Dämon aus dem All
Lager zurückging. »Der kleine Mann ist ein furchtbarer Feind.«
Halk hatte die Tage mit Waffenübungen zugebracht. Er war noch nicht bei vollen Kräften, doch seine halbe Kraft war mehr als die volle Kraft der meisten Männer. Jetzt ließ er den Stahl seines Schwerts um den Kopf wirbeln.
»Wenn wir in die Stadt eindringen, werde ich dich bewachen.«
»Nein«, sagte Stark. »Du nicht, und auch Ashton nicht. Sollte ich fallen, gibt es Arbeit für euch.«
Stark verständigte die Häuptlinge. Er besprach sich mit Ashton, verbrachte Zeit mit Gerrith. Er aß und trank, und der Tag verstrich.
Die Nacht begann für Yurunna wie die anderen. Die Stabträger konnten die Augen kaum offenhalten, und ihre Muskeln schmerzten. Dann bemerkten sie, daß sich in der Dunkelheit etwas bewegte.
Sie versuchten, ihm mit den Augen zu folgen. Der Wind blies ihnen Staub in die Augen, verwüstete wieder die Stadt.
Wesen, dachten die Hunde von Yurunna, die mit dem Herren des Zwingers, zwei Gehilfen und zwei Lehrlingen am anderen Ende des Platzes standen, auf den wieder brennende Ölkessel herabgestürzt waren. Wesen kommen.
Töten, sagte der Herr des Zwingers.
Die Hunde schickten Angst aus.
Dreißig Tarf zogen im Zickzack die Straße hinauf. In ihrer Mitte trugen sie einen Rammbock, den sie aus einem frisch gefällten Baum gebaut hatten, und zwanzig weitere hielten ein Schutzdach, das den gesamten Trupp deckte. Die Angst der Hunde konnte sie nicht aufhalten.
Die Hunde sagten: Die Wesen fürchten uns nicht.
Und sie bekamen es selbst mit der Angst zu tun.
Der Herr des Zwingers sagte: Es werden welche kommen, die sich vor euch fürchten.
Er war ein großer Stabträger. Das Gewand unter seiner verbeulten Rüstung war rot, die letzte Rangstufe vor den Schutzherren bezeichnend. Der Gedanke war ihm schrecklich, daß die Schutzherren hatten fliehen müssen, weil Hunde aus seiner Zucht versagt hatten.
Und nach den Schutzherren war Gelmar in solcher Hast nach Yurunna gekommen, daß sein Tier kurz vor der Stadt unter ihm zusammengebrochen war. Die Ochar waren geschlagen, und Yurunna stand der Armee des Nordens allein gegenüber, und der Anführer dieses Heeres war Stark mit seinen neun ungetreuen Hunden. Gelmar und die Schutzherren waren weitergeflohen, die Straße hinab nach Ged Darod. Yurunna würde fallen, wie sie befürchtet hatten. Und der Herr des Zwingers hatte von der Mauer aus einen großen dunklen Mann auf einem Reittier gesehen, den neun weiße Hunde umgaben.
Er redete mit seinen Hunden, mit den vierundzwanzig, die ihm geblieben waren, und noch nicht einmal die Hälfte von ihnen war erwachsen. Er redete sanft mit ihnen, da die jungen zitterten.
Wartet, sagte er. Ihr kommt noch zum Töten.
Der Rammbock nahm seine Arbeit auf. Seine Stöße klangen wie tiefe Trommelschläge durch Yurunna. Hörner ertönten, die die Yur ans Tor riefen.
Die Reihen der Verteidiger auf den Mauern wurden lichter, weil wieder Mannschaften zum Tor gerufen wurden. Die Straßen waren durch Trümmer eingestürzter Häuser fast unpassierbar geworden, und nur auf der Mauer konnte man sich noch frei bewegen.
Als sich der Wind legte, sah man, daß sich das Heer unten auf der Ebene versammelt hatte und schon die gewundene Straße heraufkam.
Stark befand sich mit seinen Hunden an der Mauer. Bei ihm war Klatlekt, der fünfzig Tarf anführte. Die Hälfte der Fallarin stand mit dem Rest der Tarf und einem Drittel des Heeres wartend in der Nähe.
Töten, dachte Stark. Räumt die Mauer frei.
Die Hunde schickten Angst zu den Yur hinauf.
Als die Mauerstelle frei war, flatterten die Fallarin den Felsen empor, die unersteigbare Mauer hinauf und befestigten an den Zinnen Stricke aus gedrehten Häuten.
Die Tarf eilten die Stricke hinauf, und an ihren Rücken hingen Schwerter und Schilde. Einige verteilten sich über die Mauer, um sie frei zu halten. Andere zogen Strickleitern hinauf oder halfen den Vermummten beim Klettern.
Stark beruhigte die Hunde, während man ihnen Schlingen um die Bäuche legte. Die Tarf zogen sich hoch und kümmerten sich nicht um das wütende Knurren der Tiere. Stark kletterte neben ihnen hinauf. Auf beiden Seiten folgten ihm jetzt rote Kref und grüne Thorn.
Die Fallarin kehrten zu ihren Reittieren zurück und zogen ab.
Auf der breiten Mauerkrone sammelte Stark seine Gruppe um sich: Klatlekt und zwanzig Tarf und die Hunde. Er marschierte auf das Tor zu.
Viele Gedanken, N’Chaka, zu viele. Nichts als Haß. Alles rot.
Auf dem Platz
Weitere Kostenlose Bücher