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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Talia!«
    Mondlicht schimmerte auf drei weiteren rotierenden Scherben, die vor Schnee schwebten. Talia riss Frederic herum, als Schnee die Scherben durch die Luft sausen ließ. Sie bohrten sich in seinen Rücken und entlockten ihm ein überraschtes Stöhnen. Er taumelte und stieß mit einem Fuß das Gitter von der Feuergrube herunter. Als der Fuß in den Kohlen versank, brüllte der Kerzenmacher vor Schmerz.
    Geborstenes Glas fiel klirrend auf den Boden, als Schnee ihren Sack entleerte. Sie klatschte in die Hände, und das Glas stieg in die Luft auf und umkreiste sie mit rasender Geschwindigkeit wie ein glitzernder Wirbelsturm. »Ich werde euch beide in Fetzen reißen, ehe ich euch aus diesem Raum gehen lasse! Bring mich bitte nicht dazu, dich zu töten, Talia!«
    In Schnees Worten lag ein Anflug von ehrlicher Pein, aber nicht genug, um davon auszugehen, dass sie ihre Drohung nicht in die Tat umsetzen würde. Ein einziger Schnitt, und Talia wäre genauso Sklave wie Frederic. Talia sprang nach rechts und warf ihr Messer.
    Schnees Wand aus Glas schlug die Klinge zur Seite, aber Talia war schon wieder in Bewegung. Mit beiden Händen packte sie das Eisengitter auf dem Boden; ihre Rückenmuskeln spannten sich wie Stränge, als sie es durchs Fenster warf. Einen Augenblick später folgte sie ihm selbst, die Arme fest an den Oberkörper gepresst, um sich nicht an der zerbrochenen Scheibe zu schneiden.
    Talia drehte sich in der kalten Luft herum, aber sie fiel zu schnell, um die Landung ganz kontrollieren zu können. Ziegel rasten ihr entgegen. Sie schlug hart auf und krachte mit Schulter und Hüfte aufs Dach der Küche. Sie war zu weit weg, um den Schornstein zu erwischen, also versuchte sie, sich an der Regenrinne festzuhalten, aber die war überfroren. Als sie vom Dach rutschte, erhaschte sie noch einen Blick auf Leute, die rufend und mit den Fingern zeigend auf dem Hof unter ihr standen, und dann fiel sie wieder.

Kapitel 5
    Danielle durchmaß einen Kreis um Trittibar. »Ich kenne meinen Mann, Tritt. Das war er nicht.«
    »Da pflichte ich Euch bei«, sagte Trittibar. Der ehemalige Botschafter aus Elfstadt trug seine übliche Kakophonie von Kleidern, einschließlich eines weiten Hemds, von dem Regenbogenbänder anstelle von Ärmeln flatterten, einer bis zu den Knien reichenden Hose und Sandalen von der Farbe frischer Frühlingsknospen. In seinen weißen Bart hatte er noch dazu kleine Goldglöckchen eingeflochten.
    Bis vor Kurzem hatte Trittibar in einem mauselochgroßen Hohlraum in der Südmauer des Palasts gewohnt. Nach seiner Verbannung aus Elfstadt war er vom Elfenhügel, der Quelle seiner Magie, abgeschnitten worden; der Verlust dieser Magie zwang ihm Menschengestalt auf. Schnee hatte einen Teil seiner Habe retten können, aber deren Größe hatte sie nicht zu ändern vermocht.
    Danielle schaute an Trittibar vorbei, dorthin, wo seine gesamte Bibliothek auf einem Regal stand, das nicht größer als eine Untertasse war. Die große Glaslupe und die Pinzette, die er zum Lesen der Bücher benutzte, hingen an einem Haken.
    »Ich bin mit Armand befreundet, seit er ein Kind war«, fuhr Trittibar fort. »Ich habe ihn an seinen besten und an seinen schlechtesten Tagen erlebt, aber so wie heute hat er sich noch nie benommen.«
    »Vielleicht hatte Vater Isaac ja recht: Vielleicht ist es nur der Kummer.«
    Trittibars Bart klimperte, als er den Kopf schief legte. »Wenn Ihr das glaubtet, hättet Ihr Euer Schwert nicht gegürtet.«
    Danielle berührte mit der Hand das Heft des Glasschwerts; sie hatte es sich nach dem Abendessen aus ihrem Zimmer geholt. »Wir brauchen Schnee.« Sie zögerte. Jetzt, wo ihre Spiegel zerstört waren, wie viel Zauberkraft hatte Schnee da eingebüßt?
    »Wenn Zauberei im Spiel ist, wird Vater Isaac ihren Ursprung ausfindig machen.« Trittibar kämmte sich mit den Fingern den Bart. »Wo ist der Prinz jetzt?«
    »In seinem Arbeitszimmer. Er wollte allein sein. Ich habe Aimee gebeten, mir Bescheid zu sagen, wenn er es verlässt.«
    Es klopfte an Trittibars Tür; der Exbotschafter sprang auf. »Bin immer noch nicht daran gewöhnt, eine richtige Tür zu haben«, murmelte er. Draußen stand eine einzelne Wache.
    »Was gibt’s, Stephan?«, erkundigte sich Danielle.
    Der Mann verbeugte sich schnell. »Talia hat mich gebeten, Euch zu suchen, Euer Hoheit. Sie sagte, Ihr möchtet sie am Nordostturm treffen. Schnee hat Prinz Jakob dorthin mitgenommen.«
    »Warum sollte Schnee …?« Wenn Stephan sonst noch etwas

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