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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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seinem Haus eines dieser Wesen. Mit seinem goldenen Halsband war es Herrschaftszeichen und Stolz der Häuptlinge und war wichtiger als Mutter, Frau oder Kind.
    »Schnellflügler«, sagte Ekmal. »Himmelspfeil, Windgeselle, Bruder Blitz.«
    Das Tier öffnete zwei Augen wie rote Sterne und sah Ekmal an. Es öffnete den Schnabel und rief das einzige Wort, das es kannte: »Krieg! «
    »Natürlich Krieg«, sagte Ekmal und streckte seinen Arm aus.
     

 
9.
     
    Die Tiere waren ausgeruht und stark und schritten mühelos über den Sand. Die Hunde trabten still neben ihnen her. Der Wind legte sich langsam, und die Luft führte weniger Staub mit sich. Stark legte ein scharfes Tempo vor. Mit einem Arm hielt er Jofr, der sich steif gegen die Umarmung wehrte.
    Gerrith sagte: »Du bist ärgerlich wegen des Jungen.«
    »Ja«, sagte Stark. »Und die Visionen machen mir auch Ärger.«
    »Laß den Jungen laufen«, sagte Ashton. »Er wird den Weg zurück leicht finden.«
    Gerrith stieß einen Seufzer aus. »Tu, was du willst. Doch wir werden dann Yurunna nie sehen.«
    Ashton warf ihr einen Blick zu und fragte: »Was hast du gesehen, bevor dich Eric zur Tür führte?«
    »Ich sah Eric … Stark in einer seltsamen Felsengegend. Dort waren Vermummte, aber ihre Umhänge waren anders gefärbt als die der Erstgekommenen. Sie schienen Stark zuzujubeln, und jemand … ein Wesen … vollzog mit einem Messer ein Ritual. Ich sah Blut.«
    Der Junge in Starks Arm wurde noch steifer.
    »Wessen Blut?« fragte Stark.
    »Deins. Aber es handelte sich um ein Versöhnungsopfer, um die Besiegelung eines Bündnisses.« Sie sah Jofr an. »Der Junge war dort. Ich sah ihm an, daß er unser Führer sein würde. Ohne ihn würdest du den Weg nicht finden.«
    »Bist du dir sicher?« fragte Ashton.
    »Ich weiß, was ich gesehen habe.« Sie wandte sich an Stark. »Dich ärgern die Visionen! Ich habe genug von ihnen. Ich würde lieber blind wie du weiterziehen und mich nur auf meinen Kopf und meine Hände verlassen. Und doch öffnen sich diese Fenster, und ich blickte durch sie hinaus und muß sagen, was ich sehe.« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Die ganze Zeit in dem Steingebäude, als die Ungeheuer an der Tür kratzten, um zu uns hereinzukommen, sah ich, daß du von ihnen zerrissen wurdest, und ich konnte nicht sagen, ob es Hellsicht oder nur meine Angst war.«
    »Die Hunde haben ein Wunder vollbracht«, sagte Stark. Er sah den Jungen an, der den Kopf aufmerksam geneigt hielt.
    Gerrith sagte schaudernd: »Sie werden wieder kommen.«
    »Wenn wieder ein Sandsturm kommt«, sagte Ashton, »müssen wir unbedingt ein Versteck finden. Zum nächsten Rasthaus ist es eine Woche.«
    »Ihr werdet es nicht erreichen«, sagte Jofr. »Mein Vater wird den Schnellflügler aussenden.«
    »Den Schnellflügler?«
    »Den Kriegsvogel. Alle Sippen der Ochar werden sich versammeln. Deine Geisterhunde werden ohne Zweifel viele töten, aber es werden immer mehr kommen.« Er drehte sich um, lächelte und zeigte Stark die kleinen, scharfen Zähne.
    »Hm«, machte Stark. »Und der Felsenplatz und die Vermummten, die nicht zu den Erstgekommenen gehören?«
    »Frag die weise Frau«, sagte Jofr von oben herab. »Es ist ihre Vision.«
    »Dein Vater hat die Fallarin erwähnt. Wer sind sie?«
    »Ich bin nur ein Kind«, sagte Jofr. »Von diesen Dingen weiß ich nichts.«
    »Sie sind ein geflügeltes Volk«, sagte Gerrith plötzlich.
    Ashton warf ihr einen Blick zu. »Ja. Zweifellos eine geregelte Mutation wie die Kinder des Meeres und die Kinder der Mutter Skaith. Die Vermummten bringen ihnen abergläubische Verehrung entgegen. Sie sind wichtig für das Leben der Stämme, aber ich habe nie herausbekommen, wieso. Übrigens, Eric, mit dem Jungen da hast du dir eine gefährliche Giftschlange eingehandelt. Als er sagte, ich bin ein Ochar, meinte er, daß er, wie alle Ochar, seinen Feind töten würde.«
    »Ich habe schon einmal mit Wüstenvolk zu tun gehabt«, sagte Stark. »Laßt mich jetzt nachdenken.«
    Der Wind legte sich. Die Wüste sah wieder friedlich aus. Die Staubschleier gaben die alte Sonne frei, und ihre rötlichen Strahlen fielen auf die Wegweiser der Straße der Stabträger. Stark sagte: »Simon, was kommt nach Yurunna? Du hast von einem Rand gesprochen.«
    »Die Hochebene, auf der wir uns befinden, bricht ab, ungefähr tausend Meter tief. Unten ist es viel wärmer, und es gibt Quellen, die Ackerbau ermöglichen. Danach kommt wieder Wüste, bis man an den fruchtbaren Gürtel

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