Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
allein.
    »Also gut«, antwortete Talia brummend auf Schnees imaginäres Hänseln. »Du hattest recht: Das war ein dämlicher Plan.«
    Sie rannte zurück durch die Gasse und schlug dabei mit Messer und Knüppel wild um sich, um sich einen Weg durch die Sklaven des Dämons zu bahnen. Besessen oder nicht, die Reflexe der Menge waren immer noch menschlich, und sie waren nicht zahlreich genug, um sie einfach zu überwältigen und zu Fall zu bringen. Noch nicht zumindest. Sie opferte den Mantel, als jemand danach griff, und ließ ein paar Haare, aber sie schaffte es durch die Masse der Häscher.
    Im selben Moment, als sie wieder auf die Straße kam, spürte sie die Veränderung. Die Menschen hier waren frei und strebten zu den Toren hin . Die Mauern brannten immer noch, aber das Tor selbst stand offen. »Danke, Danielle!«
    Sie sprang auf einen Karren, ohne sich um die Proteste des Eigentümers zu scheren, und warf einen Blick hinter sich: Die Sturmkrähen waren nicht nahe genug, um sie zu fangen.
    Der, der ihr am nächsten war, zückte einen Stab mit goldener Spitze und richtete ihn auf sie. Sie spürte einen heftigen Schlag gegen die Schulter, sah jedoch nichts. Stattdessen schien der Zauber über ihren Körper zu spritzen. Es fühlte sich … klebrig an, als hätte jemand ihre Haut mit Sirup übergossen.
    Talia nahm das Messer in die Hand. Jede Bewegung zerrte an ihrer Haut, sodass sie langsamer wurde. Mit dem Wolfsfell hätte sie den Zauber leicht zerreißen können – doch ohne es … Sie biss die Zähne zusammen und holte zum Wurf aus, während gleichzeitig der Zauber der Sturmkrähe drohte, ihr die Haut von den Knochen zu reißen.
    Ein Hund knurrte und nahm das Bein der Sturmkrähe zwischen die Kiefer. Eine Ratte huschte durch die Menge und gesellte sich zu ihm.
    »Ich hatte euch doch gesagt, ihr sollt zum Turm gehen!«, schrie Talia.
    »Das hast du gesagt?«, fragte Danielle unschuldig. »Tut mir leid, da muss ich dich wohl falsch verstanden haben.« Sie blickte himmelwärts, und zwei Amseln stießen herab, um eine andere Sturmkrähe zu piesacken.
    »Nicht bewegen!«, befahl Gerta, als sie auf den Karren kletterte. »Je mehr du dich wehrst, desto schneller wirst du auseinandergerissen!«
    Ein Esel schrie und zog seinen Wagen mitten auf die Straße, von wo aus er auf die Sturmkrähen zuraste.
    »Beeilung!«, sagte Danielle.
    Gerta blinzelte und stieß dann den Daumen so tief in Talias Schulter, dass ein Bluterguss zurückblieb. Sie wiederholte einen hastigen Singsang, dann wirbelte sie herum und presste den Daumen gegen die Seite des Karrens.
    Der Schmerz verschwand. Talia warf ihren Knüppel und traf die vorderste Sturmkrähe in den Bauch, dann packte sie Gerta und sprang herunter.
    Sie waren erst ein kurzes Stück weit gekommen, als hinter ihnen der Karren knarrte und zersplitterte.
    »Ich konnte den Zauber nicht brechen, also musste ich ihn übertragen. Das da wäre auch mit dir passiert.« Gerta warf einen Blick über die Schulter auf die Trümmer des Karrens, von dem nur noch Brennholz übrig war. »Es ist kein netter Zauber.«
    Talia schluckte und nahm Danielle und Gerta bei der Hand. Die Hitze von den Stadtmauern trieb ihr schon den Schweiß auf die Stirn. »Wie habt ihr die Tore aufgekriegt?«
    »Die Leute in den Türmen sind noch nicht infiziert«, berichtete Danielle, »also haben wir ihnen die Wahrheit gesagt. Es bedurfte einiger Überredungskunst, aber ihre Zaubersprüche bestätigten unsere Worte.«
    »Welche Wahrheit?«, fragte Talia nach.
    Gertas Stimme verhärtete sich. »Dass Kanustius gefallen ist.«

Kapitel 17
    Von allem, was Schnee gesehen hatte, seit der Dämon begonnen hatte, ihr die Welt zu zeigen, wie sie wirklich war, war der See noch am ehesten schön zu nennen. Da ihre Gefolgsleute stumm am Ufer warteten, erschien das Gewässer gänzlich leblos und zugefroren und vollkommen. »Was hältst du von unserem neuen Zuhause, Jakob?«
    Neben ihr ließ sich ein zitternder Prinz Jakob hinplumpsen und hockte sich aufs Eis. In letzter Zeit hatte er immer weniger gesprochen, aber zum ersten Mal seit mehr als einem Tag leuchtete jetzt ein Fünkchen Interesse in seinen Augen auf. Er wischte eine Stelle auf dem Eis sauber und betrachtete sein Spiegelbild. »Es ist ein Spiegel!«
    »Sehr gut!« Sie beschwor einen Windstoß herbei, um einen größeren Flecken zu säubern. »Von außen erscheint Allesandria stark. Dieses Volk hat Kriege gegen Menschen wie Elfen gleichermaßen geführt und dabei alle

Weitere Kostenlose Bücher