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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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lebendig?«
     

 
8.
     
    Gerd verstand den Gedanken des Mannes, bewegte den Kopf und knurrte. N’Chaka?
    Schick ihm Angst. Nicht töten.
    Gerds höllischer Blick richtete sich auf diesen großen Häuptling der Ochar, der Erstgekommenen der Sieben Feuerstellen von Kheb, und ließ ihn schluchzend wie ein ängstliches Kind im Sand zusammenbrechen. Seine Begleiter waren zu bestürzt, als daß sie hätten eingreifen können.
    »Nein!« rief Gelmar. »Hör auf, Gerd!«
    Der Hund winselte verstört. N’Chaka?
    Stark ließ sein Schwert fallen und packte mit beiden Händen Gerds Hals. Die Stabträger sind nicht bedroht. N’Chaka ist bedroht. Wem gehorchst du?
    Am besten klären wir das gleich, dachte sich Stark. Er zog fest an Gerds Haut und starrte ihm in die scharfen Augen.
    Schick Angst.
    Der Häuptling der Ochar keuchte und wälzte sich im Sand.
    »Nein«, sagte Gelmar, trat neben Gerd und legte ihm die Hand auf den Rücken. »Ich verbiete es dir, Gerd. Du gehörst zu uns, den Stabträgern. Du gehorchst mir.«
    Der Häuptling der Ochar hörte auf, sich zu winden. Er schluchzte weiter. Die drei anderen Männer traten von ihm zurück, als hätten sie Angst, vom selben Zauber niedergestreckt zu werden. Sie schienen nicht glauben zu wollen, was sich vor ihren Augen tat.
    Gerd stieß einen beinahe menschlichen Schrei aus. N’Chaka, weiß nicht. Er war müde, und der Kampf hatte ihn nervös gemacht.
    Stark hielt ihn fest. Wähle, Gerd. Wem gehorchst du?
    Gerds Augen begannen gefährlich zu funkeln. Der Hund stand plötzlich wie erstarrt, bebte in allen Muskeln.
    Stark machte sich auf den Kampf gefaßt. Das Rudel würde wie gewöhnlich nicht eingreifen. Die Sache ging nur Gerd und ihn etwas an. Das Rudel würde jedoch dafür sorgen, daß sich keine Außenstehenden einmischten. Ein Messer in den Rücken war nicht zu befürchten.
    »Töte, Gerd«, sagte Gelmar. »Dieser Mensch wird euch alle in den Tod führen.«
    Und Stark sagte: Du kannst mich nicht töten, Gerd. Erinnere dich an Flay.
    Die Angst traf ihn wie ein Schlag. Sie ließ sein Gehirn schrumpfen und die Knochen zu Wasser werden. Er ließ aber die Hände nicht von Gerds Hals. Und aus tiefster Vergangenheit stieg ein Schrei auf. Ich bin N’Chaka. Ich sterbe nicht.
    Die Angst blieb.
    Starks helle Augen veränderten sich. Sein Mund veränderte sich. Er sah Gerd nicht mehr als Gerd. Er sah den uralten Feind. Das Leben ist Angst. Du hast sie nie gespürt, Hund. Der Tod spürt sie nie. Hund, ich werde dir die Angst zeigen.
    Er packte fest zu, zog an der Haut, verdrehte sie, bis der Hund zu würgen begann, ließ nicht locker und sagte: Gerd, schmeckst du den Tod?
    N’Chaka …!
    Die Angst war verschwunden. Gerd fiel zu Boden, fletschte die Zähne und drückte die Schnauze in den Sand.
    Gehorche … Stärkstem.
    Stark ließ los. Er richtete sich auf. Seine Augen hatten alles Menschliche verloren. Gelmar wich zurück, als weiche er vor etwas Unreinem zurück.
    Er sagte jedoch: »Du wirst nicht immer der Stärkste sein. Ob Mensch oder Tier, dein Fleisch ist verletzlich. Eines Tages wird es bluten, und die Hunde werden dich zerreißen.«
    Der Häuptling der Ochar war auf die Knie gekommen. Er weinte Tränen des Zorns und der Scham. »Laßt mich nicht am Leben«, sagte er. »Ihr habt mich vor meinen Stammesangehörigen entehrt.«
    Stark sagte: »Du bist nicht entehrt. Ich stamme nicht aus eurer Welt. Keiner, der auf Skaith geboren wurde, kann den Nordhunden widerstehen. Und wenn dich deine Leute für entehrt halten, werde ich ihnen die Wahrheit zeigen.«
    Stark rief das Rudel zusammen, und es umrundete ihn. Die Tiere blickten ihn nicht an, fürchteten die Herausforderung. Er gab einen Befehl, und die drei Ochar wurden von einer Lähmung befallen. Sie rissen die Münder hinter den orangeroten Tüchern auf und stießen Schreie aus. Dann rannten sie davon.
    »Jetzt gehen wir zum Haus«, sagte Stark zum Häuptling. »Gelmar, du gehst mit deiner Gruppe vor uns her.« Zum Ochar sagte er: »Wie heißt du?«
    »Ekmal.«
    »Du bleibst bei mir, Ekmal. Und denk dran, daß die Hunde deine Gedanken hören können.«
    Er befahl den Hunden Wachsamkeit. Töten sollten sie aber nur auf ausdrücklichen Befehl.
    Männer in orangeroten Lederumhängen führten Tiere aus dem Gebäude, in das man sie in Sicherheit gebracht hatte. Die Tiere waren groß, hatten lange Beine mit flachen Hufen, die für den Sand wie geschaffen waren.
    Die Männer, die sich um die Tiere kümmerten, hatten die drei Ochar

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