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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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Töte, oder wir sterben alle!
    Der unberührbare Stabträger stand mitten unter den Hunden und schwang sein Schwert. Gerd blutete aus vielen Wunden, hörte N’Chakas Schrei, sah die Klinge über sich aufblitzen und durchbrach das unverletzliche Gebot.
    Die Hündin aus Yurunna schrie beinahe wie ein Mensch auf, und die lebenslange geistige Bindung brach. Sie wandte den Kopf, schrie noch einmal, und Stark rammte ihr das Schwert in den Nacken.
    Er stürzte vor, schrie seine Hunde an, und sie warfen sich auf die Hunde von Yurunna, spürten, wie der Tod des Herrn des Zwingers ihren Feinden die Kraft genommen hatte. Der Führer war nicht mehr da, die starke Stimme in ihren Köpfen, die sie vom Augenblick ihrer Geburt an gehört hatten.
    Stark wurde jetzt diese Stimme. Geht zu eurem Zwinger zurück. Zurück, oder wir töten euch.
    Die Hunde von Yurunna flehten die Gehilfen an. Sie gaben keine Antwort mehr. Gerd hatte gelernt, wie leicht sich Stabträger töten ließen.
    Zurück zu eurem Zwinger!
    Die Lehrlinge waren schon lange geflohen. Die Hunde von Yurunna waren ganz allein. Die Fremden und ihr Führer kämpften wild. Die Wesen, die bei ihnen waren, hatten furchtbare Schwerter und kannten keine Angst.
    Geht, sagte die starke Stimme in ihren Köpfen.
    Die jungen Hunde waren schon eingeschüchtert und taten, wie ihnen befohlen wurde. Die alten kamen voll Trauer und Wut auf dem Platz um. Stark wußte, daß er sich nie zum Führer über Flays Rudel hätte aufschwingen können, wenn der Herr des Zwingers damals in der Zitadelle gewesen wäre.
    Auf dem kleinen Platz wurde es wieder still. Gerd und Grith kamen keuchend an Starks Seite. Mit ihnen kamen nur drei Hunde, alle verletzt.
    Klatlekt sagte: »Wenn das hier beendet ist, kehren wir zur Mauer zurück.«
    »Es ist beendet«, sagte Stark. Der Schrecken der Stabträger, ihre furchtbare Waffe, die Nordhunde, waren ein für allemal am Ende.
    Stark nahm Gerds Kopf in seine Hände. Du hast Stabträger getötet.
    Gerd zitterte, fletschte aber die Zähne. Herr des Zwingers hat uns getötet.
    Die anderen Stabträger wollen euch auch töten.
    Gerd sagte verzweifelt: Dann töten wir sie.
    Grith?
    Wir töten.
    Dann kommt, sagte Stark und lief hinter den schnellfüßigen Tarf her, die nicht gewartet hatten. Er spürte, wie müde er war, fühlte aber gleichzeitig große Freude, weil er über die Stabträger triumphiert hatte.
    Das Dröhnen des Rammbocks hatte aufgehört. Statt dessen hörte man Kampflärm. Die Vermummten griffen an. Der nördliche Torturm war erobert. Das eiserne Tor wurde aufgezogen, und eine Flut dunkelroter und weißer, brauner und gelber Wüstenbewohner ergoß sich in die Stadt. Nichts konnte diese Flut mehr aufhalten. Die Verteidiger wurden in die Straßen und Gassen gedrängt, wo sie von den Hann und Marag, Kref und Thuran, Thorn und gelben Qard gejagt und getötet wurden. Nach dem Töten kam das Plündern. Die meisten der wohlgefüllten Lagerhäuser hatten die Stürme überstanden, weil sie im Herzen Yurunnas lagen, tief in den Fels gehöhlt waren. Die Vermummten tobten durch die Straßen, über die Plätze, durch die Häuser. Die Häuptlinge versuchten, für eine gewisse Ordnung zu sorgen.
    Trotzdem geschah so einiges. Die Männer fanden das große, mauerbewehrte Haus der Frauen der Yur und schlugen die Türen ein. Drinnen kam es zu einem gräßlichen Gemetzel, das keine. Frau, kein Kind überlebte. Das war das Ende der Yur, der schöngeschaffenen Diener der Stabträger. Einige der Männer lebten noch, aber an Fortpflanzung war nicht mehr zu denken.
    Stark hatte damit nichts zu schaffen. Er war zum Zwinger gegangen. Dort fand er die grau gekleideten Lehrlinge, Jungen aus Ged Darod, die erst ein Jahr Dienst taten. Der eine hatte sich verängstigt in eine Ecke verkrochen.
    Der andere war bei den Hunden. Er war schlank und dunkel, hatte ein Knabengesicht und klobige Hände. Er fürchtete sich. Er blickte Stark aber so würdevoll wie möglich entgegen, obwohl er wußte, daß die fünf Tiere an seiner Seite sein Tod sein konnten.
    »Wie heißt du?« fragte Stark.
    »Tuchvar«, sagte der Junge.
    »Wo kommst du her?«
    »Aus Tregad.«
    Tregad war ein Stadtstaat im Osten von Irnan, nördlich von Ged Darod.
    Stark nickte und wandte sich den jungen Hunden zu. Sie winselten und blickten ihn verstohlen aus ihren höllischen Augen an, die noch nicht in voller Helligkeit erstrahlen konnten.
    Ihr kennt mich. Ich bin N’Chaka und jetzt euer Führer.
    Die Hunde fragten Tuchvar:

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