
In einem dunklen Materialraum einer unscheinbaren Exportfirma im Huang-Cun-Industriegebiet der chinesischen Stadt Dongguan stand ein eher primitiver Server, eingekeilt zwischen
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