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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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dunklem Eisen gemacht war und sehr stark aussah. Es lag tief zwischen zwei seitlichen Türmen. Auf den Türmen standen große Kessel, daneben Wurfmaschinen, die Feuer schleudern konnten, das sich selbsttätig ausbreiten konnte.
    Auch an anderen Stellen der Mauer waren Maschinen aufgestellt. Yur in glatter Lederkleidung standen auf der Mauer, und ab und zu lief ein Stabträger mit ein paar Hunden die Mauer entlang. Die Mauer war glatt und stieg aus dem Felsen, der etwa fünfundzwanzig Meter hoch war, noch einmal zehn Meter in die Höhe.
    Die Belagerer hatten keine modernen Waffen, hatten nicht einmal die einfachsten Belagerungsmaschinen, und die Stadt sah uneinnehmbar aus.
    Und doch begann schon diese Nacht der Angriff auf Yurunna, obwohl nicht ein Mann der Kleineren Feuerstellen an ihm teilnahm. Die Männer tanzten, trommelten und flöteten.
    Aus dem Lager der Fallarin kam andere Musik. Die Tarf umstanden es in einem Kreis und hielten Schwerter in den Händen. Der Gesang dort war fröhlich und zugleich grausam.
    Oben in der Stadt begann ein schwacher Wind zu wehen.
    Er tanzte über Dachziegel und pfiff durch enge Gassen. Er fuhr über alte Mauern hin und prüfte ihre Stärke. Er stieß gegen Kohlenpfannen, Fackeln und Lampen. Er schnüffelte an Holzbalken. Er wurde stärker, wurde zu hundert Winden.
    Yurunna war alt, war immer wieder von Völkern, die aus dem Norden kamen, auf den Ruinen einer älteren Stadt neu errichtet worden. Manche Gebäude waren aus solidem Stein errichtet, andere zum Teil aus Holz in altes Gemäuer eingebaut worden. Die Gebäude in der Mitte der Stadt und in der Nähe des Tores waren bewohnt und benutzt, die am Rand standen oft leer. Viele waren eingestürzt, viele standen vor dem Einsturz.
    Die ganze Nacht tobten lachende Werwinde durch die engen Straßen Yurunnas, und die Yur blickten mit ihren kupferfarbenen Puppenaugen in die Höhe und sahen tödliche Dachziegel wie Herbstlaub durch die Luft wirbeln. Schornsteine stürzten ein, alte Mauern schwankten, bis sie einbrachen. Die etwa vierzig Stabträger, die die Zucht der Yur und Nordhunde und ihre Ausbildung überwachten, hatten zunächst nur Verachtung für die Macht der Fallarin übrig.
    Kein Wind konnte ihren starken Mauern etwas anhaben. Im Laufe der Nacht wurden sie unruhig, denn ihre eigene Stadt schien sich gegen sie zu wenden. Sie war zur Waffe in der Hand der Feinde geworden.
    Die Nordhunde auf der Mauer und in den Gassen zitterten. Sie heulten schrecklich, und wenn Mauern auf sie stürzten und sie töteten, war kein Angreifer zu sehen, auf den sich die Überlebenden hätten werfen können. Das finstere Gesicht des Herrn des Zwingers wurde noch sorgenvoller.
    Und das war nicht das Schlimmste.
    Die Werwinde spielten mit dem Feuer. Kohlebecken fielen um, Fackeln wurden aus der Halterung gerissen, Lampen wurden umgeworfen. Flammen züngelten hoch, und die Werwinde bliesen, bis goldrote Stürme angefacht waren. Der schwarze Himmel über Yurunna rötete sich.
    Die Stabträger konnten das Feuer mit weniger Yur bekämpfen, als ihnen lieb war. Sie wagten nicht, Verteidiger von der Mauer abzuziehen, weil sie geflügelte Menschen fürchteten, die sie vielleicht erklimmen konnten, um Seile für die ungeflügelten herabzulassen.
    Als die Dämmerung kam und die Feuer eingedämmt waren, stießen die Winde die Ölkessel und die Behälter mit dem Brandgut für die Schleudern um. Die entstehenden Feuer zerstörten einige der Wurfmaschinen, fraßen sich in Vorratsräume hinein, in denen Öl und das Kheffi lagerten. Auch am Tag kamen Stabträger und Yur nicht zur Ruhe.
    Als es wieder dunkelte, wurde wieder mit den Flügeln geschlagen, stieg wieder der fröhliche, zerstörerische Gesang zum Himmel. Wieder tanzten die Werwinde und zerstörten und töteten, wo sie nur konnten.
    Es war diese Nacht schwieriger, Feuer zu entfachen, weil in der ganzen Stadt keine Lampen oder Fackeln brannten. Es ging auch ohne sie. Sie bliesen in die Glut vom Vortag, stießen Ölbehälter um, wehten Maschinen und Mannschaften von der Mauer und von den Tortürmen. In der Morgendämmerung stand Rauch über Yurunna, und die Stadt kam nicht zur Ruhe.
    Drei lange Nächte tobten die Werwinde durch Yurunna. Am Morgen des vierten Tages kam Alderyk mit Adlerblick zu Stark und sagte: »Dunkler Mann, du mußt dich jetzt erheben. Du und deine Kleineren Feuerstellen und die Hunde. Wir haben euch den Weg bereitet.«
    Halk, der bei Stark im Zelt war, sah dem König nach, als er in sein

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