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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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»Gibt es Wein?« fragte er. Gerrith goß ihm aus einem Tonkrug ein und reichte ihm den Becher. Ashton blickte unruhig von den Stabträgern zu den Vermummten, die mit Ausrüstung und Proviant kamen und gingen.
    »Wir müssen weiter«, sagte Stark. »Ich kann nicht immer wach sein und möchte mit den Hunden kein Risiko eingehen.« Er beugte sich über die Bahre. »Halk?«
    Halk blickte zu ihm auf. Der große Mann, größer als Stark, lag wie ein verwitterter Baum unter den Fellen. Das Gesicht war eingefallen, aber die Augen waren hart und hell wie immer, und der Mund verzog sich zu einem schwachen Lächeln.
    »Dunkler Mann.«
    Stark schüttelte den Kopf. »Die Zitadelle gibt es nicht mehr, und den Dunklen Mann auch nicht mehr. Die Prophezeiung ist erfüllt, und ich bin nicht mehr vom Schicksal begünstigt. Du hast die Wahl, Halk. Willst du mit uns ziehen oder hier bleiben?«
    »Ich komme mit«, flüsterte Halk. »Ich werde auch nicht sterben. Ich habe der alten Sonne geschworen, daß ich dich dem Schatten Brecas opfern werde.«
    Breca war Halks Waffengefährtin gewesen, war bei dem Kampf gegen die Leute von Thyra gefallen. Die eisernen Männer hatten ihren herrlichen Körper den menschenfressenden Hauslosen vorgeworfen. Halk gab Stark die Schuld an der Katastrophe.
    »Wann willst du dieses Opfer vollziehen?« fragte Stark.
    »Wenn du Irnan nicht mehr nützlich sein kannst. Bis dahin kämpfe ich an deiner Seite für die Sache der Stadt.«
    Stark nickte. »Ich werde daran denken.« Zu Ashton und Gerrith sagte er: »Nehmt eure Sachen.« Er rief zwei der Vermummten herbei und befahl ihnen, die Bahre mit Halk nach draußen zu tragen.
    Die Hunde kamen mit nassen Schnauzen vom Brunnen.
    Gelmar sagte: »Stark, über Yurunna hinaus werden sie dir nicht folgen. Dann werdet ihr zwei Männer und eine Frau sein, mit einem Schwerkranken. Nur sechs Hände werdet ihr haben, um euch gegen die Yur zu wehren, die dann über euch herfallen werden.« Er wandte sich plötzlich an Gerrith. »Hat die weise Frau noch etwas zu sagen?«
    Sie blieb wie angewurzelt stehen. Sie sah wieder wie eine Seherin aus, die Augen in die Ferne gerichtet, der Mund zum Sprechen geöffnet.
    Stark legte ihr eine Hand auf die Schulter und führte sie zum Eingang. Er gab Gelmar keine Antwort. Sie kamen an den Frauen und Kindern vorüber. Unter ihnen stand aufrecht der kleine Jofr.
    Gerrith blieb stehen. »Nimm den Jungen mit«, sagte sie.
    Die Frauen kreischten wie Raubvögel. Ekmal kam herbei, packte mit einer Hand den Jungen, faßte mit der anderen nach dem Dolch. Gerd knurrte.
    Stark sagte: »Das werde ich nicht tun.«
    »Er wird keinen Schaden erleiden«, sagte Gerrith mit glockenreiner Stimme. »Nimm ihn mit, Stark, oder die Mutter Skaith wird uns verschlingen.«
    Stark zögerte. Dann streckte er eine Hand nach dem Jungen aus. Gerd knurrte lauter.
    »Ihr habt die weise Frau gehört«, sagte Stark. »Ihm wird kein Haar gekrümmt werden. Bringt mich nicht dazu, die Hunde einsetzen zu müssen.« Zum Jungen sagte er: »Komm!«
    Jofr sah seinen Vater an. »Muß ich mit?«
    »Es sieht so aus.«
    »Schön«, sagte Jofr und lächelte. »Ich bin ein Ochar.«
    Er trat allein an Starks Seite. Sie gingen in den Hof hinaus. Die Tiere waren soweit, untereinander mit Zügeln verbunden, drei davon mit den hohen Wüstensätteln versehen. Die Bahre hing zwischen zwei Tieren, und Halk war wieder ein regloses Bündel, das Gesicht unter der Kapuze versteckt.
    Sie stiegen auf. Stark nahm Jofr vor sich auf den Sattel. Sie ritten vom Haus fort, an den Leichen der Läufer im Verschlag vorbei, an den abgenagten und verstreuten Knochen der Tiere der Harseni vorbei.
    Ekmal und seine Männer sahen ihnen nach, bis sie hinter den Mauern verschwunden waren. Dann ging Ekmal in das Gebäude und sprach mit Gelmar.
    »Herr, ist es wahr, daß er und der andere nicht auf der Mutter Skaith geboren wurden?«
    »Es ist wahr.«
    Ekmal machte ein Zeichen durch die Luft. »Dann sind sie Dämonen. Sie haben meinen Sohn mitgenommen. Was soll ich tun?«
    Ohne zu zögern, sagte Gelmar: »Hole den Schnellflügler.«
    Ekmal ging durch einen der unterirdischen Gänge des Hauses. Er kletterte enge Stufen in einen hohen Raum hinauf, durch dessen Fensterschlitze Sonne und Wüstenwind Eingang fanden.
    In der Mitte des Raumes saß auf einem Eisenständer ein Geschöpf, das selbst aus Eisen und Bronze zu sein schien, in eine kriegerische Rüstung aus glänzenden Federn gehüllt. Jeder Häuptling der Ochar hatte in

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