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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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nicht erreichen, außer die Sturmkrähen beschließen, uns durchzulassen.« Gerta zeigte auf die Stelle, wo Straße und Feuer zusammentrafen. »Ihr könnt es hinter den Flammen erkennen.«
    Danielle schob die Kapuze zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie kniff die Augen zusammen, bis sie das rechteckige Gerüst in den Flammen erspähte. »Du sagst, das Feuer kann als Waffe gegen Eindringlinge eingesetzt werden?«
    »Es heißt, der Zauberer, der Kanustius gründete, tötete ein paar Hundert Drachen durch Magie. Er vergrub ihre Schädel in einem Kreis um die Stadt herum und verpflichtete sie damit dazu, alle zu beschützen, die darin lebten.« Wie in Trance beobachtete Gerta die Flammen. »Ich erinnere mich daran, wie Mutter einmal, als wir noch klein waren, befahl, die Feuer aufsteigen zu lassen. Wir kehrten damals aus den Bergen zurück, und ihr waren Gerüchte über einen morovanischen Attentäter zu Ohren gekommen. Ich weiß noch, wie ich dachte, wie hübsch die Funken waren. Mit ihrer Magie rief Schnee einen zu unserer Kutsche, weil sie ihn als Haustier behalten wollte. Sie brannte ein Loch in ihr Kissen.«
    »Wie können wir sie davon überzeugen, uns reinzulassen?«, fragte Talia. Ihr Blick huschte von einem Turm zum anderen, als sie den Schutz der Bäume verließen. »Sie beobachten uns bestimmt schon, seit wir diesen letzten Hügel erklommen haben.«
    Talias Pferd wieherte und machte einen Schritt zur Seite. Mit aufgerissenen Augen und eingeklemmtem Schwanz wich die Stute vor der Mauer zurück, ohne Talias Kommandos Beachtung zu schenken.
    »Ruhig!«, flüsterte Danielle und streichelte ihrem eigenen Pferd den Hals. Sie nahm es ihnen nicht übel, dass sie Angst hatten. Wenn die Hitze jetzt schon derart intensiv war, wie viel schlimmer würde sie erst werden, wenn sie versuchten, die Stadt zu betreten? Nur Gerta schien unbeeindruckt und betrachtete, die Hände in den Ärmeln, um sie warm zu halten, die Mauer.
    »Von hier aus können wir zu Fuß weiter.« Gerta stieg ab und ging vom Pferd weg.
    »Wartet bitte hier!«, sagte Danielle zu den Pferden, als sie und Talia ihrem Beispiel folgten.
    Sie gingen aufs Tor zu, schafften aber nur ein kurzes Stück, ehe die Hitze zu stark wurde. Talia verzog das Gesicht und meinte: »Subtil gehen sie nicht gerade vor.«
    »Hast du etwa gedacht, wir kommen einfach in die Stadt getanzt und bitten um eine Audienz beim König?«, fragte Danielle.
    »Du hast ihm aber schon gesagt, dass wir kommen, oder?« Talia wölbte die Hände vor dem Mund – und erstarrte.
    »Was ist los?«, fragte Danielle.
    Talia legte den Kopf schief und witterte. »Magie!«
    Gerta lachte. »Mist – die drei Stockwerke hohe Wand aus blauem Feuer hat’s vermasselt, stimmt’s?«
    Talia lächelte nicht. Sie drehte sich um und warf einen kurzen Blick auf die Bäume hinter ihnen. Sie griff unter ihren Umhang.
    Gertas Lächeln schwand, als sie Talia am Handgelenk packte. »Bist du wahnsinnig? Hier eine Waffe zu ziehen, direkt vor den Wachttürmen, ist der sichere Tod! Nicht mal du kannst der Magie der Sturmkrähen ausweichen!«
    Talia blickte finster drein, zog die Hand aber wieder zurück. »Was schlägst du also vor, wegen ihnen zu unternehmen?« Sie zeigte zum Wald hin.
    Diese Wespen waren größer als die, die Danielle in Erinnerung hatte, und ihr Summen tiefer. Sie zählte sieben, die aus den Bäumen geschwirrt kamen. »Geht so nah wie möglich an die Mauer! Die Hitze werden sie nicht mögen.«
    Die Pferde ignorierten ihre Bemühungen, sie mitzunehmen. Talia, die Mauer, die Wespen – es war alles zu viel: Sie wieherten und ergriffen im Galopp die Flucht in Richtung Wald. Danielle unternahm nichts, um sie aufzuhalten. Die Wespen schienen sich nicht um sie zu kümmern; die Pferde waren im Wald vermutlich besser aufgehoben als hier unten.
    Talia knurrte und riss das Schwert aus der Scheide. »Die Sturmkrähen können uns nicht dafür töten, dass wir uns verteidigen!«
    »Genau genommen können sie das doch«, sagte Gerta, zog jedoch selbst den Dolch.
    Schweiß brannte Danielle in den Augen, als sie sich rückwärts auf die Mauer zubewegte. Die Wespen flogen in Brusthöhe, schnell wie Geschosse aus einer Steinschleuder. Sie teilten sich in zwei Gruppen, um von beiden Seiten anzugreifen. Danielle duckte sich, als sie über ihren Kopf hinwegschwirrten und einen Kreis beschrieben, der sie vom Feuer forttrug.
    Gerta sprang zurück und zerrte den Kragen ihres Umhangs von ihrem Hals: Eine Wespe

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