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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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blickte an Danielle vorbei auf den Dunkeling und unternahm dabei keinen Versuch, den Hass in ihrer Miene zu verbergen. Veleris wirkte einfach nur traurig. »Wir waren nicht darauf vorbereitet zu führen«, sagte Veleris leise. »Als der Krieg sich gegen uns wendete, erbaten Bellum und ich, zusammen mit ein paar anderen, uns Hilfe von den Königen und Königinnen der anderen Elfenhügel. Sie weigerten sich. Die Herzogin war die Einzige, die willens war, solch niederkastigen Elfen wie uns zu helfen. Sie schickte Zwerge und Goblins, dieselben Elfen, die ihr eigenes Reich gebaut hatten, um uns zu helfen, uns zu verstecken. Sie verlangte dafür nur zwei Dinge. Das erste war Loyalität.«
    Was erklären würde, wieso die Herzogin wusste, dass sie Danielle helfen würden. »Und das zweite?«
    »Dass nicht ein einziger Elf von edlem Geblüt uns begleitet«, sagte Bellum.
    Danielle stieß die Luft aus, denn sie dachte daran zurück, was die Riesin über ihre Kämpfe mit Menschen erzählt hatte. »Um euch selbst zu retten, musstet ihr sie zum Sterben zurücklassen!«
    »Als ob sie auf eine Riesin gehört hätten! Sie weigerten sich, ihre Heimat aufzugeben. Sie hätten uns alle in den Tod geführt.«
    Stattdessen waren Bellum und Veleris durch den Tod der Adligen gezwungen gewesen, die Führerschaft der Elfenflüchtlinge zu übernehmen … und durch ihre Abmachung befehligte die Herzogin Bellum und Veleris.
    »Das ist die Art, wie sie operiert«, sagte Veleris. »Sie erreicht ihre Eroberungen nicht dadurch, dass sie Kriege führt, sondern durch Gefälligkeiten und Verpflichtungen, in die sie alle verstrickt, die mit ihr verhandeln.«
    Einschließlich Danielle und – durch sie – Jakob.
    Draußen vor der Tür rasselten Ketten; einen Moment später ging sie auf. Gerta war auf einem Knie und kraulte dem Drachen das Kinn. Neben ihr stand Talia; sie war durchnässt und verdreckt, aber sowohl sie als auch Gerta schienen unverletzt. Danielle zog die Brauen hoch und deutete mit einem leichten Neigen ihres Kopfs auf Gerta.
    »Sie wird uns helfen«, sagte Talia ausdruckslos.
    Bellum machte große Augen, und sogar Veleris war anscheinend überrascht, denn sie fragte: »Was hast du ihr angedroht, um das zu erreichen?«
    »Sie hier bei dir zu lassen«, gab Talia zurück.
    Veleris kicherte; Bellum setzte bloß eine finstere Miene auf.
    Danielle trat zwischen Talia und die Riesin, bevor die Dinge ausufern konnten. »Bellum, welche Hilfe könnt ihr uns zuteilwerden lassen?«
    »Wir haben euch gesagt, was ihr tun müsst«, grummelte Bellum. »Es liegt an euch, herauszufinden, wie ihr nah genug an Schnee herankommt, um sie aufzuhalten.«
    »Ihr könnt mich anbieten«, sagte Gerta ruhig. Sie wirkte beinahe gelassen, sodass Danielle sich erneut fragte, was sich zwischen ihr und Talia zugetragen hatte. »Sagt Schnee, ihr seid bereit, mich im Austausch gegen Jakob aufzugeben. Wenn wir dadurch nah genug herankommen …«
    »Nah genug, dass ihre Spiegelwespen euch alle versklaven können, meinst du?«, warf Bellum ein. »Ihr werdet ihr gehören, bevor ihr das Schloss auch nur erreicht!«
    Danielle runzelte die Stirn. »Du weißt von ihrem Schloss?«
    »Wir haben uns vor der Welt versteckt.« Veleris blickte zum Metallkegel in der Wand. »Das bedeutet nicht, dass wir aufgehört haben zuzuhören. Ein paar Schemen streifen immer noch über die Oberfläche. Wir hören zu, und wir warten.«
    »Sie hat ihre Festung im Norden gebaut«, sagte Bellum. »Wo die Berge sich teilen, gibt es einen See, der wie eine Träne geformt ist. Sie hat sich gut vor menschlicher Zauberkunst versteckt, doch nicht vor Elfenaugen. Wenn euer Dunkeling euch trägt, könnt ihr die Strecke in zwei Tagen zurücklegen.«
    Zwei Tage, um zu planen. Zwei Tage, um einen anderen Weg zu finden, einen, der nicht die Opferung Schnees und Gertas beinhaltete.
    »Je länger wir warten, umso mehr Menschen werden sterben«, sagte Gerta leise. »Ich glaube, ich kenne den See, den sie meint. Er liegt westlich vom Sommerpalast. Wir sind einmal davongelaufen und haben die Nacht an seinem Ufer verbracht. Unsere Mutter hat eine ihrer Todeskrähen geschickt, um uns zurückzuholen.« Ihre Stimme verlor sich, und sie kniff grimmig die Lippen zusammen.
    »Ihr werdet Proviant und andere Dinge brauchen«, meinte Bellum. Sie nahm ein übergroßes Paar pelzgefütterter Fäustlinge und stopfte sie in einen Sack. Als Nächstes öffnete sie ein Fass Trockenfisch und begann, ihn auf ein altes Pergamentblatt zu

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