Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
häufen.
    »Danke«, sagte Danielle und gab sich Mühe, sich ihre Überraschung nicht anmerken zu lassen.
    »Sie versucht nur, euren Aufbruch zu beschleunigen.« Veleris zwinkerte ihnen zu. »Und sie packt euch das älteste, zäheste Fleisch ein. He, lass mich das machen!« Sie schlug Bellums Hand zur Seite und übernahm die Vorbereitungen. »Ihr brecht morgen früh auf. Ihr seid viel zu erschöpft, um euch jetzt gleich auf den Weg zu machen.«
    Danielle warf ihren Gefährtinnen einen Blick zu. Sie wollte Einwände vorbringen, aber die Müdigkeit in Gertas Gesicht war ein Spiegelbild ihrer eigenen. »Waffen würden die Sache auch vorantreiben. Und vielleicht ein Kleiderwechsel, damit wir nicht nach Räuberschweiß stinken?«
    Talia schnappte sich einen der Fische und biss hinein.
    »Gerta …« Danielle schluckte. Gertas rote Haare waren noch feucht und ihr Gesicht abgespannt, aber die Panik war aus ihren Augen und Bewegungen verschwunden. Danielle suchte nach etwas, was sie sagen konnte, irgendetwas Tröstlichem.
    »Ist schon gut«, sagte Gerta. »Sie ist meine Schwester. Hierfür bin ich erschaffen worden.«
    »Es muss doch eine Möglichkeit geben, den Dämon dahin zurückzuschicken, wo er hergekommen ist!«, protestierte Danielle.
    Gerta schüttelte den Kopf. »Selbst wenn ich den Zauber, den meine Mutter benutzt hat, um den Dämon zu beschwören, wiederholen könnte … Selbst wenn ich bereit wäre, diese Art von Zauberei zu versuchen … Der Dämon ist jetzt stärker. Er verfügt jetzt über Schnees Macht sowie seine eigene. Wir können ihn vielleicht töten …«
    »Fraglich!«, spöttelte Bellum.
    »… aber ihn kontrollieren? Nein.« Gertas Hand bewegte sich, fast so, als wollte sie sie nach Talia ausstrecken, aber sie hielt sich zurück.
    Danielle schluckte. »Wie sperren wir den Dämon lange genug ein, um ihn zu töten? Wird er nicht versuchen, zu einem anderen Wirt zu entkommen?«
    »Gerta und ich haben das auf unserem Rückweg besprochen.« Talia griff in die Tasche und zog die kaputte blaue Kette heraus, die Laurence im Palast benutzt hatte, um Gertas Kräfte zu unterdrücken.
    »Sie wird nicht sehr lang halten«, sagte Gerta. »Sie ist nicht dafür bestimmt, einen Dämon im Zaum zu halten, aber die Kette folgt den Prinzipien eines Bindekreises. Wenn ihr sie Schnee anlegen könnt, denke ich, dass die Zeit reichen wird, um … um zu tun, was ihr tun müsst.«
    »Hebt euch die hier auf, bis ihr auf der Straße seid«, sagte Veleris, während sie den restlichen Fisch einpackte.
    »Hab Dank!« Danielle verneigte sich. »Wir stehen in deiner Schuld, und ich gebe dir mein Wort als Prinzessin von Lorindar, dass keine von uns euer Geheimnis preisgeben wird.«
    Veleris lächelte. »Prinzessin Whiteshore, ohne euren dunklen Freund hättet ihr uns nie gefunden. Ihr könntet nicht einmal dann eine andere Seele hierher führen, wenn ihr es versuchtet!«
    »Nicht dass ich damit rechne, dass ihr lang genug leben werdet, um es zu versuchen!«, ergänzte Bellum.

Kapitel 21
    Danielle verbrachte eine unruhige Nacht, in der Träume von Jakob sie heimsuchten, der in einem eisigen Gefängnis eingesperrt war und nach ihr rief und suchte, sie aber nicht finden konnte. Als sie versuchte, zu antworten, versagte ihr Hals ihr den Dienst und ihre Glieder waren wie Stein. Als sie aufwachte, fühlte sie sich noch erschöpfter als zuvor.
    Tommy führte sie durch die gewundenen Tunnel an die Oberfläche. Danielle aß im Gehen und zwang sich, eine harte, geräucherte Roulade zu verspeisen, die nach Pilzen und Rauch und altem Fleisch schmeckte.
    Die Sonne stand tief am Himmel, als sie herauskamen, und Danielle zitterte sogar in der dicken Jacke und den gewaltigen Fäustlingen, die die Riesin ihr überlassen hatte. Man hatte ihnen auch die Waffen zurückgegeben, dazu Decken, Seil und andere nützliche Dinge, die in muffige, verdreckte Rückentragen gestopft worden waren.
    Tommy zeigte mit der Schaufel nach Nordosten. »Haltet euch in diese Richtung, bis ihr einen alten Grubenpfad erreicht. Er dürfte euch dahin führen, wo ihr hinwollt.«
    »Danke«, sagte Danielle.
    Der Klopfer zog sich schon wieder durch das enge Loch zurück, aus dem sie gekommen waren. Er hob noch einmal grüßend die Schaufel, ehe er sie so hart gegen den Holzrahmen des Eingangs schlug, dass die Schneeverwehung darüber sich löste, herunterstürzte und den Weg hinein unter sich begrub.
    Gerta nahm den Stiefel zu Hilfe, um den ärgsten Schnee wegzuräumen. Sie

Weitere Kostenlose Bücher