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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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ist.«
    Talia schnappte sich noch eine Hand voll Schnee.
    »Allesandria wurde durch Magie gegründet«, fuhr Gerta lächelnd fort. »Sie liegt uns im Blut. Menschen aus aller Welt kommen hierher, um Zauberei zu studieren.«
    »Talia!« Danielle hatte den Hügel erklommen. Sie starrte auf eine Rauchwolke in der Ferne, die sich schwarz vor dem grauen Himmel abhob.
    Mit einem Druck ihrer Schenkel trieb Talia ihr Pferd vorwärts. Als sie die Hügelkuppe erreichte, stieß sie einen Fluch aus.
    Kanustius, die Hauptstadt Allesandrias, stand in Flammen.
    In einem vollkommenen Kreis breiteten sich die Flammen um die Stadt aus und schlugen so hoch wie die Palastmauern zu Hause, dunkelrot am Boden und weiter oben blau. Violette Funken stiegen in die Luft.
    »Schon in Ordnung«, beruhigte Gerta sie. »Das soll so sein.«
    Danielle machte große Augen. »Sie stecken die Stadt absichtlich in Brand?«
    »Nicht die Stadt. Nur die Mauer.« Gerta deutete auf die Flammen. »Wenn wir näher herankommen, müsstet ihr den Zaun in den Flammen erkennen können.«
    »Ein Zaun?« Talia kniff die Augen zusammen. »Wieso?«
    »Steinmauern können erstiegen werden«, erklärte Gerta aufgeräumt. »Bei einer Mauer, die in Flammen steht, ist das viel schwieriger.«
    »Gegen Kanonen oder Katapulte wird das nicht viel nützen«, meinte Talia skeptisch.
    »Kanustius hat noch andere Verteidigungen.« Gerta zeigte auf die Stadt. »Zwei Flammenzäune umgeben die Stadt. Jeder Zaunpfahl erzeugt seine eigene Flamme, wodurch die Mauer wirkungsvoller wird. Auch können die Sturmkrähen die einzelnen Flammen steuern und sie wie Waffen ausschicken, um die Stadt zu verteidigen. Im Krieg kann der gesamte äußere Ring dazu benutzt werden, Angreifer zurückzutreiben, während der innere Ring die Bevölkerung beschützt. Kanonen und Schwarzpulver halten sich hier nicht lange. Katapulte übrigens auch nicht.«
    »Sturmkrähen?«, fragte Danielle.
    »Die magische Waffengattung der Armee des Königs«, sagte Talia. »Üble Kämpfer, aber sie verlassen sich zu sehr auf ihre Zaubersprüche.«
    »Woher weißt du das?« Danielle schüttelte den Kopf und hielt die Hand hoch. »Schon gut! Ich will es gar nicht wissen!«
    »Und was hat die Verteidigungsanlagen in Gang gesetzt?« Weit und breit war nichts von einer Armee zu sehen. Was sie von der offenen Fläche um die Stadt herum sehen konnte, schien ruhig. Der Größe der Rauchwolke nach zu urteilen brannten die Zäune schon mindestens eine Stunde.
    Gerta hörte auf zu lächeln. »Schnee. Sie wissen, dass sie kommt – falls sie nicht schon da ist. Allesandria geht kein Risiko ein, wenn es um magische Angriffe geht.«
    »Wird die Mauer sie aufhalten?«, fragte Danielle.
    »Ich bezweifle es. Sie ist von königlichem Blut.« Gerta saugte an der Lippe, als sie auf die Stadt hinunterblickte. »Das Feuer wird allerdings jeden verbrennen, den sie mitbringt. Die Stadt wird sie betreten können, aber es gibt noch andere Wächter, die den Palast selbst beschützen. Sie wird es nicht leicht haben, an den König heranzukommen.«
    Talia lenkte ihr Pferd den Pfad hinab. »Welche Geheimnisse eure Mutter auch im Palast hinterlassen hat, wir müssen sie schnell finden.«

Kapitel 13
    Danielle war in Sichtweite des Whiteshore-Palasts aufgewachsen. Seit ihrer Hochzeit mit Armand hatte sie den größten Teil Lorindars besucht, ebenso wie vier andere Nationen. Aber Kanustius war ohne Weiteres doppelt so groß wie jede Stadt, die sie jemals gesehen hatte.
    Von den Hügeln aus konnte sie den Palast im Zentrum noch gerade so erkennen. Die Architektur ähnelte der der Paläste Hilads, ein Baustil, der Danielle immer an übergroße, dicht zusammengedrängt stehende Schirmpilze erinnerte. Jedes Kuppeldach glänzte wie Gold. Angesichts Allesandrias Reichtum hätte es sie nicht überrascht zu erfahren, dass es sich wirklich um Gold handelte.
    Die brennende Stadtmauer versperrte ihr die Sicht, als sie näher kamen. Daheim waren außerhalb der Stadt kleine Häuser und Geschäfte aus dem Boden geschossen, die sich ganz eng an die Tore drängten, aber hier war die Fläche vor den Mauern leer. Der Schnee war geschmolzen und hatte den Boden in Schlamm verwandelt. Dampf stieg von der Erde am Fuß der Mauern auf. Hinter den Flammen konnte sie Steintürme ausmachen, kaum mehr als dunkle Schatten. In ihrem Inneren waren bestimmt Wachen postiert, die die Straßen beobachteten. »Wie kommen wir rein? Es gibt kein Tor.«
    »Doch, gibt es, aber wir können es

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