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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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jemand von der Oberfläche entdeckt«, argumentierte Bellum. »Sie hätte uns alle umbringen können!«
    »Sie hatte Angst.« Danielle zeigte auf die Regale. »Sie hätte diesen Raum mit Feuer füllen können, aber eure Rollen sind unversehrt. Sie hat bloß euren Vorhang versengt und ein paar Teile des Bodens geschwärzt.«
    »Meine Haare …«
    »Werden nachwachsen.« Halb Speas Elan musste Bellums Rage hören können. Danielle senkte die Stimme und zwang Bellum dadurch, dasselbe zu tun, um sie verstehen zu können. »Du hast mein Wort, dass es keine weitere Zauberei mehr geben wird, auch keine Angriffe gegen dich oder sonst wen in Speas Elan.«
    »Das Wort eines Menschen ist den Atem nicht wert, der nötig ist, um es auszusprechen«, spottete Bellum. »Wenn Allesandria uns als Ergebnis ihres Leichtsinns entdeckt …«
    »Die Menschen Allesandrias sind im Augenblick ziemlich beschäftigt. Jeder mit magischen Fähigkeiten macht sich mehr Gedanken darum, diesen Dämon zu bekämpfen, als euch zu finden.« Sie setzte sich hin und nahm sich einen der Käseblöcke vom Boden. »Außerdem, wenn ihr Gerta bestraft, lauft ihr Gefahr, dass ganz Speas Elan erfährt, wie euch ein Menschenmädchen mit ihrer Zauberei zum Besten gehalten hat.«
    Die Riesin hatte sich ein wenig beruhigt, was ein gutes Zeichen war. Mit finsterer Miene blickte Bellum zur Tür. »Deine Freundinnen sind wahrscheinlich sowieso schon tot, je nachdem, wohin sie gelaufen sind. Es gibt ein Versteck wilder Kobolde in den tieferen Tunnels, ganz zu schweigen von den Drachen, ein paar Giftschlangen und einem einarmigen Zentaur. Der arme Kerl hat den Arm vor sechzig Jahren an Elfenjäger verloren, aber auch mit der Linken kann er einen Speer noch so fest werfen, dass der Felsen Risse bekommt.«
    »Talia hat schon Schlimmerem die Stirn geboten. Ich verlasse mich darauf, dass sie auf sich selbst aufpassen können.« Danielle wickelte den Käse aus und biss hinein. Ihre Augen weiteten sich, und sie musste husten. Der Käse hatte eine harte, krustige Rinde, und schon dieser eine Bissen hatte ihren Kopf mit einem überwältigenden Geschmack erfüllt, der sie an Löwenzahn und Zwiebeln erinnerte, angereichert um einen eigenartig nussigen Nachgeschmack. »Was …« Sie hastete ans Wasserfass in der Ecke, schnappte sich den Kupferschöpflöffel und nahm einen tiefen Zug. »Was ist das?«
    »Du bist zufriedener, wenn du es nicht weißt.« Bellum nahm einen großen Bissen und grinste. »Menschen! So empfindlich! Versuch das mal.« Sie warf Danielle einen Streifen Rauchfleisch zu.
    Argwöhnisch knabberte Danielle daran. Das Fleisch hatte einen pfeffrigen Geschmack, war jedoch im Vergleich zum Käse angenehm mild. »Danke.«
    Einmütig seufzend inspizierten Bellum und Veleris ihr Heim, ehe sie sich gegenüber von Danielle niederließen. »Du könntest wenigstens dem kaltherzigen Sklaven der Herzogin sagen, er soll das Durcheinander aufräumen.«
    Danielle warf dem Dunkeling einen Blick zu, welcher sich daraufhin in Bewegung setzte, um zu gehorchen. Sie und die Riesin aßen unterdessen eine Zeit lang schweigend. Die Nahrungszufuhr schien sich beschwichtigend auf Bellums Gemüt auszuwirken. Danielle schlüpfte in die Rolle eines Dienstmädchens und brachte Essen und Trinken für sie, bis die Riesin sich zurücklehnte und aus beiden Mündern rülpste.
    Danielle verschränkte die Arme und musterte Bellum scharf. »Also, was hat die Herzogin dir versprochen?«
    Beide Gesichter wurden still. »Was meinst du damit?«
    »Sie hat uns hierher geschickt, weil sie damit gerechnet hat, dass du uns hilfst«, sagte Danielle. »Die Herzogin ist die berechnendste Person, die mir jemals untergekommen ist, sei es Mensch oder Elfe. Ihr Dunkeling kannte den Weg nach Speas Elan. Sie wusste, dass ihr uns nicht angreifen oder abweisen würdet. Was bedeutet, dass sie schon alles mit dir arrangiert hatte.«
    »Elfenpolitik ist ein Labyrinth aus Abmachungen, Schwüren und Verpflichtungen.« Bellums Gesicht legte sich angewidert in Falten.
    »Und der weise Herrscher trachtet nicht danach, aus dem Labyrinth zu entkommen, sondern es vom Zentrum aus zu regieren«, ergänzte Danielle, die das Zitat kannte.
    Veleris’ Augen leuchteten auf. »Du hast den Achtfachen Pfad studiert?«
    »Ich habe ihn gelesen«, sagte Danielle. Einen Teil davon jedenfalls. Nach nur wenigen unverständlichen Kapiteln hatte sie das Buch in die Ecke gepfeffert. »Welche Abmachung haben du und die Herzogin getroffen?«
    Bellum

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