Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
Vom Netzwerk:
gesehen, die vor den Hunden flohen. Sie schrien sich unter heftigem Gestikulieren etwas zu. Dann drehten sie sich um, starrten herüber, und einige wollten ihre Waffen herausziehen.
    Stark sagte: »Rede mit ihnen, Ekmal.«
    »Legt eure Waffen weg!« rief Ekmal. »Diese Geisterhunde haben hundert Läufer, zerrissen. Gehorcht diesem Mann, oder er wird die Hunde auf uns hetzen.«
    Die Männer berieten sich murmelnd, nahmen aber die Hände von den Waffen. Ekmal wandte sich an Stark.
    »Was willst du von uns?«
    »Wasser für die Hunde. Laß alle Tiere herausführen und laß ihnen Sättel für uns auflegen, für mich und die drei Gefangenen. Laß Proviant …«
    »Alle Tiere? Unmöglich!«
    »Alle Tiere. Mit Proviant und Wasser.«
    »Aber ohne die Tiere sitzen wir hier fest!« Wie alle Wüstenbewohner war Ekmal entsetzt bei dem Gedanken, sich nur zu Fuß bewegen zu können.
    »Genau«, sagte Stark. »Und die Stabträger werden ebenfalls festsitzen, und auch die Schutzherren, wenn sie den Sturm überlebt haben und herkommen.«
    Ekmal blieb mit aufgerissenen Augen stehen. »Die Schutzherren kommen hierher?«
    Gelmar sagte: »Der Fremde hat die Zitadelle zerstört, Ekmal. Er hat sie niedergebrannt und die Schutzherren auf die Straße gesetzt.«
    Die Vermummten wurden still. Ekmal heulte auf und hob die Hände zum Himmel. »Der Dunkle Mann hat die Prophezeiung erfüllt. Er hat uns, die Bewacher, vernichtet. Unsere Dörfer werden vom Sand verschlungen werden. Selbst die Fallarin werden uns vergessen.«
    All die Vermummten schrien auf, und drinnen im Gebäude ertönte das Wehklagen der Frauen. Dann hörte man einen spitzen Schrei, und etwas fiel klappernd hinter dem Eingang auf den Steinboden.
    Er hatte einen Bogen, N’Chaka. Wollte Pfeile senden.
    »Wartet!« rief Gelmar mit seiner kräftigen, weithin tragenden Stimme. »Unternehmt jetzt nichts! Die Hunde werden euch niederreißen. Euer Tag wird jedoch kommen. Die Schutzherren lassen ihre Kinder nicht im Stich. Die Zitadelle wird wieder aufgebaut, und neue Prophezeiungen gibt es nicht.«
    Stark sagte zum Häuptling: »Gib deine Befehle.«
    Ekmal befahl, ließ scharfe Worte durch seinen Gesichtsschleier dringen. Die Männer gehorchten, warfen aber tödliche Blicke auf Stark. Sie führten achtzehn Tiere heraus.
    Ekmal sagte: »Der Brunnen ist drinnen.«
    Aufgepaßt, Gerd.
    Die Mauern des Gebäudes waren fest und sehr alt und vom Sand glatt geschliffen. Die Holztür war schwer und mit Eisen verstärkt, das die Händler der Harseni aus Thyra jenseits der Berge brachten. Das Metall, viel kostbarer als Gold, zeigte Kratzer, die ihm die Krallen der Läufer beigebracht hatten.
    Die Luft im Innern war ruhig und warm, roch nach Tieren, Rauch und Speisen. Der Stall war rechts, daneben der Brunnen mit zwei Trögen, einem für die Tiere, einem für die Menschen.
    Der Hauptraum war groß und ordentlich, und auf einer erhöhten Feuerstelle brannte ein Dungfeuer. An einer Wand hingen griffbereit die Waffen.
    Gleich hinter der Tür hatte sich eine Gruppe Frauen versammelt, von denen einige kleine Kinder trugen. Sie trugen lange, bunte Wollgewänder und bedeckten ihre schmalen, hübschen Gesichter nicht. Sie umstanden eine Frau, die am Boden kniete und einen Jungen von etwa elf Jahren tröstete. Er trug einen Wollumhang mit orangerotem Gürtel und verbarg sein Gesicht noch nicht hinter dem Schleier der Männer. Er zitterte, unterdrückte ein Schluchzen und faßte, als er Stark sah, nach dem Bogen, der ihm entfallen war.
    »Nein!« sagte Ekmal und hob die Waffe rasch auf. Er berührte den Kopf des Jungen. »Das ist mein Sohn Jofr. Ich bitte dich …«
    »Tränkt die Hunde«, sagte Stark.
    Die Frauen traten zurück, um ihn vorbeizulassen. Jofr stand auf und starrte Stark an, bis ihn seine Mutter zurückzog.
    Halks Bahre war dicht am Feuer abgesetzt worden. Gerrith kniete mit einem Becher in der Hand neben ihr. An ihrer Seite stand Ashton. Beide hatten angespannt zur Tür geblickt, um zu sehen, wer hereinkommen würde. Sie mußten irgendwie gewußt haben, was draußen vorgefallen war, konnten aber erst sicher sein, als Stark eintrat und ihnen zeigte, daß er den Angriff der Läufer überlebt und die Lage in der Hand hatte.
    »Dort hinüber«, sagte Stark zu Gelmar. »Setzt euch und verhaltet euch ruhig.« Die Hunde schlürften Wasser aus dem Trog.
    Aufgepaßt, Gerd!
    Wir passen auf, N’Chaka.
    Stark ging zum Feuer und die blauen Augen der Frauen schickten ihm Bosheit nach. Er fühlte sich matt.

Weitere Kostenlose Bücher